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Maschine hat nichts abgekriegt, Alter!"

      "Die ist in Ordnung."

      King Ghost klopfte gegen Skull-Faces Schädel-Helm. "Ich habe dir ja immer gesagt, dass so ein Scheiß-Ding nicht den Sicherheitsnormen entspricht!"

      "Wollen wir lange herumquatschen oder unseren Job machen?"

      Offenbar wollte Skull-Face vor den anderen Gang-Mitgliedern nicht eingestehen, dass ich ihn vermöbelt hatte. Sein Verhalten bestärkte mich allerdings auch in der Ansicht, dass er nichts Konkretes gegen mich in der Hand hatte.

      Skull-Face hatte einfach im Nebel herumgestochert, als er in meine Wohnung eingebrochen war und sie gründlich auf den Kopf gestellt hatte.

      Und vielleicht hatte er auch einfach nur gehofft, mir meine Koks-Portion abnehmen zu können, die ich wie alle Mitglieder der Devvilish Demons regelmäßig erhielt. Eine Art Bezahlung in Naturalien war das. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Skull-Face dieses Koks größtenteils selbst verbrauchte, anstatt es zu verkaufen.

      Skull-Face warf mir einen vernichtenden Blick zu.

      Gut, das Blicke nicht töten können, dachte ich.

      King Ghost hatte diesen Blick ebenfalls registriert.

      Was Skull-Faces Nase anging, reimte sich der Anführer der Devvilish Demons wahrscheinlich einiges zusammen.

      In unseren FBI-Dateien gab es unter anderem auch ein psychologisches Gutachten über den Gang-Anführer. Es war im Zusammenhang mit der juristischen Verfolgung irgendeiner Körperverletzung erstellt worden, die King Ghost in seinen jüngeren Jahren begangen hatte. In dem Gutachten wurde unter anderem herausgearbeitet, dass er offenbar sadistisch veranlagt war. Seine Spezialität war es, andere gegeneinander aufzuhetzen, bis sie sich bis aufs Blut an den Kragen gingen. Während seiner Haftzeit war das des Öfteren vorgekommen. Einmal hatte er einen blutigen Tumult im Speisesaal auf diese Weise ausgelöst. Schließlich hatte die Anstaltsleitung für eine Einzelunterbringung gesorgt.

      Mir kam plötzlich der Gedanke, ob King Ghost möglicherweise Skull-Face gegen mich aufgehetzt hatte.

      Vielleicht, um mich auf seine perverse Art zu testen, in wieweit ich für toughere Jobs geeignet war.

      Oder einfach zum puren Vergnügen.

      Just for Fun.

      Wir stiegen auf die Maschinen, brausten los.

      Etwa achtzig Kilometer lagen zwischen der South Bronx und Laurence Harbour. Einmal quer durch Manhattan, durch den Lincoln-Tunnel unter dem Hudson River her ans New Jersey-Ufer. Anschließend weiter südwärts, vorbei an Staten Island an die New Jersey-Küste.

      Laurence Harbour war eine kleine mondäne Ortschaft. Die Nähe zum Big Apple machte sie zu einem attraktiven Wohngebiet, ähnlich wie Staten Island. Der Yachthafen lag etwas abseits und war einer der Größten in der Gegend.

      Das Hafengelände war mit zweieinhalb Meter hohem Maschendrahtzaun abgesperrt und normalerweise nur zugänglich, wenn man mit einer Chipkarte seine Zugangsberechtigung nachweisen konnte.

      In dieser Nacht war das anders.

      Das Tor stand weit offen. Zwei Männer im dunklen Anzug, mit MPi über der Schulter und Funk-Head-Set empfingen uns, winkten uns durch. Wie klassische Nachtwächter sahen die Beiden nicht aus. Offenbar handelte es sich um Bodyguards jener mysteriösen Person, die wir schützen sollten.

      Hinter uns wurde das Tor geschlossen.

      Meine FBI-Kollegen waren mir natürlich auf den Fersen.

      Aber sie mussten sich in einen gebührenden Abstand halten.

      Auf das Gelände des Yachthafens konnten meine Kollegen wohl kaum vordringen.

      Das Risiko war einfach zu groß.

