Скачать книгу

Leser über den aktuellen Stand des Wissens zu informieren. Dabei wird auch der Erläuterung chemischer und physikalischer Grundlagen breiter Raum gegeben.

      Ende der 1990er-Jahre erschien mein erstes Buch über kolloidales Silber; es war der erste deutschsprachige Titel zu diesem Thema überhaupt. Das Buch wurde inzwischen mehrmals grundlegend überarbeitet und in mehrere Sprachen übersetzt. Meine Bücher und Beiträge haben maßgeblich zur Renaissance von kolloidalem Silber im deutschsprachigen Raum, aber auch in anderen europäischen Ländern beigetragen. Seitdem besinnt man sich immer stärker auf diese nebenwirkungsarme und effektive Methode zur Behandlung von Infektionskrankheiten.

      Kolloidales Silber unterstützt unser Immunsystem und ist ein „natürliches Antibiotikum“.

      Immerhin wurden die Einsatzmöglichkeiten von kolloidalem Silber bei mehreren hundert Krankheitserregern (Bakterien, Viren und Pilze) beschrieben, während ein Antibiotikum (Medikament zur Behandlung von Bakterieninfektionen) oder ein Antimykotikum (Medikament zur Behandlung von Pilzinfektionen) jeweils nur gegen eine kleine Anzahl verschiedener Keime wirksam ist. Dabei muss man sich im Klaren darüber sein, dass unser Wissen um kolloidales Silber teils auf experimentellen Befunden beruht, zum großen Teil aber auch auf langjährigen Erfahrungen.

      Wer sich mit dem therapeutischen Nutzen von kolloidalem Silber beschäftigt, weiß um die sehr gegensätzlichen Positionen. Diese Kontroversen haben dazu beigetragen, dass Wert und Sinn von kolloidalem Silber in den letzten Jahren intensiv diskutiert und untersucht wurden. Dadurch wurde die seriöse Beschäftigung mit diesem Thema gefördert und befruchtet. So ist es erfreulich, dass sich immer mehr wissenschaftliche Arbeiten mit der Wirksamkeit von Silber (in unterschiedlichen Formen) beschäftigen und das belegen, was seit Langem aus der Erfahrung bekannt ist. So kann heute niemand mehr ernsthaft die heilungsfördernde Wirkung von Silber in der Wundbehandlung infrage stellen. Auch wenn sich ein großer Teil der Arbeiten nicht ausdrücklich mit kolloidalem Silber befasst, ist das Wirkprinzip vergleichbar und die Erkenntnisse sind weit gehend auf kolloidales Silber übertragbar.

      Insgesamt wird das Anwendungsspektrum immer breiter: Es reicht von Silberwaschmaschinen über Silberkühlschränke, mit Silber beschichtete WC-Deckel, Silberkleidung und versilberte Wundauflagen bis hin zu Silberpflastern.

      Es freut mich, dass ich mit meinen Büchern und Beiträgen die Diskussion um kolloidales Silber befruchten konnte. Dabei ist mir ein besonderes Anliegen, den Blick für eine differenzierte Betrachtung zu schärfen, denn leider unterscheiden selbst Fachleute oft genug noch immer nicht zwischen bedenklichen Silberverbindungen und therapeutischem kolloidalem Silber. Auch Ihre Anregungen, liebe Leserinnen und Leser, sind herzlich willkommen. Zögern Sie also nicht, wenn Sie einen Diskussionsbeitrag leisten wollen. Schreiben Sie dem Verlag Ihre Erfahrungen, Anregungen, Kritik und Fragen.

      Wer die Wirkung eines ihm unbekannten Heilmittels ausprobieren möchte, will meist erst einmal genau wissen, welche Substanz sich dahinter verbirgt, welche Eigenschaften sie hat und wie sie wirkt. Beginnen wir also mit der Frage, was kolloidales Silber ist, denn der Begriff Kolloid ist nur wenig bekannt, obwohl wir täglich mit Kolloiden zu tun haben – ja, unser Leben basiert sogar auf kolloidalen Systemen. Zum besseren Verständnis nähern wir uns der Erklärung zunächst von der wissenschaftlichen Seite, bevor wir uns dann der praktischen Bedeutung zuwenden. Da die Kolloidchemie ein äußerst umfangreiches Fachgebiet ist, können hier jedoch nur die wichtigsten, für das Verständnis von kolloidalem Silber notwendigen Grundlagen erörtert werden.

