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Wipperkotten nehmen wir den schmalen Pfad flussaufwärts bis zum Hohlenpuhler Weg. Ihm folgen wir 650 Meter und biegen links auf den Wanderweg. Wir erreichen nach 850 Metern die Friedrichsthaler Straße, die uns linker Hand nach Widdert bringt. Am Ortseingang sind wir rechts wieder auf dem Klingenpfad. Über Böckersberg und Rölscheider Straße kommen wir zum heimeligen privaten Puppen- und Spielzeugmuseum. Heide-Marie Lange öffnet ihr Reich nach Voranmeldung für Gruppen und veranstaltet bärige Kaffeetafeln zwischen Puppe und Kuscheltier. Wir wandern leicht bergab, schwenken dann nach links zurück auf den Klingenpfad, der uns nach gut 1,5 Kilometern zum Klingenpfad-Denkmal führt. Das runde Kupferrelief am Wegesrand wurde um 1935 aus Anlass der Einweihung des insgesamt 60 Kilometer langen Solinger Wanderpfades aufgestellt. Über den Wüstenhof gelangen wir an die Wupper, die wir am Wupperhof überqueren und am nächsten Waldweg links einbiegen. Der Weg folgt den Windungen der Wupper zurück zum Waldcampingplatz.

       GRENZGÄNGE

      Die Wupper begleitet uns zuverlässig auf einer Wandertour flussaufwärts, die über Teile des Klingenpfads und in Richtung der Nachbarstädte Wuppertal und Remscheid führt. Über den Pfaffenberger Weg gehen wir am Waldrand dem mäandrierenden Flussverlauf folgend entlang und erreichen über die Hänge im Wald den Klingenpfad. An einer Lichtung hat man 1926 dem Heimatdichter Hermann Löns ein Denkmal gesetzt. Efeu umrankt neckisch den mächtigen Findling mit dem Reliefporträt. Wir passieren die Burger Landstraße und erreichen eine offene Landschaft mit Pferdeweiden und prächtigem Baumbestand. Am Müngstener Brückenweg stoßen wir wieder auf das Ufer unserer fließenden Begleiterin und folgen im Wald deren Verlauf in Richtung Norden.

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      Luftiges Erlebnis auf der Schwebefähre über der Wupper

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      Der Wipperkotten blieb als einziger Schleifer-Doppelkotten erhalten.

      Tipp

      Mittels eines ungewöhnlichen Transportmittels kann man die Wupper südlich der Müngstener Brücke überqueren. An Stahlseilen gesichert sorgt eine einzigartige Schwebefähre seit 2006 für einen luftigen Grenzübertritt zwischen Solingen und Remscheid. Von den maximal 10 Personen an Bord darf einer an der Kurbel drehen und den Fährmann entlasten (www.haus-muengsten.de/schwebefaehre).

       BERGISCHES TECHNIKWAHRZEICHEN

      Über den Baumwipfeln ragt die filigrane Struktur der mit 107 Metern höchsten stählernen Eisenbahnbrücke Deutschlands heraus. Ursprünglich als Kaiser-Wilhelm-Brücke 1897 eingeweiht, befuhr der illustre Namensgeber die 465 Meter lange Trasse erst zwei Jahre später. 1918 taufte man das Monument deutscher Ingenieurskunst dann um in »Müngstener Brücke«. Zu ihren Füßen entstand zur Regionale 2006, einem gemeinsamen Arbeitsprogramm von Solingen, Remscheid und Wuppertal, der vielseitige Brückenpark mit Minigolfplatz, Kunst im öffentlichen Raum und Ausstellungen im Haus Müngsten. Warum die 1849 fertiggestellte doppelbogige Wupperbrücke neben der Bundesstraße 229 nach Napoleon benannt wurde, blieb bisher ihr Geheimnis. Immerhin war sie die erste feste Verbindung zwischen Remscheid und Solingen.

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      Noch schweift der Blick vom Diederichstempel ungestört übers Wuppertal.

