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tref­fen sich al­te Herren zum Schwatz. Die Frei­luft­cafés sind am Wo­chen­ende, wenn Ver­kaufs­stän­de für Chur­ros vorbei­ge­scho­ben werden, ein vor­zügliches, wenn auch nicht ganz bil­liges Plätzchen fürs Früh­stück.

      Vorfrühlingstag an der Plaza Bib-Rambla

      Centro Federico García Lorca: An der Pla­za de la Romanilla, nur ein kleines Stück nörd­lich der Plaza Bib-Rambla, wur­de nach langer Bauzeit ein Zent­rum über Leben und Werk des Dichters Fe­de­rico García Lorca eröffnet. Auch als Ar­chiv und For­schungs­einrichtung kon­zipiert, sind in dem avant­gar­dis­tisch geformten Bau wechselnde Aus­stel­lungen zu sehen. Sie beinhalten ge­le­gentlich auch Exponate aus dem Nach­lass Lorcas, haben die Tau­sende von Hand­schriften, Briefen, Fotos und Zeich­nun­gen nach vielen Querelen zwi­schen den Erben und der Stadt­ver­wal­tung schließlich doch noch den Weg nach Granada gefunden.

      ♦ Di-Sa 11-14, 18-20 Uhr, So 11-14 Uhr; gra­tis.

      Monasterio de San Jerónimo und San Juan de Dios

      Monasterio de San Jerónimo: Das Klos­ter des Heiligen Hieronymus liegt eini­ge hun­dert Meter nordwestlich der Pla­za Bib-Rambla, in einer vom Tou­ris­ten­rum­mel kaum berührten Nach­bar­schaft. 1496 begannen die Bau­ar­bei­ten, 1528 übernahm Diego de Siloé die Lei­tung und gab dem im Stil der Spät­gotik be­gonnenen Bau Züge der Re­naissance - seine Handschrift ist be­son­ders dem grö­ßeren der beiden Kreuz­gänge anzu­mer­ken. Die reich aus­ge­s­tattete Klos­ter­kir­che ist die Be­gräb­nis­stätte eines gro­ßen Heer­füh­rers der Katholischen Kö­ni­ge: Hier ru­h­en Gonzalo Fer­nández de Córdoba, ge­nannt El Gran Capitán, und seine Frau, die sich diese Gunst von Karl V. er­beten hatte.

      ♦ Täglich 10-13.30, 16-19.30 Uhr bzw. im Win­ter 15-18.30 Uhr, Eintritt 4 €.

      San Juan de Dios steht nur wenige Schrit­te entfernt, an der gleichnamigen Stra­ße. Der Innenhof des 1552 er­öff­ne­ten Hospitals ist mit prächtigen Azule­jos ge­schmückt, wird aber durch den un­gemein aufwändigen, goldenen Al­tar­auf­satz im Churrigueresco-Stil in der Kirche noch übertroffen.

      ♦ Mo-Sa 10-13.30, 16-19.45 Uhr, So 16-18.45 Uhr; Eintrittsgebühr 4 €.

      Corral del Carbón

      Ein Hauch von Orient: die Alcaicería nahe der Kathedrale

      Oft übersehen wird dieses älteste Relikt der Maurenzeit, das sich in einer klei­nen Sei­tenstraße jenseits der Calle Reyes Católicos befindet und über die Calle Ru­bio zu erreichen ist. Es handelt sich um eine ehemalige Kara­wan­serei, ei­ne Mi­schung aus Herberge und Markt­platz: Im Innenhof waren zu ebe­ner Erde Stal­lungen für Reit- und Tra­ge­tiere sowie die Ver­kaufs­räume un­ter­ge­bracht, im oberen Stock lo­gierten die Händ­ler. Im 16. Jh. diente der Bau als The­ater, spä­ter brannte man hier Holz­koh­le - Ursprung des heutigen Namens „Koh­len­hof“.

       Casa de los Tiros

      Einige Straßenzüge vom Corral del Car­bón in Richtung Alhambra erhebt sich die­ser wehrhafte Renaissancepalast des 16. Jh., dessen Fassade in ungewöhnli­cher Ma­nier mit verschiedenen Statuen ge­schmückt ist. Er be­herbergt ein Mu­se­um der volks­tümlichen Kunst und Ge­schichte Gra­nadas, das mit teil­weise recht ein­falls­reich präsentierten Ex­po­na­ten be­stückt ist.

      ♦ Di-Sa 9-21 Uhr (Mitte Juni bis Mitte Sept. nur 9-15 Uhr), So 9-15 Uhr; Eintritt für EU-Bür­ger frei, sonst 1,50 €.

