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wir umschalten und in eine andere Richtung denken, etwa so: „Gut, ich bin nicht mehr traurig, aber was möchte ich stattdessen fühlen?“

      Die Antwort auf diese Frage führt uns direkt zum ersten positiven Set-up, in diesem Fall etwa: „Ich möchte das Gefühl haben, dass das Leben lebenswert ist“, mit dem Erinnerungssatz: „Das Leben ist lebenswert.“

      Die Person, die diesen Eröffnungssatz formuliert hatte, ordnete ihr Empfinden nach der ersten Klopfsequenz bei +4 auf der Skala ein und ließ uns wissen, dass sie Zuversicht und Begeisterung empfinde. Sie bezeichnete ihr Erlebnis als sehr positive Erfahrung, für die sie sich bedankte: Sie sei nicht nur nicht länger traurig, sondern fühle sich ausgesprochen wohl!

      Ein Wert von +4 liegt allerdings noch nicht einmal in der Nähe von +10, das eigentliche Heilungserlebnis hat also noch gar nicht stattgefunden.

      Kommentare wie „ziemlich froh“, „angenehm entspannt“, „überwiegend heiter“ oder „fühle mich wohl“ sind zwar in Ordnung, wir können aber durchaus mehr erreichen; tatsächlich müssen wir sogar darüber hinausgehen, wollen wir nicht schon bald dieselbe Traurigkeit wieder erleben.

      Das Gefühl der Traurigkeit war von der betroffenen Person ursprünglich bei –8 eingeordnet worden. Vieles spricht deshalb dafür, dass das Heilungserlebnis bei +8 oder noch darüber stattfinden wird; nur so können wir sicher sein, dass die ursprüngliche Traurigkeit nie wiederkehren wird.

      Noch nie ist ein Heilverfahren oder eine Therapiemethode bekannt geworden, mit der man Traurigkeit „einfach so verschwinden lassen“ und stattdessen inneren Frieden oder sogar ausgesprochenes Wohlgefühl erleben kann. Es ist deshalb verständlich, dass viele Menschen zu früh mit dem Klopfen aufgehört und die ganze Sache abgehakt haben, ohne das wunderbare Geschenk einzufordern, das auf der positiven Seite der SUE-Skala wartet, nämlich das wirkliche Heilungserlebnis.

      In einem solchen Fall empfehlen wir der Person, die sich bereits wohlfühlt, einen Augenblick innezuhalten und sich bewusst zu machen, dass das letzte Set-up lautete: „Das Leben ist lebenswert!“ Wir stimmen ihr zu, dass das natürlich wunderbar ist, stellen jedoch gleichzeitig die Frage, ob sie sich vorstellen könnte, mehr als das für sich zu erreichen: „Wenn es keine Begrenzung für Ihre Wünsche gäbe, wie würden Sie sich dann gerne fühlen?“

      Die Person aus unserem Beispiel dachte darüber nach und sagte dann: „Ich möchte mich ganz lebendig fühlen.“ Dies wurde ihr Eröffnungssatz, gefolgt von der verkürzten Variante „Ganz lebendig“. Bereits nach der Hälfte der Klopfrunde sprang die Person auf und begann voller Freude zu lachen – das Heilungserlebnis hatte stattgefunden, sie fühlte sich aufgeladen, voller Energie und musste dies zum Ausdruck bringen, indem sie durchs Zimmer tanzte.

      Auf die Frage, wie sie es rückblickend gefunden hätte, wenn sie diese Erfahrung nicht gemacht hätte, weil sie zu früh mit dem Klopfen aufgehört und die +4 als das Bestmögliche akzeptiert hätte, rief sie: „Das wäre ja schrecklich gewesen! Ich habe mich noch nie so gefühlt wie jetzt, ich konnte mir bis heute noch nicht einmal vorstellen, dass man sich so lebendig fühlen kann! Diese Erfahrung hat alles verändert – ich bin ein ganz neuer Mensch!“

      Das Heilungserlebnis und das Empfinden höchster Energie am positiven Ende der SUE-Skala, also bei +10, bewirken genau dies, sie erschaffen einen völlig neuen Energiekörper, der anders ist als alles, was vorher war. Die so „energetisierte“ Person ist stärker, sie hat ein großes Problem gelöst und fühlt sich so gut wie nie zuvor.

      Diese Erfahrung des Heilungserlebnisses und des intensiven Fließens der Energie verändert auch die Zukunft. Wer diese Erfahrungen gemacht hat, der weiß, dass Traurigkeit nicht unabänderlich ist, sondern innerhalb kürzester Zeit in ein Gefühl äußerster Kraft verwandelt werden kann.

