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      »Dann goht das Toil zo Brrrrochchch!«

      Knoblauchs Standardspruch und Lachnummer zugleich.

      Jetzt lachte er nicht mehr, jetzt stand er auf der Straße.

      Nix gelernt außer ficken.

      Studium im Arsch.

      Er brauchte eine Auszeit.

      Seine Tante hatte ein Ferienhaus in der Nähe von Saint Tropez, er könnte sie fragen, ob er ein paar Wochen dort wohnen könnte.

      Soweit er wusste, ging sie so gut wie nie mehr dort hin, sie war für die Fahrt schon zu alt.

      Er rief sie also an, log ihr etwas von verdienter Erholung nach bestandenen Prüfungen vor, und die Sache ging klar.

      Er lief noch einmal durch die nüchternen Gänge der FH, blieb vor dem schwarzen Brett stehen.

      »Mitfahrgelegenheit an die Cote d’Azur gesucht«, las er.

      Eine Manuela Kern, Semester M3, wollte in den Semesterferien, also jetzt, nach Südfrankreich fahren.

      Er überlegte, wer sie wohl sein konnte; so viele Frauen gab es im Maschinenbau nicht.

      Eine Blonde mit kurzen Haaren, nicht sein Typ, ziemlich schrill, das war sie vermutlich.

      Er überlegte. Seine Karre, ein Alfa 164 für tausend Euro, war ein geiles Gefährt, schwarz, stark, breit, mit Drei-Liter-V6 und Automatik, mit Ledersitzen und Klima, aber unter zwölf Liter ging da nichts.

      Eigentlich konnte er die Schnecke aus dem dritten Semester mitnehmen, dann würde sie sich am Spritgeld beteiligen.

      Schade, dass sie nicht sein Typ war.

      Hoffentlich hält sie ihr Maul, dachte er, dummes Geschwätz während der Fahrt kann ich jetzt nicht wirklich gebrauchen.

      Er schrieb sich die Telefonnummer auf und rief sie später an.

      Ja, sie würde gerne mitfahren, übermorgen sei in Ordnung, ob er sie abholen könnte, sie hätte Gepäck mitzunehmen, sie würde dort unten in einem Hotel arbeiten und …

      Er schnitt ihr das Wort ab und versprach, pünktlich zu sein.

      Er fuhr auf der A5 in Richtung Basel. Der Alfa schnurrte angenehm leise, obwohl er ziemlich schnell unterwegs war. Sie saß neben ihm, ab und zu schaute er zu ihr herüber.

      Enges schwarzes Top, Minirock mit Schottenkaro, klobige Stiefel, kurzes Blond, Glitzersteinchen im Nasenflügel, breiter Mund mit relativ schmalen Lippen, Nase etwas gebogen, Augen zu grell geschminkt.

      Definitiv nicht sein Typ.

      Sie hatte ihre CDs mitgebracht und ihn gefragt, ob sie eine davon laufen lassen könnte.

      Er hatte seinen ersten Fehler gemacht und zugestimmt.

      Scheußlicher Hip-Hop-Mumpf. Es tat ihm in den Ohren weh.

      Und sie kaute unablässig Kaugummi.

      In den ersten Stunden der Fahrt redete sie außerdem unaufhörlich.

      Er erfuhr alles von ihr, Details von Eltern, Geschwistern, ihrer Katze, ihren Zimmerpflanzen, was sie von Gott, Politik und Männern hielt.

      Er hörte einfach nicht zu.

      Ab und zu schlug sie die Beine übereinander, das interessierte ihn mehr.

      Ihre Schenkel waren, soweit er das aufgrund des kurzen Rockes doch ganz gut beurteilen konnte, nicht schlecht, nicht zu schlank, eher muskulös.

      Etwa hinter Belfort begann sie ihn auszufragen.

      Wie es denn gelaufen wäre, wie sein Notenschnitt etwa sei, welche Fächer er nächstes Semester belegen würde, was er sich denn vorstelle, nach dem Studium zu arbeiten und …

      Hinter Lyon hatte er die Schnauze voll von ihr.

      Und zwischenzeitlich genug Zeit gehabt, sich seine Gedanken zu machen.

      Viel zu verlieren hatte er eigentlich nicht mehr.

