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      Mein Tipp Belvidere Place. Schon der Früh­stücks­raum weckt Erwartungen, die nicht ent­täuscht werden. Alle fünf Zimmer be­sitzen ei­nen herrlichen Holzboden, sind ge­räumig und mit viel Liebe fürs Detail und schö­nen Bädern ein­gerichtet. Ein B & B so schön wie ein Boutique-Hotel! Und das Gan­ze nur zwei Fuß­mi­nuten vom Strand ent­fernt. Beim Früh­stück wird weitgehend auf Bioprodukte zu­rück­ge­grif­fen. Nicht nur am Wochenende ist eine recht­zei­tige Re­ser­vierung ratsam. DZ ab £ 160 mit Früh­stück. Belvedere Road, Tel. 01843/579850. www.belvidereplace.co.uk.

      Hanson Hotel. Alteingesessenes, aber un­spek­takuläres Hotel. DZ inkl. Früh­stück £ 76-78. 41 Belv­e­de­re Road, Tel. 01843/868936. www.hansonhotel.co.uk.

      Essen & Trinken Albarino. Eine tolle Ta­pas-Bar mit guter Weinauswahl! Frisch zu­be­rei­tete Tapas (£ 5-10). Bis auf Sa nur abends ge­öff­net, Sonntag Ruhetag. 29 Albion Street, Tel. 01843/600991.

      Osteria Posillipo. Familiäre italienische Trat­to­ria mit gutem Preis-Leistungs-Ver­hält­nis (Piz­za!) und schönem Ambiente. Gar­ten­ter­rasse mit Meerblick. Pasta £ 8-14. Gu­ter Kaf­fee! Albion Street, Tel. 01843/862559. www.posillipo.co.uk.

      Aqua 43. Die Liebhaber der traditionellen eng­lischen Küche (Steak and kidney pie £ 10.95) treffen sich in dem kleinen Res­tau­rant. Tgl. 11-20 Uhr, Mo nur bis 15 Uhr. 43 Albion Street, Tel. 01843/862559. www.aqua43.co.uk.

      Mein Tipp Wyatt & Jones. Dieses von Res­tau­rant­führern gelobte Lokal erstreckt sich über meh­rere Ebenen (teilweise Meer­blick). Der Schwer­punkt liegt auf einer sai­so­nalen Küche. Sehr gute Fischgerichte (Lobs­ter). Haupt­ge­rich­te rund £ 20, so auch der leckere Rochenflügel. Wer will, kann auch früh­stücken. Montag, Diens­tag und Sonntagabend geschlossen. 23-27 Harbour Street, Tel. 01843/865126. www.wyattandjones.co.uk.

      Restaurant 54. Noch eine gute Adresse im Zen­t­rum von Broadstairs, die sich hinter tür­kis ge­strichener Fassade verbirgt. Ser­viert wird eine internationale Küche mit fran­zö­si­schen Ein­flüssen, so bei der En­ten­brust mit Gratin dau­phinois für £ 19.50. Nur abends ge­öff­net, sonn­tags auch mittags. 43 Albion Street, Tel. 01843/867150. www.restaurant54.co.uk.

      Chiappini’s. Nettes Café mit Straßen­ter­rasse und Blick auf den Hafen. Ne­ben Eis­spe­zia­li­tä­ten gibt es auch warme Ge­richte. 1 The Parade, Tel. 01843/865051.

      Stark. Witziges Lokal mit intimem Flair. Die gro­ße Überraschung sind die fantasievollen Ge­richte, die auch Gourmets begeistern. Es gibt ein einziges 6-Gang-Menü für £ 60 ohne Wahl­möglichkeit, korrespondierende Weine £ 30. Mi-Sa nur abends geöffnet. Reservierung rat­sam. 1 Oscar Road, Tel. 01843/579786. www.starkfood.co.uk.

      Margate ist eines der beliebtesten englischen Seebäder. Mit seinen fei­nen Sand­stränden, den alten Hotels und Vergnügungsparks bie­tet die Klein­stadt all das, was sich der Durchschnittsengländer für ein paar gelungene Fe­rientage wünscht. In der Nebensaison liegt hin­gegen eine nicht zu über­sehen­de Tristesse über dem Ort.

