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Perry Rhodan 16: Die Posbis (Silberband). Clark Darlton
Читать онлайн.Название Perry Rhodan 16: Die Posbis (Silberband)
Год выпуска 0
isbn 9783845330150
Автор произведения Clark Darlton
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Silberband
Издательство Bookwire
Ron war von dem ungewohnten Schauspiel so gepackt, dass er sich seiner eigenen Lage erst bewusst wurde, als das Kantenschiff sich zu wehren begann. Man konnte nicht genau erkennen, was eigentlich geschah. Irgend etwas schien sich zwischen den Bildschirm und die schräge Wand des Schiffes zu schieben. Es sah aus wie ein dünner Vorhang heißer Luft, wabernd und zitternd.
Aber im nächsten Augenblick traf die Station ein fürchterlicher Stoß, der Ron und Eric gleichzeitig von den Beinen riss. Der Boden der Zentrale stand plötzlich schräg, und hilflos rutschten die beiden Männer auf das offene Schott zu.
Vielleicht war das ihr Glück.
Ron begriff plötzlich, in welcher Gefahr sie sich befanden. Die Feldschirme der BOB-XXI waren nicht die allerstärksten. Selbst wenn die Unsichtbaren sie verstärkt hatten – wer mochte wissen, welche Energiereserven das Kantenschiff besaß.
Zuckend verlief sich die Wucht des Aufpralls. Ron kam auf die Beine. Meechs unbewegtes Gesicht erschien im Ausgang.
»Zur Transmitterstation!«, schrie Ron ihm zu. »Weg absichern!«
Meech begriff sofort. Ron half Eric auf die Beine, und als sie auf den Gang hinaustraten, war von dem Roboter schon nichts mehr zu sehen.
»Kommen Sie!«, keuchte Ron. »Wir müssen fort. Diese Narren dort unten im Geschützstand – sie werden nichts anderes erreichen, als dass das Kantenschiff die Station auseinanderbläst.«
Sie stolperten durch den Gang. Ein zweiter Treffer prallte auf die Feldschirme und brachte den Boden zum Schwanken. Die Wände stöhnten und ächzten unter der Beanspruchung. Die Salven des Kantenschiffs waren zu energiereich, als dass der Feldschirm auch die rein mechanische Einwirkung hätte absorbieren können.
Die dunkle Öffnung des Antigravschachts kam näher. Ron stieß Eric einfach hinein. Bevor er ihm folgte, warf er noch einen Blick durch den Gang zurück. Niemand war da. Auch kein rotes Feuer. Die Unsichtbaren waren mit dem Kantenschiff beschäftigt.
Sie sanken durch das weiche Gravitationsfeld in die Tiefe. Einmal sah Ron tief unten Meechs Kopf durch einen der Ausstiege hereinschauen. Er schien die beiden Männer gesehen zu haben. Denn als sie auf dem Deck der Transmitterstation ausstiegen, war er schon wieder verschwunden, um ihnen von irgendwoher Deckung zu geben.
Unangefochten erreichten sie die Station. Die Transmitterkäfige zeigten grüne Kontrolllampen. Bis jetzt war noch alles in Ordnung.
In diesem Augenblick bekam die Station den dritten Treffer.
Diesmal ging es nicht so glimpflich ab.
Ron hatte das merkwürdige Gefühl, dass der Raum sich rings um seine Achse drehte. Mit Schultern, Armen und Beinen prallte er gegen Wände, wurde wieder zurückgeschleudert und kam ziemlich benommen schließlich wieder zur Ruhe.
Neben ihm stöhnte jemand.
Ron richtete sich auf. Eric lag an einer der Seitenwände und hielt die Augen geschlossen. Er hatte das Bewusstsein verloren.
Ron fasste ihn unter die Achseln und schleppte ihn zum nächsten Transmitterkäfig. Mit einer Hand versuchte er, die Gittertür des Käfigs zu öffnen. Er drückte den Verschluss hinunter und zerrte. Aber die Tür gab nicht nach.
Verwirrt starrte Ron an der Gitterwand hinauf und sah, dass die Kontrolllampen nicht mehr leuchteten.
Die Energiezufuhr war unterbrochen. Der Transmitter funktionierte nicht mehr.
Eine Sekunde lang fühlte Ron die heiße Panik, die in ihm aufstieg. Dann erst sah er, dass der zweite Käfig anscheinend unbeschädigt war. Die grünen Lampen leuchteten noch. Er zerrte Eric hinüber. Diesmal gehorchte die Tür ohne Zögern. Sie schwang auf. Ron schob Erics langen, schlaffen Körper hinein und legte ihn so zurecht, dass er die Gittertür wieder schließen konnte.
