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verzog das Gesicht, erteilte der Kreatur aber die entsprechende Anweisung.

      Im Innern des Deccars bekam Rhodan kaum etwas von der Zerstörung mit, die das Geschöpf von einem Augenblick zum anderen hervorrief. Es war, als säße er in einem Shift, einem klassischen Schwebepanzer, der problemlos zwischen den Transportelementen Land, Luft und Wasser wechseln konnte und seine Besatzung mit schwerer Panzerung, Gleisketten und Antigravtriebwerk sicher ans Ziel brachte.

      Die Kreatur desintegrierte einfach die Wand, die sein Vorankommen behinderte, verharrte kurz, um den dabei entstandenen Staub aufzusaugen, und schwebte dann weiter. Außenmikrofone übertrugen unvermittelt ein hohes Jaulen. In der AUCBURN war Alarm ausgelöst worden, wie Rhodan es erwartet hatte.

      »Nun haben es die Onryonen mit ihrer eigenen Biowaffe zu tun«, murmelte er angespannt.

      Too antwortete nicht. Konzentriert erteilte er dem Deccar seine Anweisungen.

      Es dauerte nicht lange, und das bläuliche Leuchten eines Paratron-Schirms bildete sich vor der Kreatur.

      »Du musst den Deccar jetzt verlassen«, sagte Klingsor Too. »Hast du dir den Weg zu den Kabinen für hochgestellte Gäste eingeprägt?«

      Rhodan nickte knapp.

      Too ließ den Deccar langsamer schweben. Fasziniert beobachtete Rhodan, wie sich in der dicken Haut des Wesens eine Öffnung bildete. Der Deccar-Reiter nickte ihm zu, und Rhodan trat zu ihr, zögerte jedoch. Too hatte die Kreatur so postiert, dass niemand sehen konnte, wie er sie verließ, doch er begab sich damit vom Regen in die Traufe.

      Der NDE-Agent versetzte ihm einen Stoß, und Rhodan stolperte hinaus.

      In Bewegung bleiben! Er rannte los, hielt sich im Schatten der wurmähnlichen Kreatur, bis sie eine Abzweigung passierte. Er hetzte den schmalen Gang entlang, blieb nicht stehen, bis er auf eine weitere Abzweigung stieß. Er sah sich kurz um und lief dann weiter.

      Too hatte ihm einen Codegeber aus NDE-Fertigung mitgegeben, der angeblich alle Türen öffnen konnte. Außerdem verfügte er über eine Orientierungsfunktion, die ihm den Weg wies.

      Rasch und ohne Zwischenfall erreichte Rhodan den Bereich mit den Gästequartieren. Er konnte sich genau vorstellen, was nun an Bord der AUCBURN geschah: dasselbe, das sich in der BJO BREISKOLL zugetragen hatte, als der Deccar überraschend in das Schiff eingedrungen war.

      Aber vielleicht kam der Raumvater mit einem blauen Auge davon. Da die onryonischen Piraten diese Biowaffe entworfen und konstruiert hatten, wussten sie womöglich besser damit umzugehen als die Terraner an Bord der BJO.

      Die Ablenkung war jedenfalls gelungen. Sämtliche freien Einsatzkräfte der AUCBURN waren auf dem Weg zu dem offenbar Amok laufenden Deccar. Niemand scherte sich in diesen Augenblicken um den hohen cairanischen Gast. Dieser Bereich des Schiffes schien völlig verlassen zu sein.

      Der Codegeber war auf onryonische Technik justiert und moderner als das Gerät, das Tenga benutzt hatte. Er arbeitete ganz normal auf Funkbasis und funktionierte wie ein Interface, das sämtliche Schutzfunktionen auf positronischer Grundlage überbrückte. Rhodan wartete ein paar Sekunden, dann leuchtete ein grünes Licht in dem Display des kleinen Geräts auf.

      Rhodan sah sich noch einmal um, stellte zufrieden fest, dass er noch immer nicht beobachtet wurde, und drückte die Tür zu der Kabine auf.

      *

      Die Gästekabine war luxuriös eingerichtet. Rhodan ließ den Blick über mit Echtholz vertäfelte Wände gleiten und üppige Sitzlandschaften, deren Polster sich jeder Körperform automatisch anpassten. In die Wände des Raums war jeweils eine Tür eingelassen, durch die man den Schlafraum oder die Hygienezelle betreten konnte.

      Er fühlte sich plötzlich leichter als noch vor einem Augenblick. Cairaner waren an eine etwa zehn Prozent niedrigere Schwerkraft als Terraner angepasst, und so war auch die Schwerkraft an Bord ihrer Schiffe eingerichtet. Es sprach für die Bedeutung des Gastes und die Gastfreundschaft der Onryonen, dass in seiner Kabine ähnliche Verhältnisse herrschten.

