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sehen auf den ersten Blick menschlich aus, unterscheiden sich aber durch viele Eigenheiten von den Menschen. Sie haben zwei Beine und zwei Arme, sind damit grob humanoid, verfügen aber über breitere Schultern und einen lang gezogenen Rücken. Im Durchschnitt sind sie zwischen 1,50 und 1,90 Meter groß. Die Haut ist lackschwarz, erinnert an poliertes Ebenholz. Der Körper ist am Schädel stark behaart, am Leib etwas stärker als bei »üblichen männlichen Terranern«.

      Besonders stark sind die Unterschiede beim Kopf: Die Mundpartie springt vor, die Augen schimmern goldfarben. Auf der Stirn befindet sich das Emot – das Emotionsorgan der Onryonen –, welches sich bei wechselnden Gefühlslagen jeweils unterschiedlich verfärbt. Die Stimmen klingen weich, samten, fast säuselnd. Onryonen haben ein extrem feines Gehör – und dazu passen handtellergroße, spitze, aus dem Hinterkopf wachsende und leicht drehbare Ohren.

      Die Terraner stießen im Jahr 1496 Neuer Galaktischer Zeitrechnung erstmals auf die Onryonen. Zur Konfrontation kam es ab dem Jahr 1514 NGZ, als diese als Hilfsvolk des Atopischen Tribunals in Erscheinung traten.

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      Nr. 3007

      Zeuge der Jahrhunderte

      Auf der Suche nach der Dunkelwelt – Atlan trifft auf einen Posbi-Diktator

      Michelle Stern

      Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

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      Mehr als 3000 Jahre in der Zukunft: Längst verstehen sich die Menschen als Terraner, die ihre Erde und das Sonnensystem hinter sich gelassen haben. In der Unendlichkeit des Alls treffen sie auf Außerirdische aller Art. Ihre Nachkommen haben Tausende von Welten besiedelt, zahlreiche Raumschiffe fliegen bis zu den entlegensten Sternen.

      Perry Rhodan ist der Mensch, der von Anfang an mit den Erdbewohnern ins All vorgestoßen ist. Nun steht er vor seiner vielleicht größten Herausforderung: Die Rückkehr von seiner letzten Mission hat ihn rund 500 Jahre weiter in der Zeit katapultiert. Eine Datensintflut hat fast alle historischen Dokumente entwertet, sodass nur noch die Speicher der RAS TSCHUBAI gesichertes Wissen enthalten.

      Perry Rhodan befindet sich nun in der sogenannten Cairanischen Epoche. Vieles ist anders, als er es gewöhnt ist; die Menschheit ist ein Volk ohne Herkunft geworden. Auf der Suche nach der Erde benötigt Perry Rhodan Unterstützung und sichere Anlaufpunkte. Eine erste Möglichkeit sind die Posbis – sie wurden ZEUGE DER JAHRHUNDERTE ...

      Die Hauptpersonen des Romans

      Atlan – Der Arkonide sucht eine Werftwelt.

      Marli Willka – Für die Xenotechnologin ist Gucky ein rotes Tuch.

      Gucky – Der Mausbiber sucht nach einem Bewusstsein.

      Prexxel-Alabaster – Der Matten-Willy versucht sich als Vermittler.

      Stahmon – Für den Herrscher von WHEELER geht Sicherheit vor.

      Vorspiel

      Vergangenheit

      74-1-2 fuhr die Teleskopaugen aus. Er spürte seinen Plasmaanteil vibrieren, meinte, das Zentralplasma selbst schreien zu hören. Das war zwar eine Einbildung, doch derart realistisch, dass 74-1-2 nicht wusste, was echter war: das Bild des explodierenden Posbiraumers vor ihm oder der Schrei im Inneren, der sich zog und zog und zog?

      Die Posbis werden untergehen! Dieser Gedanke war einfach da, vermittelt durch das Plasma. Er stand wie etwas Monumentales im Raum, das vorhatte, ewig zu bleiben. Wir werden sterben. Die Ladhonischen Scharen sind unser Ende.

      74-1-2 war nur ein einzelner Posbi. Ein kleines Rädchen in einem gigantischen Getriebe. Was sollte er tun? Wie den Untergang aufhalten?

      »Du hast Angst«, stellte eine neutrale Stimme fest.