Dann lief er hinüber zur Schalttafel, riss den Hebel herunter und drückte den Auslöseknopf. Eric Furchtbar war verschwunden – in die Sicherheit.
Ron blieb an der Schalttafel stehen.
»Meech!«, schrie er. »Komm her!«
Draußen auf dem Gang waren klappernde, dröhnende Schritte. Noch bevor Meech in Sicht kam, antwortete er: »Benutzen Sie den Transmitter, der nächste Treffer kann uns ...«
Da war er schon. Die Fremden in dem Kantenschiff schienen von Mal zu Mal zu lernen, wie sie der Station noch gefährlicher werden konnten. Um Ron herum öffnete sich ein ganzer Höllenschlund von grellen Blitzen, beißendem Gestank, wütendem Zischen und betäubendem Donner. Er wurde hilflos hin- und hergeschleudert. Er spürte, wie er lahm und müde wurde. Er versuchte, den krampfhaft rüttelnden und zuckenden Bewegungen seiner Umgebung Widerstand zu leisten. Aber kein Muskel im Körper gehorchte ihm mehr.
Als der Lärm abebbte, blieb er still liegen.
Er spürte kaum, wie er aufgehoben wurde. Er hörte ein paar wirre, leise Geräusche und das summende Klappen einer Tür, die aus Drahtzaun zu bestehen schien. Im Augenblick wusste er nicht, was das war. Ein paar Sekunden lang lag er wieder ruhig. Dann rann ihm brennender Schmerz durch die Glieder, und es wurde finster.
Dann wurde es wieder hell. Mit Rons Neugierde kehrte die Beweglichkeit zurück. Er fuhr in die Höhe. Vor ihm öffnete sich eine Gittertür. Und dahinter lag die Transmitterstation an Bord des Kreuzers JOANN.
Meech. Wo war Meech geblieben?
Meech hielt seine Chancen nicht für zu gering.
Nicht für zu gering, als dass er nicht noch ein paar Minuten lang hätte an Bord der Station bleiben können, um zu beobachten, was weiter geschah. Er kannte keine Angst. Wenn es in einem Sonderprogramm so vorgesehen wurde, dass er Angst nach außen hin zeigen sollte, dann bereitete ihm das keine Schwierigkeiten. Aber er wusste trotzdem nicht, was für ein Empfinden das war, das sich dann auf seinem Gesicht und in seinen fahrigen Bewegungen widerspiegelte.
Er verließ die Transmitterstation und sorgte dafür, dass das Schott nicht zufuhr. Er durfte den letzten intakten Käfig nicht aus den Augen lassen. Er ging überhaupt nur deswegen auf den Gang hinaus, weil ihn drinnen in der Station die Streufelder der Transportgeneratoren störten. Schließlich wollte er die Abschüsse aus den Geschützständen verfolgen und vielleicht auch ein paar andere Dinge, die sich sonst noch ereigneten. Er glaubte nicht, dass die Unsichtbaren sich allein darauf beschränkten, das Kantenschiff zu beschießen. Sie hatten eine leistungsfähige Sendestation zu ihrer Verfügung. Wenigstens war sie leistungsfähig gewesen, bevor das Kantenungetüm zu feuern begann.
Meech stellte fest, dass drei Geschützstände sich in höchster Aktivität befanden.
Die Station bekam einen vierten und einen fünften Treffer. Meech klammerte sich an den Schottrand. Dank seiner ungeheuren Kräfte verlor er seinen Stand nicht, obwohl die BOB-XXI wenigstens einen doppelten Salto schlug.
Besorgt hielt er nach dem letzten Transmitter Ausschau. Die Kontrolllampen brannten noch, aber sie flackerten.
Es ist Zeit, sagte sich Meech. Wenn sie nicht innerhalb der nächsten fünf Sekunden anfangen ...
Da fingen sie an.
Meech spürte es deutlich. Über das energetische Getöse der Geschütze hinweg fühlte er die ruhige, auf- und abschwingende Strahlung des großen Telekoms. Ruhig stand er da, nahm das Wellenmuster in sich auf und speicherte es in seinem Gedächtnis. Die Grundschwingung und die Modulation. Bis er sicher war, dass alles, was er nun noch zu hören bekam, nur eine Wiederholung dessen war, was er schon aufgenommen hatte. Gleichzeitig gelang es ihm für den Bruchteil einer Sekunde, die Individualimpulse eines der Unsichtbaren zu registrieren. Er speicherte den Impuls in seiner Positronik, denn er war sicher, dass man ihn bald brauchen konnte.
Dann verließ er seinen Horchposten. Mit wuchtigem Griff öffnete er die Tür des letzten Transmitters, warf sich auf die unbequeme Sitzbank, die unter seinem Gewicht protestierend ächzte, und zog das Gatter wieder