       BERGISCHES KULTURWAHRZEICHEN

      So treten wir den französischen Kaiser eher flüchtig als ehrfürchtig mit Füßen und machen es per pedes der Wupper nach, die südwärts fließt. Am Hang lugt der neugotische, siebeneckige Diederichstempel aus dem Blattwerk hervor. Ein illustrer Aussichtspavillon mit geschwungenen Bögen und Kuppeldach aus dem Jahr 1901, der nach dem Willen seines Erbauers stets zugänglich sein und unverstellten Blick über die Wupper gewähren sollte. Nach zwei Kilometern über kühlen Waldweg erreichen wir den Solinger Ortsteil Burg, genauer Unterburg, talseitiger Abschnitt des typischen Dorfes voller Fachwerk und Schiefer. Im Dorfkern laden gleich mehrere Cafés zur Rast. Aus der Höhe grüßt schon die markante Silhouette von Schloss Burg. Wir haben die Wahl zwischen dem Aufstieg über die Schlossbergstraße und dem Wanderweg in Serpentinen oder einer bequemen Seilbahn, die erste ihrer Art in NRW. Eingeweiht 1952 bewältigt sie seither auf einer Länge von knapp 250 Metern eine Höhendifferenz von 91 Metern, bei einer Fahrtzeit von vier Minuten.

      Schloss Burg geht in seiner Historie auf 1130 zurück, als Adolf II. von Berg mit der Errichtung des repräsentativen Stammsitzes »Neuenberge« für das gräfliche Geschlecht begann. Als wehrhafte Burg verlor das Adelshaus im 15. Jahrhundert an Bedeutung und diente fortan als Jagdschloss. Mittlerweile ist das Bergische Museum eingezogen, das Geschichte und Geschichten bis in die Zeit des Mittelalters anschaulich dokumentiert.

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      DIE SCHLACHT VON WORRINGEN wird seit 1990 alljährlich im Innenhof von Schloss Burg wieder lebendig. Graf Adolf V. von Berg spielte damals, 1288, eine maßgebliche Rolle und neuzeitliche Ritterspiele lassen die Geschehnisse wieder aufleben. Kurzweilige Unterhaltung vor prächtiger Kulisse ist garantiert (www.georgsritter.de).

       WALDREICH

      Oberburg bietet neben einem ergiebigen kulinarischen Füllhorn einen fantastischen Panoramablick über das Wuppertal und das Stadtgebiet von Solingen, das sich scheinbar inmitten dichter Wälder befindet. Über den Steinweg verlassen wir Schloss Burg, durchschreiten ein enges Tal und erreichen einen bewaldeten Höhenweg. In einer Kehre wartet der zweite Diederichstempel auf uns. Neuromanisch, achteckig und fünf Jahre älter als sein Müngstener Gegenstück. Sinnsprüche und die Wappen der umliegenden Gemeinden sind in der Kuppelwölbung zu sehen, leider beeinträchtigt durch auffällige und sinnfreie Kommentare und Malereien an den Außenwänden.

      Im Forst erreichen wir die 178 Meter lange Staumauer der Sengbachtalsperre, einer der ältesten Trinkwasserspeicher des Landes vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Für den Rückweg zum Campingplatz führt eine Route am Waldrand entlang durch das Tal des Sengbaches bis zur Mündung in die Wupper, die andere noch vorbei an der Biologischen Station Solingen, der Waldschule.

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      Typisch Bergische Giebelfronten in Gräfrath

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      Gräfrather Dorfidyll

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      Das Solinger Kunstmuseum

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      Schloss Grünewald, errichtet um 1820

       AB IN DIE STADT

      Für Unternehmungen mit dem Wohnmobil verfügt das Bergische Städtedreieck über einige günstig gelegene Stellplätze, von denen man Ausflüge mit dem Rad oder zu Fuß problemlos unternehmen kann. Dabei ist immer zu berücksichtigen, dass manche Ortsdurchfahrt recht eng und knifflig kurvenreich sein kann und man die Breite seines Fahrzeugs stets im Auge haben muss. Im Norden Solingens liegt der Parkplatz »Brandteich« nah am pittoresken Ortsteil Gräfrath, der nicht zu Unrecht zu den 17 historisch bemerkenswerten Stadtzentren Nordrhein-Westfalens gehört.

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