      »Ja, natürlich habe ich Angst! Station 43284 ist in Gefahr! Bekümmert dich das nicht?«

      »Das tut es.«

      »Lüge! Du weißt nicht, was Gefühle sind. Du simulierst sie!«

      »Ich mache mehr als das.«

      »Aber nicht genug!«

      Die neutrale Stimme schwieg.

      74-1-2 schwenkte den Sessel von der Holowand fort. Er wollte das Sterben nicht mehr sehen.

      1.

      Gestern und Heute

      RAS TSCHUBAI

      Es war der 12. September 2045 NGZ, fünfhundert Jahre später.

      Es war eben erst. Vor ein paar Jahrhunderten.

      Diese Redewendung spukte durch das Schiff. Man begegnete ihr beinahe so oft wie einem der zahlreichen Getränkespender.

      Marli Willka stand vor einem der Geräte in Turnhalle 07, Freizeitsektion 04, Deck 23.09, Atrium. Der Spender erinnerte an eine riesige Birne, aus der Würmer herauslugten. Marli drückte auf die Sensorfläche. Eine Frasurfruchtschorle fiel mit einem dumpfen Laut in den Ausgabeschacht; eine der letzten. Die Dosen aus wiederverwertbarer Metallfolie nahmen mehr und mehr ab. Es war eine freiwillige Aufgabe der Posbis gewesen, die Automaten zu befüllen.

      Manche Posbis waren wild auf solche Tätigkeiten. Es machte den Angehörigen eines uralten Volkes aus positronisch-biologischen Robotern sichtlich Spaß, simple Maschinen zu entwerfen und zu warten. Sie bemalten ihre Werke oder verzierten sie auf andere Weise.

      Der Automat vor Marli war über und über mit schwach leuchtenden, bunten Lichtern besetzt, die sinnfrohe Muster bildeten. Praktische Alltagskunst. Aber eben erst waren nahezu sämtliche Posbis gemeinsam mit ihren liebenswerten Schrullen von Bord gegangen. Zwei der wenigen Verbliebenen rollten hinter Marli mit den anderen um die Wette, um den Fußball in ihren Besitz zu bekommen.

      »Beeil dich, Marli!«, rief Tok, der Mannschaftskapitän. Er hatte den Spielfuß knapp oberhalb der Rollen ausgefahren, obwohl er Meter vom Ball entfernt stand. Sein ovaler, an ein Ei erinnernder messingfarbener Körper rotierte von links nach rechts. Er schien in Versuchung zu sein, den Flugmodus einzuschalten, was in dieser Partie verboten war. Seine Stimme wurde anklagend. »Ohne dich sind wir in der Unterzahl!«

      Das wusste Marli. Aber sie brauchte diese Auszeit, selbst wenn es bedeutete, dass ihre Mannschaft einen Treffer kassierte und einer der beiden umgedrehten Pylone, die sie in ihrer Spielfeldhälfte hüteten, vom Ball davongeschossen wurde.

      Marli wollte einmal mehr eine Pause, um das zu verarbeiten, was nicht zu verarbeiten war.

      Eben erst. Vor ein paar Jahrhunderten.

      Sie zog die Dose aus dem Automaten, umschloss das kühle Metall mit den Fingern. Ihre Brust fühlte sich leer an, wie die Fächer im Automaten vor ihr. Sie vermisste Hanka und Trudi, Ellsan und vor allem Fador. Die lachenden Gesichter tauchten immer wieder wie Geister in Marlis Erinnerung auf. Diese vier waren wohl in den Wirren des Weltenbrands untergegangen.

      Mittlerweile glaubte man zu wissen, dass der Weltenbrand noch eine ganze Weile nachgewirkt hatte, nachdem sie Wanderer verlassen hatten. Wie sehr hatten die Bewohner der Milchstraße gelitten?

      Wie lange das Drama sich hingezogen hatte, wusste niemand. Die Daten widersprachen einander, gingen mal von zwei bis drei Jahren aus, dann von Jahrzehnten und sogar Jahrhunderten. Die Datensintflut, der Posizid, hatte alle Verlässlichkeit davongespült. Hatte er auch jene Posbis erwischt, die eben erst von Bord gegangen waren? Oder hatten sie ihre Speicher unversehrt erhalten können? Was war mit

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