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      Über den Autor

      René Descartes

      (1596-1650) war Philosoph, Mathematiker, Physiker und Begründer des Rationalismus. Mit seinen Schriften trug er maßgeblich dazu bei, das Individuum in den Fokus wissenschaftlicher Betrachtung zu rücken und von der Vorherrschaft der Theologie zu befreien. Zu Descartes Hauptwerken zählen neben den beiden hier versammelten Schriften Die Leidenschaften der Seele, Die Prinzipien der Philosophie und Über den Menschen.

      Dr. Frank Schweizer,

      Jahrgang 1969, studierte in Stuttgart Germanistik und Philosophie und promovierte mit einer Arbeit über Adalbert Stifter. 2003 publizierte er die Monographie Wie Philosophen sterben.

      Zum Buch

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      Drei Wörter leiten im beginnenden 17. Jahrhundert eine diskurstheoretische Zäsur ein und werden zum geflügelten Wort des abendländischen Gedächtnisses: „Cogito ergo sum.“ Sie buchstabieren den Beginn des modernen Rationalismus, mit dem sich die Philosophie von der Bevormundung durch die Theologie emanzipiert. Ihr Urheber, der französische Philosoph René Descartes, setzt an die Stelle sinnlicher Wirklichkeitserfahrung den Zweifel, der zum methodischen Ausgangspunkt eines vernunftbasierten Erkenntnisprozesses wird und das „Selbst-Bewusstein“ als genuin philosophisches Thema einführt. Die beiden hier versammelten Schriften Meditationen über die Grundlagen der Philosophie und Abhandlung über die Methode, die Vernunft richtig zu gebrauchen sind maßgebliche Schlüsselwerke seiner Philosophie.

      Als erster Philosoph in der abendländischen Geschichte erhebt René Descartes den Zweifel zum methodischen Prinzip der Wahrheitsfindung. Absolute Gewissheit hat das Individuum allein von der eigenen Existenz, da der Denkakt ein denkendes Subjekt voraussetzt, wovon jene berühmt gewordene Formel „Ich denke, also bin ich“ zeugt. Auf der Basis dieses Wissens kann der Mensch mithilfe seiner Vernunft zu metaphysisch, physikalisch und moralisch wahren Aussagen über die Wirklichkeit gelangen. Den Weg dorthin zeigt der französische Philosoph in den beiden vorliegenden Schriften auf, die den Ursprung der Wissenschaftsphilosophie markieren und mit der Descartes die Philosophie bis in die Gegenwart hinein beeinflusste.

      Haupttitel

      René Descartes

      Meditationen

      Abhandlung über die Methode

      Herausgegeben und eingeleitet von Frank Schweizer

      Inhalt

       Über den Autor

       Zum Buch

       Einführung

       Descartes Leben

       Descartes Denken

       I.

       Vorbemerkung

       Erster Abschnitt

       Zweiter Abschnitt

       Dritter Abschnitt

       Vierter Abschnitt

       Fünfter Abschnitt

       Sechster Abschnitt

       II.

       Vorwort an den Leser

       Inhaltsübersicht der sechs folgenden Untersuchungen

       Erste Untersuchung

       Zweite Untersuchung

       Dritte Untersuchung

       Vierte Untersuchung

       Fünfte Untersuchung

       Sechste Untersuchung

       Kontakt zum Verlag

      Einführung

      Descartes Leben

      René Descartes wurde am 31. März 1596 in La Haye in der Provinz Touraine geboren. Die kleine Provinzstadt kann damit prunken, auch den Autor René Boylesve (1867–1926) und den blinden Komponisten René de Buxeuil (1881–1959) hervorgebracht zu haben. Dies trug dem Ort den Beinamen »Stadt der drei Renés« ein. Mehr noch: La Haye nannte sich im Jahre 1967 um und trägt seitdem den Namen »Descartes«.

      Descartes wurde in eine Familie von Adel hineingeboren, die auf eine lange Ahnenliste zurückblicken konnte. Sie stand jedoch innerhalb der Adelshierarchie weiter unten, was den Einfluss auf die große Politik beschränkte. Renés Großvater zog sich bereits früh aus der politischen Welt zurück, um sich dem häuslichen Leben zu widmen. Sein Vater Joachim war Parlamentsmitglied der Bretagne, ein Amt, das aber nur drei Monate des Jahres seine Aufmerksamkeit erforderte. Renés adlige Herkunft – er war das dritte Kind der Mutter, die bei seiner Geburt starb – ermöglichte ihm ein einigermaßen sorgenfreies Leben.

      Nachdem René die Mutter gleich nach der Geburt verloren hatte, fürchtete man auch um den Knaben, denn der angehende Philosoph war ein schwächliches Kind von bleicher Hautfarbe, das von der Mutter einen trockenen Husten geerbt hatte. Auch die Ärzte, die das Kind sahen, deuteten mit sorgenvoller Miene an, dass es bald sterben würde. Nur einer pflichtbewussten Amme ist es zu verdanken, dass Descartes überlebte. Dankbar gewährte er ihr später eine lebenslange Rente.

      Als der Knabe acht Jahre alt war, entschied sich der Vater dafür, seinen Sohn auf das Collège in La Flèche zu schicken, das von Jesuiten geleitet wurde. Im Jahre 1604 war die Schule neu gegründet worden und stand unter dem Schutz von Heinrich IV. Es war die beste Elite-Schule des Landes, in der ungefähr 1200 Söhne adliger Familien auf den Staatsdienst vorbereitet wurden. Heinrich IV. verfolgte den politischen Zweck, ein katholisches Gegengewicht gegen den erstarkenden Protestantismus zu schaffen. Das gelang mit der Schulgründung so vollständig, dass viele Protestanten ihre Kinder

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