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entweder roh oder zubereitet, beides, wie es scheint, mit dem gleichen Behagen. Und nicht nur Fisch, sondern fast alles, was aus dem Meer kommt, wird von diesen Leuten gegessen und hoch geschätzt. Schalentiere, Hummer, Krabben und selbst Meeresinsekten und vielerlei anderes dienen ihnen zur Nahrung. Als zahme Tiere halten sie Schweine, Federvieh und Hunde; die Letzteren lernten wir bei ihnen verzehren, und es waren nur wenige unter uns, die nicht bekannten, ein Hund der Südsee käme einem englischen Lamm nahe. Ein Vorteil dieser Hunde ist, dass sie lediglich von Gemüse leben, und wahrscheinlich wären unsere Hunde nicht so wohlschmeckend. Über ihr Federvieh lässt sich wenig Rühmendes berichten, doch ihr Schweinefleisch mundet vorzüglich …

      Zu ihrer Person ist zu sagen, dass die Männer im Allgemeinen von großem Wuchs sind, wohlgestalt, mit kräftigen Gliedmaßen; einer der Größten, den wir sahen, maß sechs Fuß dreieinhalb Inches. Die höher gestellten Frauen sind in jeder Hinsicht so groß wie Europäerinnen, doch die niederen sind im Allgemeinen klein, was möglicherweise von ihren frühen Liebschaften herrührt, denen sie in stärkerem Maße frönen denn die Vornehmen. Sie sind von verschiedener Hautfarbe: Die Niederen, der Luft und Sonne stärker ausgesetzt, sind von einem sehr dunklen Braun, die Höhergestellten wiederum, welche die längste Zeit in ihren Häusern oder unter anderem Schutze verbringen, sind nicht dunkler denn andere Menschen, welche in Westindien geboren sind oder lange Zeit dort verbringen; ja, manche der Frauen sind beinahe so hellhäutig wie Europäerinnen. Ihr Haar ist fast immer schwarz, dick und stark, und die Frauen tragen es um die Ohren kurz geschoren, die Männer hingegen tragen es nach verschiedenen Arten: Die Vornehmen lassen es lang wachsen und binden es gelegentlich oben auf dem Kopf zusammen oder lassen es lose über die Schultern hängen, doch viele Niederen und solche, die ihres Berufes wegen, als Fischer etc., häufig am oder im Wasser sich aufhalten, tragen das Haar kurz geschoren wie die Frauen. Sie zupfen stets einen Teil ihres Bartes ab. Beide Geschlechter entfernen jedes Haar unter ihren Achselhöhlen und empfinden es als Unordentlichkeit von uns, dass wir solches nicht ebenfalls tun. Sie haben alle schöne weiße Zähne und zum größten Teil kurze flache Nasen und dicke Lippen; dennoch sind ihre Züge angenehm, und ihre Haltung wirkt edel, und ihr Benehmen gegenüber Fremden und untereinander ist ohne Hinterlist, freundlich und höflich. Nur sind sie Diebe und stehlen alles, was sie können, und dies mit einer Geschicklichkeit, die den erfahrensten Taschendieb in Europa beschämen könnte. Sie sind ein sehr reinliches Volk, in ihrer ganzen Art wie auch bei Tische; unmittelbar vor und nach den Mahlzeiten waschen sie stets Hände und Mund, und dreimal des Tages, nämlich morgens, mittags und abends, waschen oder baden sie sich in frischem Wasser. Das einzig Missliche bei ihnen ist das Öl, mit dem sie ihre Köpfe einreiben, Monoe, wie sie es nennen; dieses ist Kokosnussöl, welchem gewisse süße Kräuter oder Blumen beigemengt sind, und das Öl ist im Allgemeinen sehr ranzig, was seinem Benutzer keinen sonderlich angenehmen Duft verleiht. Eine weitere Gewohnheit, die Europäern misslich erscheint, ist die, dass sie Läuse verzehren, von welchen sie üblicherweise in nicht geringem Maße befallen sind; doch ist diese Gewohnheit nicht allgemein verbreitet, denn ich erlebte sie fast nur bei Kindern und gewöhnlichen Leuten, und ich glaube fast, sie würden sich wie wir frei von Läusen halten, so sie nur die Mittel dazu hätten …

       Die Insel Otahiti

      Es sind einige wenige Männer auf dieser Insel, deren Haut weißer ist als die eines jeden Europäers; sie ist von der Farbe eines Toten, wie die Nase eines weißen Pferdes. Ihre Augen, Augenbrauen, Haare und Bärte sind desgleichen weiß, ihre Haut ist gefleckt, denn manche Stellen sind noch weißer denn andere; sie sind kurzsichtig, ihre Augen rheumatisch. Stets erscheinen sie ungesund und haben weder den Geist noch die Tatkraft der anderen Eingeborenen. Ich sah nicht mehr denn drei oder vier dieser Art auf der ganzen Insel, und diese waren alte Männer; so schloss ich, dass dieser Unterschied in der Hautfarbe etc. dem Zufall entsprang und nicht in gewissen Familien umging, denn sonst hätten es ihrer mehr sein müssen. Bei den Einwohnern dieser Insel findet sich eine Art Aussatz oder Krätze, welche sich über den ganzen Körper erstreckt; ich habe Männer, Frauen und Kinder gesehen, jedoch nicht viele, welche derart von diesem Übel befallen waren, dass sie keinen Schritt gehen konnten. Diese Krankheit, so glaube ich, geht in ganzen Familien um, denn ich sah Mütter und ihre Kinder an ihr leiden.