      Sie fuhren jetzt auf der Landstraße, um Autobahngebühren zu sparen, und als er an einem Waldstück vorbeikam, bog er in einen ungepflasterten Weg ein.

      »Was machst du denn?«, fragte sie.

      »Muss mal pinkeln«, sagte er und stieg aus.

      Er ging ein Stück weit in den Wald hinein und sah sich um.

      Perfekt – keine Menschenseele zu sehen!

      Als er zurückging, konnte er sie sehen. Sie hatte sich in die Büsche geschlagen, hockte auf dem Boden und pisste. Die Situation reizte ihn, aber er beschloss noch zu warten, bis sie wieder im Auto saß.

      Als sie sich angeschnallt hatte, sagte er »Moment«, beugte sich über sie und zog am Hebel ihrer Lehnenverstellung. Sie kippte mitsamt dem Sitz nach hinten, auf den Rücken, und schon war er über ihr und hielt ihr sein grimmig aussehendes Rambomesser vors Gesicht.

      Sie schrie und wehrte sich trotzdem, also schlug er ihr mit dem Messergriff ins Gesicht. Ihre Lippe platzte auf, Blut sickerte ihr Kinn herunter.

      Der Schlag stellte sie kurzzeitig ruhig, zumindest so lange wie Micha brauchte, ihr den Mund mit Panzerband zuzukleben und ihre Handgelenke zu fesseln.

      Alles in allem schien Manuela aber eine Kämpfernatur zu sein, denn schon bald trat sie wieder mit ihren klobigen Stiefeln aus, nicht sehr effektiv in dem beengten Raum, aber doch störend.

      Micha schlug ihr noch ein paar Mal ins Gesicht, daraufhin wurde sie ruhiger.

      Er packte sie und zerrte sie auf den Rücksitz, wo er ihre Knöchel und die Knie mit den Klebstreifen aneinander fesseln konnte.

      Micha hielt Manuela jetzt das Messer an den Hals.

      »Sei ganz ruhig, dann geschieht dir nichts« zischte er, die Situation etwas unzutreffend darstellend.

      Manuelas dick aufgetragene Wimperntusche war in Tränen zerlaufen, ihre grauen Augen waren nass und groß.

      Micha schob ihr den Rock bis zu den Hüften hoch und zog ihr den Slip zu den Knien herunter. Interessiert schaute er auf das blonde Vlies auf ihrem Schamhügel.

      Komisch, er hätte wetten können, dass sie rasiert wäre, aber der Busch hatte auch etwas, dunkelblond und gekräuselt.

      »Wir werden eine schöne Zeit miteinander haben«, sagte er und schlitzte Manuelas Top und Büstenhalter auf.

      Ihre Brüste waren kleiner, als er erwartet hatte, aber nicht unansehnlich.

      Er kniff hinein, und Manuela muhte in ihren Klebstreifen.

      Micha wickelte nun ihre beiden Hände ganz mit dem Panzerband ein und klebte sie mit einem langen Streifen um die Taille an ihrem Bauch fest.

      Dann stieg er aus und öffnete den Kofferraumdeckel. Ein kurzer Blick den Weg entlang, dann legte er Manuela in den Kofferraum und schloss den Deckel.

      Gute Reise, dachte er gehässig, wendete den Alfa und fuhr auf die Straße zurück.

      Seine Laune hatte sich schlagartig gebessert.

      Er warf die Hip-Hop-CD aus dem Fenster und legte stattdessen Scooter ein.

      Inzwischen fuhr er langsam – zum einen wollte er mit der gefesselten Bumse im Kofferraum wirklich nicht von der französischen Polizei angehalten werden, zum anderen brachte es ihm nichts, wenn er vor Einbruch der Dunkelheit ankam.

      Er hatte viel Zeit, nachzudenken.

      Es gab allerdings auch einiges zu planen, einiges zu besorgen: Handschellen, Hundehalsband, Blechnapf, einen Kurzhaarschneider.

      Wenn schon kurz, dann aber richtig, dachte er.

      Während er weiterfuhr, formte sich in seinem Kopf ein grobes Bild, wie er weiter verfahren würde.

      Manuela spricht nicht mehr.

      Manuela

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