      Das größte Seebad auf der Isle of Thanet kann sich einer „bahn­bre­chen­den“ Erfindung rühmen. Der aus Mar­gate stammende Quäker Benjamin Beale sorgte sich in der Mitte des 18. Jahr­hunderts um das Treiben der Ba­degäste. Vor allem, dass Frauen mit ent­blößten Beinen ins Meer wateten, um ein Bad zu nehmen, erschien ihm als ein moralischer Frevel höchsten Aus­ma­ßes. Doch Beale sann auf Ab­hilfe und erfand einen von einem Pferd ge­zo­genen Badewagen, mit dem sich die Badegäste ins Wasser ziehen lassen konn­ten, um über eine Stufe un­be­obach­tet in den Fluten unterzutauchen. Beales Erfindung schien dem mo­ra­li­schen Empfinden seiner Zeitgenossen zu entsprechen, denn innerhalb der nächs­ten Jahrzehnte wurde sein Bade­wa­gen zum Modell für zahllose Nach­bau­ten. Der deutsche Gelehrte Chris­toph Lichtenberg war nach einem Be­such von Margate zutiefst beeindruckt und fragte 1793 im „Göttinger Taschen Ca­lender“: „Warum hat Deutschland noch kein öffentliches Seebad?“ Eine zwei­te, und in diesem Fall wirklich re­vo­lutionäre Erfindung aus Margate war der 1815 errichtete, heute nicht mehr vor­handene „New Pier“; es handelte sich dabei um das erste Modell eines als parade konzipierten Damms, der als­bald von allen anderen englischen See­bädern nachgeahmt wurde. Für nur ei­nen Penny konnten die Feriengäste den ganzen Tag auf dem New Pier ver­weilen und das Meer betrachten, bei schö­nem Wetter sogar mit Orches­ter­mu­sik im Ohr.

      Mit anderen Worten: Margate ist ein Klas­siker unter den englischen See­bä­dern, leicht erreichbar für die ba­de­freu­di­gen Arbeiter aus dem Londoner Eastend. In den 1960er-Jahren gab es hier ähnlich wie in Brighton am Wo­chen­ende Schlägereien zwi­schen Mods und Rockern, in den 1980er-Jahren zwi­schen Mods und Skinheads. Be­wusst begann auch der Rei­se­schrift­stel­ler Paul Theroux seine Erkundung Groß­britanniens an einem Feiertag in Mar­gate. Ein breiter Sandstrand, Ver­gnü­gungsarkaden, Rummelplätze, Fish-’n’-Chips-Buden und dazwischen ein paar Tea Rooms - mehr Er­war­tun­gen stellt der typische John Smith nicht an seinen Urlaubsort.

      Zu den Bausünden gehört das 18-stö­ckige Arlington-Hochhaus, das mit sei­nem Betonbrutalismus seit den 1960er-Jah­ren die schäbige Ufer­pro­me­na­de do­mi­niert. Eine architektonische Perle ist hin­gegen die von dem Ar­chi­tek­ten David Chip­per­field errichtete Tur­ner Con­temporary, eine Galerie für zeit­ge­nös­sische Kunst an der Pro­me­na­de. Die Stadt­väter erhoffen sich davon eine Si­gnal­wirkung, um Margate ein zu­kunfts­fä­higes Image zu verschaffen. Zu­letzt wur­de zudem eine riesige mo­derne Trep­pe direkt am Hafenbecken hi­nunter zum Meer gebaut. Inzwischen ist eine Auf­bruch­stimmung nicht zu über­sehen. Auf­grund der günstigen Mie­ten haben sich zahlreiche Londoner hier nie­der­ge­las­sen, einige coole Cafés und Bou­tiquen ha­ben eröffnet, so dass Mar­gate nach dem hippen Londoner Stadt­teil auch „Shore­ditch on Sea“ ge­nannt wird.

      Turner Contemporary: Das 17,5 Mil­lio­nen Pfund teure Ge­bäu­de der für Wech­sel­ausstellungen zeitgenössischer Kunst genutzten Galerie wur­de von Da­vid Chip­per­field errichtet und ist nach dem Land­schaftsmaler William Tur­ner be­nannt, der in Margate zur Schu­le ging und das Städt­chen zeit­le­bens gerne be­such­te und wiederholt ge­malt hat. An­sprechend ist auch das zugehörige Café.

      ♦ 17-18 The Parade. Tgl. außer Mo 10-18 Uhr. Ein­tritt frei, Spende erbeten! www.turnercontemporary.org.

      Shell Grotto: Die vollständig mit Mu­schel­mosaiken dekorierte künstlich an­ge­leg­te Grotte, die 1835 zufällig von Schul­kin­dern entdeckt wurde, birgt bis heu­te ein Mysterium. Es ist nicht nur un­klar, von wem und warum die ge­wun­de­nen Gän­ge und Räume mit einer Flä­che von 190 Quadratmetern mit rund 4,6 Mil­lio­nen Muschelschalen de­ko­riert wurden, His­to­riker rätseln auch, wer die Grot­te wann errichtet hat, sogar die Tem­pelritter wurden verdächtigt. Da ei­ni­ge Muscheln aus der Karibik und dem In­dischen Ozean stammen, dürf­te die Höh­le wohl erst in der Frü­hen Neu­zeit ent­standen sein.

      ♦ Ostern bis Okt. tgl. 10-17 Uhr, im Winter nur Sa und So 11-16 Uhr. Eintritt £ 4.50, erm. £ 4. www.shellgrotto.co.uk.

      Information Tourist Information Centre, 12-13 Parade, Margate, Kent CT9 1EY, Tel. 01843/583333. www.visitthanet.co.uk.

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