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Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri. Susan Schwartz
Читать онлайн.Название Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri
Год выпуска 0
isbn 9783845348179
Автор произведения Susan Schwartz
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan Neo
Издательство Bookwire
»Eben deswegen hauen wir ja ab«, säuselte Kaveri mit Kleinmädchengesicht.
»Wir werden all das verhindern«, ergänzte Atju schmatzend.
Rhodan hielt kurz inne und drehte sich halb zu ihnen. »Und wisst ihr auch, warum ihr das tut? Warum seid ihr anders als eure übrigen hundertsechs Brüder? Weshalb kann Aashra euch nicht genau wie sie beeinflussen?«
Ausgiebiges Schlürfen und Rasseln. »Keine Fragen, keine Lügen.«
»Hoho«, schloss Kaveri.
»Eine kurze Frage, Sir!« Schablonski über ihm, breit grinsend.
»Keine Fragen, keine Lügen«, antwortete Rhodan und kletterte weiter. Nein, es interessierte ihn nicht, wie sie in diese Lage geraten waren. Nur, wie sie da wieder herauskommen wollten. Und die Antwort schien weiter entfernt denn je.
»Ich finde euch!« Ein ungeduldiges Kreischen überlagerte nun das Klicken und Schnarren und spornte die Fliehenden an.
»Ja, ja, später.«
»Gar nicht!«
Die zwei Urposbis wiesen endlich zu einem Ausgang, und die Menschen fühlten erleichtert wieder festen Boden unter den Füßen und lockerten die strapazierten Armmuskeln.
»Wo sind wir?«, fragte Rhodan und erhielt überraschenderweise Auskunft von Atju.
»Unterhalb der Zentrale. Jetzt ist es nicht mehr weit.«
Sie liefen einen weiteren der vielen Gänge entlang und waren bei der nur in schmalen Bahnen aufgehellten Finsternis froh um die Kargheit der Einrichtung – keine Hindernisse, über die sie stolpern oder an denen sie sich stoßen konnten.
Es war kaum zu glauben, aber bislang blieben sie tatsächlich unbehelligt. Atju und Kaveri standen dem finsteren Aashra in nichts nach – wenn sie ihm nicht sogar überlegen waren. Immerhin hatten sie ihn und die übrigen Brüder für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt und führten ihn weiterhin an der langen Nase herum.
Der Bordfunk schwieg mittlerweile; der Nabad hatte wohl eingesehen, dass Reden keinen Sinn hatte. Vielleicht dachte er ein wenig über Diplomatie nach und dass er möglicherweise zuvor schon andere Formulierungen hätte vorbringen müssen, um gar nicht erst in eine solche Situation zu geraten. Gewissermaßen saß er durchaus in der Klemme. Es würde sich nicht gut machen, wenn die CREST mit einer Menge merkwürdiger Roboter mit Plasmakomponente an Bord zur Erde zurückkehrte, jedoch ohne Perry Rhodan. Stattdessen mit über dreißig würfelförmigen Fremdraumern im Gefolge.
Rhodan wusste, dass sein äußerst misstrauischer bester Freund Reginald Bull auf der Stelle die höchste Alarmstufe ausrufen und der CREST den Einflug ins Solsystem verweigern würde, bis sämtliche Umstände geklärt wären. Gewiss waren die Posbis technisch weit überlegen, doch Aashra hatte keine simple Vernichtung, sondern eine Bestrafungsaktion vor. Und die CREST war im Gegensatz zu den Fragmentraumern angreifbar, weil sie nicht über denselben hohen technischen Standard verfügte. Das mochte sich problematisch erweisen mit einer Gravitationsbombe an Bord, wenn man sich nicht gerade selbst sprengen wollte.
Der Nabad hatte zwar die Datenbanken der CREST abgerufen, aber ob er bereits dazu in der Lage war, die komplizierten Zusammenhänge sozial lebender Menschen vollständig zu erfassen, war fraglich. Vermutlich deshalb hatte er die Mannschaft der CREST und das kleine Team auf der NEMEJE bisher am Leben gelassen. In jedem Fall aber hatte er anhand der gespeicherten Informationen begriffen, von welcher Bedeutung Perry Rhodan für die Menschen und weitere Völker der Milchstraße war, so wie er als Nabad für die Nabedu, und den Protektor deswegen nicht sofort exekutiert. Da gab es noch einige unbekannte Faktoren, die der Nabad zunächst definieren musste, bevor er seinen Feldzug begann.
Also würde er nun an einem Plan tüfteln, um die Bujun ohne weitere Verzögerung auf die CREST zu bringen und dann so schnell wie möglich Rhodans habhaft zu werden.