      Eine derartige Erfahrung wirkt sich natürlich auch auf das aus, was wir in Bezug auf andere Probleme denken und fühlen; die Person aus unserem Beispiel hat eine wichtige Lektion über die Realität des Energiestroms gelernt, die sie nie mehr vergessen wird; dies wird dazu führen, dass sie auch beim nächsten Mal, wenn sie Energy EFT wieder auf eines ihrer Probleme anwendet, eine gänzlich andere Erfahrung machen wird, die sich von allem Vorherigen unterscheidet.

      Aber nicht nur für unsere Arbeit an spezifischen Problemen und Emotionen, die wir „wegklopfen“ wollen, ist es wichtig, sich zu überlegen, was wir fühlen wollen.

      Egal wann und egal wo: Immer, wenn Sie das Gefühl haben, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, stellen Sie sich die Frage: „Wie möchte ich mich jetzt in dieser Situation fühlen?“, und nehmen Sie Ihre Antwort als Eröffnungsaussage für das EFT-Verfahren.

      Gestatten Sie sich, immer mehr zu wollen, je weiter Ihr Energieniveau auf der SUE-Skala ansteigt. Unsere Energiekörper sind dafür geschaffen, sich so wohl zu fühlen. Den Energiestrom zu verbessern ist nichts Unnatürliches. Wir können sogar sagen, dass es unser angeborenes Recht ist, mit dem Höchstmaß an Energie ausgestattet zu leben.

      Konzentrieren wir uns auf das Gefühl, das wir uns wünschen, und lernen wir, wie wir über das reine Ausbleiben von Schmerz hinaus in positive Bereiche hineinwachsen können, so können uns das holen, was wir uns vom Leben wünschen – am Ende geht es nur um eines, nämlich um das, was wir fühlen: dass wir uns gut, besser, am besten fühlen.

      Im nächsten Teil lernen Sie einige grundlegende Energy-EFT-Techniken und Verfahrensweisen kennen, die beim Formulieren optimaler Set-ups sehr hilfreich sein können.

      TEIL 3

      Die 6 wichtigsten

      Verfahrensweisen

      Unterschiedliche Vorgehensweisen

      für unterschiedliche Probleme

      Der Anfang einer Energy-EFT-Sequenz ist immer gleich: Wir lenken die Wirkung des Verfahrens in die gewünschte Richtung, indem wir uns auf unser Problem einstimmen. Dafür stehen uns eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten zur Verfügung.

      Im vorangegangenen Kapitel wurde gezeigt, wie Sie mit einer Beschreibung des Problems beginnen können und wie Sie genau genug formulieren, damit Sie ein gutes Set-up erhalten.

      In diesem Kapitel lernen Sie nun eine Reihe unterschiedlicher Energy-EFT-Vorgehensweisen kennen, mit denen Sie unterschiedliche Probleme elegant und erfolgreich bearbeiten können.

      Das Story-Verfahren

      Die erste und einfachste Methode, ein Problem anzugehen, das eine eigene Geschichte hat, besteht darin, diese Geschichte zu erzählen. Sie erzählen mit Ihren eigenen Worten die Geschichte Ihres Problems; sobald Anzeichen von Stress zu erkennen sind, halten Sie inne und klopfen mit dem zuletzt ausgesprochenen Satz. Im folgenden Beispiel schildert ein Mann die Geschichte seines Autounfalls.

      Beispiel: Autounfall

      „Ich fuhr nach Hause, denselben Weg, den ich schon tausend Mal gefahren bin, es war dunkel und regnete stark.“ An dieser Stelle geriet der Mann in Stress und fühlte sich unwohl. Dies ist für jeden Außenstehenden leicht zu erkennen: Der (oder die) Betroffene legt dann gewöhnlich die Stirn in sorgenvolle Falten, knetet die Hände, die Atmung beschleunigt sich und er beginnt zu schwitzen.

      Arbeiten wir mit dem Story-Verfahren in Selbsthilfe, so müssen wir uns selbst beobachten, damit wir diese Anzeichen für Stress erkennen. Das ist nicht besonders schwierig, Sie brauchen nur auf Ihre eigenen Gefühle zu achten, auf den Klang Ihrer Stimme, während Sie sich die Geschichte selbst laut erzählen; achten Sie auf Ihren Atem und darauf, was Sie mit Ihren Händen machen. So erkennen Sie sofort, wenn Sie beim Erzählen in Stress geraten.

      In unserem Beispiel hielt der Betroffene an dieser Stelle inne; die Worte, die er zuletzt gewählt hatte, bevor er in Stress geraten war, wurden sein

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