      Beide Geschlechter bemalen ihre Körper, Tattow, wie sie es in ihrer Sprache nennen; dies geschieht in der Weise, dass die Farbe Schwarz ihrer Haut eingegeben wird, und zwar so, dass sie sich nicht mehr entfernen lässt. Manche haben schlecht gezeichnete Figuren von Männern, Vögeln oder Hunden, die Frauen haben im Allgemeinen das Zeichen „Z“ an jedem Glied ihrer Finger und Zehen; die Männer haben es in gleicher Weise, und beide haben sie andere verschiedene Figuren, wie Kreise, Halbmonde etc. auf ihren Armen und Beinen. Kurz, es herrscht eine so große Vielfalt bei der Anbringung dieser Figuren, dass ihre Anzahl wie auch ihre Art völlig dem Geschmack jedes Einzelnen überlassen scheinen; doch alle gleichen sie sich darin, dass ihr Hinterteil völlig schwarz ist, darüber haben die meisten Bögen, deren einer über dem anderen gezeichnet ist. Diese Bögen scheinen ihr ganzer Stolz zu sein, denn beide, Männer wie Frauen, zeigen sie mit großer Freude vor.

      Ihre Kleidung ist entweder von Tuch oder von Mattenstoff, welchen wir in verschiedenen Sorten vorfanden. Die Bekleidung von Männern und Frauen zeigt große Ähnlichkeit: Sie wickeln ein Stück Tuches oder Mattenstoffes zwei- oder dreimal um ihre Taille, und dieses hängt hinten wie vorne, einem Unterrocke gleich, über ihre Knie herunter. Ein anderes Stück, oder manchmal zwei oder drei, etwa zwei oder 2 1/2 Yards lang und mit einem Loch in der Mitte, durch welches sie ihre Köpfe stecken, hängt vorne und hinten über ihre Schultern herunter und wird mit einem langen Stücke dünnen Tuches um ihre Taille festgebunden; an den Seiten ist es offen, sodass sie ihre Arme frei bewegen können. Dies ist die allgemeine Bekleidung aller Stände, und es gibt nur wenige ohne eine derartige, mit Ausnahme der Kinder, die ganz nackt gehen; die Jungen, bis sie sechs oder sieben Jahre zählen, die Mädchen bis drei oder vier; in diesem Alter beginnen sie zu bedecken, was die Natur sie zu verbergen lehrt …

      Nach ihren Mahlzeiten und in der Hitze des Tages schlafen sie oft, besonders diejenigen mittleren Alters; die Vornehmeren unter diesen scheinen die längste Zeit mit Essen und Schlafen zu verbringen. Zerstreuungen kennen sie wenige. Bogenschießen und Ringen sind die hauptsächlichsten, das Erstere ist fast ausschließlich den Häuptlingen vorbehalten. Sie werten die Weite des Schusses; einen sah ich einen Pfeil 274 Yards weit schießen, und dennoch galt ihm dies nicht als ein Meisterschuss …

      Wenn 8 oder 10 junge Mädchen versammelt sind, so tanzen sie stets einen sehr unschicklichen Tanz, welchen sie Timorodee nennen; dabei singen sie höchst unschickliche Lieder und haben eine höchst unschickliche Aufführung der Art, wie sie ihnen von frühester Kindheit an gelehrt wird. Doch sind ihre Bewegungen von schönem Gleichklang. Diese Übung geben sie jedoch im Allgemeinen auf, sobald sie die Jahre der Reife erreicht haben, denn sobald sie eine Verbindung mit einem Manne eingegangen sind, erwartet man von ihnen, dass sie sich künftig des Tanzes Timorodee enthalten. Ein weiteres Amüsement oder Brauchtum muss ich vermelden, wiewohl ich erwarte, dass man meinen Worten keinen Glauben schenkt, denn es gründet sich auf eine unmenschliche Sitte, die den vornehmsten Prinzipien der menschlichen Natur zuwiderläuft; es ist dies, dass mehr denn eine Hälfte der Vornehmeren unter den Einwohnern den Entschluss gefasst haben, einer Libertinage in der Liebe anzuhangen, ohne die Last deren Konsequenzen zu tragen; diese vermischen und verlustieren sich mit der größten Freiheit, und die Kinder, welchen das Unglück widerfährt, auf solche Weise gezeugt zu werden, werden im Augenblick ihrer Geburt erstickt. Viele dieser Leute schließen intime Bindungen und leben jahrelang als Mann und Frau zusammen, und die Kinder, welche in dieser Zeit geboren werden, erleiden den Tod. Sie sind so weit davon entfernt, dieses Tun zu verbergen, dass sie darin eher eine Art der Freiheit erblicken, auf welche sie sich etliches zugute halten. Sie werden Arreoys genannt und halten Treffen ab, bei welchen sich die Männer mit Ringkämpfen etc. amüsieren, und die Frauen führen derweil den genannten unschicklichen Tanz auf, in dessen Verlauf sie ihren Begierden freien Lauf lassen, doch, wie ich glaube, den Anschein der Schicklichkeit wahren. Ich war niemals Zeuge eines solchen Treffens. Dr. Munkhouse erlebte den Teil eines solchen, welcher genügte, um ihn bestätigen zu lassen, was man uns berichtet hatte.

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