      Am Hemdkragen trug ich ein winziges Mikro. Unter den zahlreichen Nieten und Aufnähern meiner Lederjacke befand sich gut getarnt außerdem eine Mini-Videokamera, deren Objektiv etwa Daumenagelgröße hatte. Die Kamera arbeitete mit einem sogenannten Restlichtverstärker, der auch in Nachtsichtgeräten eingesetzt wurde. So waren Aufnahmen bei Dunkelheit im Freien kein Problem. Allenfalls bei einem völlig abgedunkelten Innenraum blieb der Monitor am Ende schwarz.

      Der Yachthafen war zwar nachts nicht ganz so üppig beleuchtet, wie ich das aus den Straßenschluchten Manhattans gewohnt war, aber es war ausreichend.

      Die Videoaufnahmen, die mit der Kamera an meiner Jacke entstanden, wurden direkt an meine Kollegen gefunkt.

      Ein als Lieferwagen getarntes Spezialeinsatzfahrzeug unserer Fahrbereitschaft befand sich in dem "Begleit-Tross", der mir folgte. Von dort aus konnte das Geschehen quasi live auf dem Monitor verfolgt werden.

      Wir knatterten mit unseren Maschinen den breiten Weg entlang, der quer über das Hafengelände führte. Vorbei an mehreren Bootshäusern und einigen auf großen Trailern aufgebockten Yachten.

      Bootsstege ragten weit hinaus ins Meer.

      Die gut vertäuten Yachten drängelten sich dort. Der Großteil der Liegeplätze war belegt.

      Ein wellenbrechender Damm schützte den Hafen vor den Gewalten des Atlantiks. Er grenzte das Hafenbecken bis auf einen etwa zehn Meter breiten Ausgang zum offenen Meer ab.

      Zwei dunkle, überlange Mercedeslimousinen befanden sich auf dem Vorplatz.

      Ein paar Bodyguards in dunklen Anzügen wirkten ziemlich hektisch.

      Zu den Devvilish Demons bildeten sie einen eigenartigen Kontrast.

      Wir bremsten die Maschinen.

      King Ghost stieg von seinem Trike herunter, als einer der Schwarzgekleideten ihn zu sich rief.

      Der Anführer der Devvilish Demons trat an eine der beiden Limousinen heran. Die getönte Seitenscheibe hinten links wurde heruntergelassen.

      Ich hatte mich günstig postiert, sodass ich hinein sehen konnte.

      Das Licht der Laternen fiel in das hagere Gesicht eines Mannes in den Fünfzigern. Hervorspringende Wangenknochen, schwarzer, exakt rasierter Knebelbart und mit Gel zurückgekämmte Haare kennzeichneten ihn.

      Ich konnte nicht verstehen, was King Ghost mit dem Bärtigen besprach.

      Während die Zwei miteinander redeten, zermarterte ich mir das Hirn darüber, ob ich dieses Gesicht schon einmal in einer unserer Fahndungsdateien gesehen hatte. Ich konnte mich nicht erinnern.

      King Ghost kehrte zurück, wandte sich an uns.

      "Hier läuft gleich eine Riesenyacht ein. Wer an Bord ist, braucht euch nicht zu interessieren. Ihr müsst nur wissen, dass es jemand ist, der für Mister Taylor da drüben sehr wichtig ist. Ihr sollt seine Gäste etwas beeindrucken..."

      King Ghost grinste.

      "Hat dieser Mister Taylor so wenig Gorillas zur Verfügung, dass er auf uns angewiesen ist?", fragte ich.

      Der Anführer der Devvilish Demons verzog das Gesicht. "Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du zu viel fragst, Jesse!"

      "Ich möchte eigentlich nur wissen, wie weit wir den Typen von der Yacht trauen können."

      "Überhaupt nicht. Haltet die Augen offen. Falls ihr etwas Ungewöhnliches bemerkt, ballert sofort los. Es ist nämlich noch gar nicht lange her, da wollte der Yachtbesitzer Mister Taylor umbringen..."

      Ich kannte keinen großen Gangster mit dem Namen Taylor.

      Entweder dieser Mann war ein Licht der zweiten Reihe oder er hatte es bisher geschafft, sich aus dem Focus der Justiz erfolgreich herauszuhalten.

      Einer der Gorillas öffnete jetzt die Tür.

      Taylor stieg aus, zupfte sich sein Lederjackett zurecht.

      Eine Rolex blitzte im Mondlicht.

      Er bedachte die Phalanx der Devvilish

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