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bilden den Rahmen:Was ist Coaching und wie wirkt es? II: Die Kapitel 3 bis 8 stellen die Struktur des Coaching vor und die Fähigkeiten, die Sie von der ersten Begegnung bis zum Abschluss der Coaching-Beziehung brauchen. Wir zeigen Ihnen Beispiele von Sitzungen, in denen diese Fertigkeiten zum Einsatz kommen. III: Kapitel 9 ist Coaching live – ein Beispiel, wie einige Techniken in einer echten Sitzung eingebaut wurden. In Kapitel 10 geht es um Selbst-Coaching. IV: Im letzten Abschnitt finden Sie viele Tipps, Werkzeuge, Instrumente und Hilfsmittel, die wir im Text angesprochen haben; beispielsweise praktische Details, die Dauer von Sitzungen, Verträge usw.; außerdem finden Sie dort ein Verzeichnis der Fachbegriffe und ein Literaturverzeichnis.

      Im Coaching ist es sehr wichtig, aktiv zu werden; deshalb bieten wir einige Aufgaben an, die Sie selbst bearbeiten oder Ihren Klienten stellen können. Mit diesen „praktischen Übungen“ verbessern Sie Ihre Coaching-Fertigkeiten, Sie werden sich Ihrer selbst stärker bewusst und glücklicher. Wenden Sie diejenigen an, die Sie mögen, und lassen Sie die beiseite, die Sie nicht hilfreich finden.

      Eine „Zusammenfassung“ erinnert Sie jeweils an die wichtigsten Punkte eines Kapitels.

      Wir haben Coachs auf der ganzen Welt ausgebildet. Und überall erleben wir unglaubliche Begeisterung für Coaching und ein Staunen über seine außergewöhnlichen Ergebnisse. Wir sind stolz darauf, dass wir in vielen Ländern coachen, Coachs ausbilden und Coaching weiterentwickeln. Daran wollen wir Sie teilhaben lassen. Wir hoffen, Sie haben Freude daran und finden es nützlich!

      Joseph O’Connor und Andrea Lages

      Mallorca 2004

      Der Traum

      Ich hatte einen Traum:

      Joseph und ich sind in einem großen, flachen Raum, umgeben von einem riesigen, eindrucksvollen Gebäude. Das Gebäude hat viele Fenster, die uns scheinbar anstarren. Es ist fast leer und es scheint kein Leben zu geben, denn unsere Schritte hallen in den hohen Korridoren wider.

      Das Gebäude ragt hoch über uns in den Himmel, den wir deshalb kaum sehen. Er erscheint uns weiter entfernt als je zuvor.

      Gelegentlich trägt der Wind aus der Ferne Lachen zu uns herüber und obwohl es nicht den Anschein hat, reden und bewegen sich irgendwo außerhalb des Gebäudes Menschen.

      Wir laufen und laufen und kommen vermeintlich an den immer gleichen Stellen vorbei. „Hier ist es aber langweilig“, denken wir und fragen uns, ob es auch einen Weg hinaus gibt.

      Unserem Empfinden nach sind wir lange dort und mit der Zeit fragen wir uns, wie wir in das oberste Stockwerk kommen, um einen besseren Blick zu haben. Wir wollen dem Himmel nahe sein. Wir stellen uns vor, dass irgendwo Stufen nach oben führen, aber es sieht so aus, als müssten wir das ganze Gebäude durchqueren und die vielen Stockwerke nach einem Weg absuchen. Das wird endlos lange dauern und wir wissen nicht, wo wir anfangen sollen. Wir finden in dem Gebäude keinen Weg.

      Der Wind wird immer kälter; die Sonne berührt uns nicht, sondern sendet ihre Strahlen nur in die Schatten um uns.

      Als die Nacht hereinbricht und unser Platz dunkel und eisig wird, beschließen wir loszugehen.

      Plötzlich taucht eine junge Frau auf. Sie trägt ein langes Kleid und hat lange braune Haare. In ihrer rechten Hand hält sie eine Öllampe. Das Licht der Lampe wirft lange Schatten. Diese Schatten sind lebendig und bewegen sich, die anderen Schatten sind tot und still.

      Sie kommt langsam auf uns zu, schaut uns einen Moment an und fragt: „ Was sucht ihr?“

      „Können wir ihr vertrauen?“, fragen wir uns. „Können wir ihr sagen, was wir wollen? Warum will sie das wissen?“ Wir kennen sie ja gar nicht.

      Warum nicht?

      „Wir möchten ins oberste Stockwerk.“ Ich deute genau dahin, wo wir hin wollen.