      Unter einem Kolloid versteht man ein System, in dem kleinste Partikel äußerst fein verteilt vorliegen. Diese Partikel bestehen aus wenigen bis einigen tausend Atomen und haben meist eine Größe von wenigen bis zu 200 Nanometern. Ein Nanometer entspricht einem Milliardstel Meter. Die Größenverhältnisse sind in der nachfolgenden Tabelle verdeutlicht. Ein rotes Blutkörperchen des Menschen hat zum Beispiel einen Durchmesser von 7,5 Mikrometer (= 7500 Nanometer), ist also fast vierzigmal größer als ein solches Riesen-Kolloidpartikel von 200 Nanometer Durchmesser.

      Zum besseren Verständnis sind nachfolgend einige Maße in Beziehung zueinander gesetzt:

1 m 1 Meter
= 1000 mm = eintausend Millimeter
= 1000000 μm = eine Million Mikrometer
= 1000000000 nm = eine Milliarde Nanometer
= 10000000000 Å = zehn Milliarden Ångström

      Mit einem Generator hergestelltes kolloidales Silber ist aber noch viel kleiner. Es besteht aus nur wenigen Atomen und hat einen Durchmesser von nur etwa ein bis fünf Nanometer. Dieses kolloidale Silber ist also um ein Vielfaches kleiner als ein rotes Blutkörperchen oder ein Riesenbakterium (vgl. Tabelle auf S. 12). Ein solches Verhältnis entspricht ungefähr dem Größenunterschied zwischen einer Katze und dem Mount Everest. Im Vergleich zu den kleinsten Bakterien ist ein Teilchen eines Silberkolloides immerhin noch fast 2000mal kleiner. Dieses Verhältnis ist etwa so, als stehe ein erwachsener Mensch vor dem Großglockner.

      Wissenschaftlich spricht man dann von einem kolloidalen System, wenn drei Bedingungen erfüllt sind:

      Unter einem Kolloid versteht man ein System, in dem kleinste Partikel äußerst fein verteilt vorliegen.

      1. Es müssen unterschiedliche Bestandteile vorliegen, zum Beispiel Silber und Wasser.

      2. Die Bestandteile müssen unterschiedlichen Phasen angehören, zum Beispiel flüssig/fest oder gasförmig/flüssig.

      3. Die Partikel dürfen nicht löslich sein. Man spricht auch von lyophoben Solen (lyein = lösen und phobos = Angst).

Objekt Größenordnung
Silberion (Ag+) 0,115 nm (= 1,15 Ångström)
Silberatom 0,175 nm (= 1,75 Ångström)
Glukosemolekül 0,7 nm (= 7 Ångström)
Kolloidales Silber (ca. 15 Atome) 1–5 nm (= 10–50 Ångström)
Viren 20–300 nm (= 0,02–0,3 Mikrometer)
Bakterien 200–80000 nm (= 0,2–80 Mikrometer)
Rotes Blutkörperchen 7500 nm (= 7,5 Mikrometer)
Haardurchmesser (Mensch) 40000–100000 nm (= 40–100 Mikrometer)
Menschliche Eizelle 150000 nm (= 150 Mikrometer)

      Demnach sind Kolloide heterogen, multiphasisch und unlöslich. Man kann in einem Kolloid auch eine vierte Zustandsform der Materie sehen, also kolloidal neben fest, flüssig und gasförmig. Manchmal wird auch folgendermaßen differenziert:

Скачать книгу


Bezeichnung Partikelgröße
Lösungen kleiner als 1 Nanometer
Kolloide zwischen 1 und 1000 Nanometer