Rhodan schluckte. Aashra würde darauf kommen, wie. In höchstens einer Stunde. Viel Zeit blieb der Einsatzgruppe wirklich nicht mehr, da musste Rhodan den beiden robotischen Helfern recht geben.
Die vier Menschen wurden noch einmal zu einem Schacht geführt, der diesmal verborgen hinter einer Lüftungsverkleidung oben in der Gangdecke lag und nur sehr kurz war, wie das Scheinwerferlicht zeigte. Die Montageleiter musste entriegelt und heruntergezogen werden. Der Schacht war sehr eng, und zum ersten Mal war Tani Hanafe mit Leichtigkeit nach oben unterwegs. Rainbow zog als Letzter die Leiter wieder hoch und sicherte sie, gleichzeitig klappte die Verkleidung automatisch zu. Sie bewegten sich nun durch einen Horizontalgang, der im Scheinwerferlicht schmaler und niedriger erschien als alle bisherigen.
»Das ist aber nicht der übliche Weg, oder?«, fragte Rhodan.
Kaveri drehte sein Gesicht zu ihm, während er selbst schaukelnd weiterschwebte. »Nein, das ist der Montagezugang, von dem nur der Wartungsdienst Kenntnis hatte. Aashra kennt diesen Weg nicht. Es gibt natürlich einen offiziellen Zugang direkt von der Zentrale aus, aber dort könnte er uns orten.«
»Hier nicht?«
»Nein. Abgeschirmt. Absicht.«
»Ich habe den offiziellen Zugang gesperrt«, fügte Atju hinzu. »So wie alle anderen Schotten auch. Er kann lange nach uns suchen. Wo wir jetzt hingehen, findet er uns nicht.«
»Und er sucht und sucht und sucht.« Kaveri kicherte und vollführte einen Purzelbaum, mit dem er haarscharf an der Decke vorbeischrammte. Seine Angst vor dem finsteren Bruder schien mehr und mehr zu verfliegen.
Rhodan sah noch keinen Grund dazu. Im Gegenteil, sämtliche Alarmglocken schrillten nun in ihm. Er wich zur Seite, als er eine Bewegung bei sich spürte, und sah auf Tani Hanafe hinab, die nicht mehr als ein matt beleuchteter Schemen war.
»Soll ich mich umsehen, Sir?«, fragte sie nervös.
Sie hatte seine Unruhe gespürt. Und sofort reagiert. John Marshall wäre in diesem Moment stolz auf sie gewesen.
»Noch nicht«, antwortete Rhodan. Er wusste, wie viel Kraft es die Mutantin kostete, quasi durch Materie zu gehen, ganz abgesehen von den verheerenden Begleiterscheinungen wie den unkontrollierbaren Angstzuständen. »Ich vertraue unseren Roboterfreunden.« Er hatte eigentlich »Verbündete« sagen wollen, doch das andere Wort war ihm einfach so von den Lippen geglitten.
»Geben Sie nur Bescheid.« Und schon wich sie wieder von ihm zurück. Sie konnte Tim Schablonskis Nähe inzwischen ertragen, aber noch nicht seine. Rhodan begann allmählich zu verstehen, womit diese hochsensible Frau zu kämpfen hatte und weshalb das immer wieder zu Panikattacken führte.
»Würdet ihr mir endlich verraten, wohin wir ...« Rhodan führte den Satz nicht zu Ende, denn ein Schott schälte sich aus der Finsternis und rückte ins Scheinwerferlicht. Es sah stärker aus als die bisherigen, was Rhodan umso mehr wunderte, als es sich um ein Schott für den Wartungsdienst handelte. Vermutlich wegen der Abschirmung. Was mochte dahinterliegen? Wie sollte dadurch ihre Flucht gelingen?
Atju verharrte direkt vor dem Schott, das kurz darauf ein Klicken von sich gab und zur Seite in eine Wandvertiefung rollte.
»Augenblick, Sir!«, sagte Cel Rainbow streng und schob sich vor Perry Rhodan, bevor der den Raum dahinter betreten konnte.
Rhodan trat lächelnd beiseite; der Captain hatte völlig recht, ihn zurechtzuweisen.
Mit angelegter Waffe ging der Captain voran. Momentan mochte sie nicht funktionieren, aber sie war schwer genug, um damit auch jemandem den Schädel einschlagen zu können. Abgesehen davon bekam der Thermostrahler durch die Abschirmung vielleicht wieder Leistung.
»Freie Bahn«, kam es gleich darauf zurück. »Und Sie werden staunen, Mister Rhodan!«
Neugierig und angespannt zugleich, betrat Rhodan den Raum – und fand sich in einer kleinen, etwa