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es in der Stadt nichts zu essen?«

      Dunn fluchte lauthals.

      »Jed wollte ein Mädchen vernaschen«, sagte Barn schadenfroh. »Aber irgend was hat er falsch gemacht. Dann war es besser für ihn, zu verschwinden.«

      »Das geht den Kleinen nichts an!«, schimpfte Jed.

      »Verdammt teure Sache, wenn man bedenkt, dass du nicht mal kosten durftest«, höhnte Barn weiter. Er richtete sich auf. »Der Trailboss holt seine Leute in der Stadt. Sie zählen die Herde heute noch und bezahlen gleich. Wenn es Nacht wird, sind wir auf dem Rückweg.«

      Ben schaute Barn an. Dunn nutzte den Moment seiner Unachtsamkeit und nahm ihm das Fleisch vom Messer. Doch bevor er hinein beißen konnte, verbrannte es ihm die Fingerkuppen. Er sprang in die Luft, jammerte und warf das heiße Fleisch von einer Hand in die andere.

      Ben bedrohte ihn mit dem Messer und rollte wild mit den Augen. »Steck’s wieder drauf, oder ich ramme dir den Stahl in den Wanst!«

      Dunn steckte das Fleisch gehorsam auf das Messer und leckte die schmerzenden Fingerspitzen ab.

      Ben und Barn gingen zugleich wieder in die Hocke.

      »Hat Cannon noch was wissen wollen?«, fragte Barn.

      »Was?«

      »Wegen dem Boss oder so?«

      »Nein.« Ben schaute über das Feuer. »Warum interessiert dich das?«

      »Nur so. Er wollte von mir erst eine Einverständniserklärung von McLean haben. Aber ich habe ihm das ausgeredet.«

      Dunn ging zum Buschwerk. »Ves, sie kommen!«

      8

      Die Herde stand am Abend eine halbe Meile weiter östlich, schon dicht an der Stadtgrenze.

      Cannon kam zum Feuer, an dem Barn, Dunn und Ben warteten. »Also es sind siebenhundertachtzig exakt. Ihr hättet mitzählen sollen.«

      »Wir glauben es auch so«, erwiderte Barn, der die abgeschabte Tasche anstarrte, die Cannon in der Hand hielt. Seine Geldtasche. Aber der Trailboss zog erst einmal ein Blatt Papier hervor und setzte einen kurzen Vertrag auf, in den er Ves Barn als Vermittler für Rancher McLean einsetzte.

      »Wie hieß die Stadt gleich, in deren Nähe seine Ranch liegt?« Cannon blickte auf und befeuchtete den Stift mit der Zunge.

      Barn winkte ab. »Mann, wozu der Aufwand?«

      »Das muss alles seine Ordnung haben.«

      »Alvin heißt die Stadt!«, wandte Ben ein.

      Barn warf ihm einen wütenden Blick zu, verschluckte aber die Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag.

      Cannon schrieb weiter, malte eine Linie unten an den linken Rand und setzte rechts seinen Namen unter den Vertrag.

      Ves Barn unterschrieb ungelenk und langsam und buchstabierte dabei mit. Er wollte den Vertrag nehmen und zusammenfalten, aber der Trailboss nahm ihm den Zettel wieder ab.

      »Was denn noch?«

      »Zweite Ausfertigung. Für mich. Ich muss ja schließlich nachweisen können, wo ich die Rinder her habe. Sie könnten ja auch geklaut sein.«

      »Aha.« Barn nickte. »Sie kennen die Stadt Alvin wirklich nicht? Sie waren nie da unten?«

      »Nein, kenne ich nicht.« Cannon schaute noch nicht mal auf.

      Ves musste noch einmal unterschreiben, dann zählte ihm der Trailboss 15 600 Dollar in Scheinen auf beide Hände.

      Dunn rümpfte die Nase. »Haben Sie kein Hartgeld?«

      »Was?« Cannon zählte weiter.«

      »Münzen, Mister Cannon. Richtige Dollars. Nicht solches Zeug, das als Rauch durch den Schornstein geht, wenn man es im Ofen versteckt. Hat meine Mutter immer getan. Unter der Asche. Weil der Alte alles versoffen hat.«

      »So, fünfzehntausendsechshundert. Zählen Sie nach.« Cannon schob den Rest seines Bündels in die Tasche und schloss den Riemen der Klappe.

      »Es wird schon stimmen.« Barn rollte das Geld und wollte es einstecken, aber es war zu viel. Er musste zu den Pferden gehen und es in der Satteltasche verwahren.

      Cannon richtete sich auf und winkte seinen Cowboys, die damit begannen, die Rinder mit langen Bullpeitschen anzutreiben.

      »Sie hatten Glück«, sagte Cannon, als Barn von den Pferden zurückkehrte.

      »Wieso?«

      »Weil Sie es geschafft haben, die Herde mit so wenigen Leuten bis hierher zu bringen.« Cannon hängte die Tasche ans Sattelhorn und saß auf. »Meine Empfehlung an Mister McLean.«

      »Wir werden es ausrichten«, versprach Ves Barn gepresst.

      Die Herde zog nach Osten.

      »Sehen wir uns noch in der Stadt?«, rief Cannon zurück.

      »Kaum«, erwiderte Barn.

      Sie schauten den Reitern nach.

      »Fünfzehntausendsechshundert Bucks.« Dunn kicherte und rieb sich die Hände. »Die müssten uns gehören, Ben, was?« Er schlug dem Cowboy auf die Schulter.

      Ben fuhr herum. »Fass mich nicht an!«

      »Du möchtest vielleicht gar nicht mit uns reiten, was?«, fragte Barn schleppend.

      »Doch. Ich will dabei sein, wenn McLean sein Geld kriegt.«

      »Was soll denn das heißen?«

      »Dass ich euch nicht traue.«

      »Du meinst, wir könnten mit den Bucks verschwinden?« Dunn trat weiter zurück.

      »Ja, das meine ich.«

      Dunn schaute Barn an. »Sollen wir uns das gefallen lassen?«

      Barn blickte auf einige Reiter, die sich noch in der Nähe befanden, ging zu den Pferden, saß auf und ritt nach Süden.

      »Darüber reden wir noch!«, drohte Jed Dunn. Dann folgte er Barns Beispiel.

      Ben schloss sich den beiden an.

      9

      Sie ritten durch die Nacht und befanden sich ungefähr zehn Meilen südlich von Collinsville. Ben hielt sich etwas abseits der beiden, aber immer so nahe, dass er jedes Wort verstand, das sie wechselten.

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