      Rhodan schlüpfte in den Raum. Geräuschlos schloss sich die Tür hinter ihm. Er sah sich um. Er war allein; wo der Cairaner sich aufhielt, konnte er nicht sagen. Es war durchaus möglich, dass Occnar Saddoryc ihm tatsächlich nichts von Rhodans Flucht berichtet hatte und eine Art Hinhaltetaktik betrieb.

      Die Geheimniskrämerei des Onryonen würde allerdings nicht so weit gehen, dass er Paroshat Klaik vorsätzlich oder leichtfertig in Gefahr brachte. Wahrscheinlich hatte er den Cairaner an einen sicheren Ort bringen lassen, der nicht von dem Deccar-Wurm bedroht wurde.

      Der Terraner sah sofort, weshalb er gekommen war. In der Mitte des Raums war ein niedriges Podest errichtet worden, und darauf ruhte ein faszinierender Gegenstand: Das Vitalenergie-Transfusions-Gefäß war ein spitz zulaufender Konus von zehn Zentimetern Höhe und einem Durchmesser von acht Zentimetern an der Basis. Es schien von kristalliner Beschaffenheit zu sein, war weitgehend farblos, ja fast transparent, mit einem saphirblauen Element im Zentrum, das das Gesamtgefäß auf dem Kopf spiegelte und dessen Größe Rhodan trotz aller ersichtlicher Mühe nicht genau definieren konnte.

      Rhodan trat einen Schritt auf das Gefäß zu.

      »Was hast du hier zu suchen?«, erklang eine tiefe Stimme hinter ihm.

      Langsam drehte er sich um.

      Ein Cairaner stand dort, ein vage humanoides, hochbeiniges Wesen von gut zweieinhalb Metern Größe. Der Rumpf war eher gedrungen, die Schultern an den Armgelenken verdickt. Die Haut war golden, aber stark gefleckt, der Schädel haarlos und stärker gefleckt als die sonstige Haut des Gesichts, das von einer flachen Nase, einem lippenlosen, verhornten Mund und ockerfarbenen Augen mit waagerechten Pupillen beherrscht wurde.

      Der Cairaner war durch eine Tür in der Rückwand der Kabine eingetreten, die sich lautlos geöffnet hatte. Rhodan nahm einen leicht rauchigen Geruch wahr, als würde in der Nähe ein offenes Feuer brennen.

      »Bist du Paroshat Klaik?«

      Der Cairaner reagierte nicht auf die Frage. »Was hast du hier zu suchen?«, wiederholte er. »Du bist kein Onryone. Du bist ein Te...« Seine Augen weiteten sich, und er hob die Arme schützend vor die Brust.

      Sie wirkten auf den ersten Blick völlig normal und waren es auch, einmal abgesehen von den Händen. Jeder Arm teilte sich am Ende in zwei vierfingrige Handpaare mit je zwei Innenfingern und zwei Daumen. Die Außenhände waren wesentlich kräftiger und gröber als die feingliedrigen Innenhände, die mit weißen Handschuhen bedeckt waren.

      »Du bist ein Terraner!«, sagte Paroshat Klaik nun mit festerer Stimme. »Du bist Perry Rhodan! Aber der Ryotar hat doch gesagt ...«

      »Occnar Saddoryc hat dich vielleicht nicht ganz auf dem Laufenden gehalten«, sagte Rhodan.

      Klaik stieß ein leises Schnauben aus. Als er einen Schritt in Richtung Rhodan machte, zog dieser den onryonischen Kombistrahler, den er erbeutet hatte.

      »Das ist das ViTraf-Gefäß?« Er zeigte mit der Waffe auf den spitz zulaufenden Konus. »Wie kann ich die Vitalenergie entnehmen?«

      »Wenn du glaubst, ich ...« Der Cairaner hielt inne, als hätte er zu viel gesagt. Der Blick seiner ockerfarbenen Augen huschte unstet von seinem ungebetenen Besucher zu der Kabinentür.

      Er hat einen stummen Alarm ausgelöst!, wurde Rhodan klar. Oder die Kabine ist gesondert gesichert und schlägt Alarm, wann immer jemand sie betritt. Oder das ViTraf-Gefäß verfügt über einen Schutzmechanismus!

      Ohne das geringste Zögern drückte Rhodan auf den Auslöser.

      Klingsor Too hatte ihm versichert, dass Cairaner auf Paralysestrahlen genauso reagierten wie die meisten bekannten Völker der Milchstraße. Er brachte Paroshat Klaik also nicht in ungebührliche Gefahr, wenn er ihn mit den Lähmstrahlen bestrich.

      Der Cairaner machte einen Schritt, verharrte dann und brach langsam zusammen. Rhodan lief zu ihm, bekam seine Montur zu fassen und ließ ihn behutsam zu Boden sinken.

      Er

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