      „Gut!“, antwortet sie. „Ich werde euch helfen, aber ihr müsst sehr vorsichtig sein. Denn es ist gefährlich.“

      Teil I

      Was ist Coaching?

      Kapitel 1

      Von der Phantasie zur Realität

      Wir alle träumen. Während wir schlafen, mischt der Verstand unsere Alltagserfahrungen mit den dazugehörigen Emotionen und Gedanken – wie ein wahnsinniger Pokerspieler Karten mischt –, damit wir ein gutes Blatt haben. Solche Träume weisen uns darauf hin, wo wir jetzt in unserem Leben stehen und wohin wir wollen. Solche Träume übertreiben unsere Dilemmata und unsere Vorlieben – unsere Metaphern werden in unseren Träumen Wirklichkeit. Doch Träume erfüllen noch andere Aufgaben. In unseren Träumen überschreiten wir mit unserer Phantasie die Grenzen unseres derzeitigen Lebens und steigen in eine größere Welt auf, in der vieles möglich ist und wir nicht nur mit den Karten spielen, die uns zugeteilt wurden. Wir können jeden Joker ziehen und unser Blatt verändern. Träume führen uns über uns selbst hinaus. Jede Veränderung in unserem Leben beginnt mit einem Traum – mit Hilfe unserer Phantasie projizieren wir uns in die bestmögliche Zukunft.

      Was hat Coaching mit Träumen zu tun? Beim Coaching geht es um Veränderung, es geht darum, Veränderungen herbeizuführen. Ein Coach ist sozusagen ein „Zauberer“ der Veränderung, der Ihnen hilft, Ihre Karten besser auszuspielen; vielleicht werden Sie mit seiner Unterstützung aber auch die Spielregeln ändern oder ein besseres Spiel finden. Veränderungen wurzeln in Träumen von etwas Besserem. Haben wir einen Traum verwirklicht, blicken wir nach vorn und träumen erneut. Hinter dem einen Traum lauert schon der nächste. Letztendlich geht es in diesem Buch darum, Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei unterstützt ein Coach. Coaching nutzt die Vorstellungskraft und ist gleichzeitig ungemein praxisorientiert. Coaching beschäftigt sich mit Zielen und Leistungen. Coaching verbindet die Welt der Träume mit der Realität.

      1985 nahm ich, Joseph, an einem wunderbaren Musikseminar teil, das die Pianistin Eloise Ristad leitete. Sie arbeitete hauptsächlich mit Konzertmusikern, die unter Lampenfieber litten; darüber hatte sie auch ein hervorragendes Buch geschrieben (A Soprano on her Head). Seminar und Buch inspirierten mich und als ich in der Nacht nach dem Seminar im Bett lag und den Tag noch einmal Revue passieren ließ, tauchte plötzlich ein Gedanke auf: „Ich möchte ein Buch schreiben.“

      Dann wurde das Selbstgespräch ernst.

      „Du kannst kein Buch schreiben!“, kam sofort eine recht verächtliche Bemerkung.

      „Warum nicht?“

      „Ähm, weil du nicht weißt, wie.“

      „Na, das kann ich ja lernen. Ich werde nie wissen, ob ich ein Buch schreiben kann, wenn ich es nicht versuche.“

      Dieses kurze Selbstgespräch verdeutlichte mir den Unterschied zwischen Glaubenssatz und Fähigkeit. Was mir fehlte, war das „Know-how“ des Bücherschreibens. Damals hätte mich ein Coach dabei unterstützen können, meine Überzeugungen gründlicher anzuschauen, mich auf mein Ziel zu konzentrieren und es dann in die Tat umzusetzen. Aber damals war ich mein eigener Coach. Ich setzte mir höhere Ziele, als ich für möglich hielt. Kein einschränkender Glaubenssatz durfte mich von dem Versuch abhalten, meinen Wunsch zu verwirklichen.

      Möglicherweise lesen auch Sie dieses Buch, weil Sie sich selbst coachen wollen, oder Sie interessieren sich für Coaching allgemein. Vielleicht wollen Sie Coach werden oder Sie wollen sich verbessern, falls Sie bereits Coach sind. Eventuell spielen Sie mit dem Gedanken, sich einen Coach zu suchen. Oder Sie wollen erfahren, wie Sie mit Hilfe von Coaching-Fertigkeiten besser unterrichten, Seminare halten oder Beratungen anbieten. Vielleicht wollen Sie Ihren Beruf aus einem neuen Blickwinkel betrachten und

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