       Monasterio de la Cartuja

      Das Kartäuserkloster, zwischen dem frü­hen 16. und dem 18. Jh. errichtet, steht weit im Norden der Stadt, zu er­rei­chen über den Real de Cartuja und den folgenden gleichnamigen Paseo. Für Liebhaber üppiger Kir­chen­aus­stat­tun­gen ist der äußer­lich schlichte Bau den Weg sicher wert: Im Inneren hat man den Churrigueresco, den ohnehin schon üppigen spanischen Barock, auf die Spitze getrieben. Schon die Klos­ter­kir­che selbst ist höchst auf­wändig ge­stal­tet, eine Pracht, die sich im Aller­hei­ligsten (sanctum sanctorum) noch stei­gert. Der Gipfel wird in den aus­ufern­den Stuck­arbeiten der Sakristei er­reicht, die der Kirche das un­be­schei­de­ne Prä­dikat ei­ner „christlichen Al­ham­bra“ ein­ge­tragen haben - was na­tür­lich eine wahn­witzige Über­treibung ist. Einen schrof­fen Gegensatz zu sol­cher Prachtentfal­tung bieten die Ge­mäl­de in den Neben­gebäuden des Kreuz­gangs, deren Märty­rer­sze­nen an Deut­lich­keit kaum zu überbieten sind.

      ♦ Sa 10-13, 15-20 Uhr, sonst 10-20 Uhr (Win­ter jeweils nur bis 18 Uhr); Eintrittsge­bühr 5 €.

      Parque de las Ciencias: Weit im Süden der Stadt, schon jenseits des Río Genil, steht dieses Museum be­sonde­rer Art. Wie in anderen ähnlichen Museen, wer­den die Naturwissenschaften hier nicht tro­cken erklärt, son­dern in­ter­ak­tiv vermittelt: „Se puede tocar“ - An­fas­sen und Aus­pro­bieren sind an­ge­sagt. Die Ausstellung befindet sich auf ei­nem weit­läufi­gen Ge­lände und glie­dert sich in verschiedene Säle und The­men­berei­che. In einer Halle hängt ein zwölf Meter ho­hes Foucaultsches Pen­del, es gibt ein Pla­netarium mit 110 Pro­jek­to­ren, ein Observa­torium und ei­nen Aussichtsturm. Wer schon im­mer mal seinen ei­ge­nen Schatten ein­frieren, e­i­ne Brücke bauen oder er­fah­ren wollte, wie es im Inneren eines Vul­kans aus­sieht, ist hier genau richtig. Die Er­klä­run­gen sind auch in engli­scher Sprache ab­gefasst. 2016 eröffnete der zu­ge­hö­ri­ge „Biodomo“, ein spektakuläres Aqua-Ter­rarium mit Fischen, Vögeln und Rep­tilien, insgesamt sind es rund 220 Tier- und Pflanzenarten. Kurz: Ein Mu­se­um, das Kindern und Erwachsenen Spaß macht. Genügend Zeit einplanen!

      An der Ave­ni­da Mediterráneo s/n, jenseits des Ca­mino de Ronda, Buslinie 21 ab der Gran Vía. Ge­öff­net ist Di-Sa 10-19 Uhr, So 10-15 Uhr; Ein­tritts­gebühr 7 €, Kombi-Ticket mit Biodomo 11 €, Planeta­rium 2,50 €; Kin­der und Ju­gend­li­che bis 18 Jahre sowie über 65-jährige er­mä­ßigt, es gibt auch Familientickets. www.parqueciencias.com.

      Museo CajaGranada: In einem Neu­bau­ge­biet nordwestlich nicht all­zu­weit ent­fernt vom Museum Parque de las Cien­cias gelegen, bildet dieses auch als „Mu­seo Memo­ría de Andalucía“ be­kann­te Mu­seum ei­nen Teil des Kul­tur­zen­trums Cent­ro Cultu­ral CajaGranada, im Auf­trag der gleich­namigen Bank (de­ren Sitz ganz in der Nähe liegt) spek­takulär in Sze­ne gesetzt durch den Ar­chitekten Al­ber­to Campo Baeza. Der ellip­tische In­nenhof, über­ragt von ei­nem 42 Meter ho­hen Bau in Form einer Ta­fel, soll an den Palacio Carlos V. in der Alhambra erin­nern. In vier Sälen und auf rund 3500 Qua­drat­me­tern be­fasst sich die mit vielen interaktiven In­s­tallationen top­modern konzipierte, auch für Jugendliche interessante Aus­stel­lung mit der Ge­schichte An­da­lu­siens, sei­nen Land­schaften, Städten und kulturellen Eigen­heiten.

      ♦ Ave­ni­da de la Ciencia 2, geöffnet Di/Mi 9.30-14 Uhr, Do/Fr 9.30-14, 16-19 Uhr, Sa 11-19 Uhr, So 11-15 Uhr, im Juli nur Mo-Sa 9-15 Uhr, So 11-15 Uhr, im August komplett ge­schlos­sen. Eintrittsge­bühr 5 €. www.cajagranadafundacion.es.

       La Huerta de San Vicente

      Die Casa-Museo de Lorca, der frühere Som­mersitz der Familie des großen an­da­lusi­schen Dichters Federico García Lor­ca, liegt am Rand eines Parks. Den­noch fällt es ange­sichts der hässlichen Sied­lungen der Umgebung etwas schwer, sich das „Pa­ra­dies aus Bäumen und Wasser“ auszumalen, das der Poet be­schrieb. Se­hens­wert ist das En­semble den­noch allemal. Das komplett re­no­vier­te Haus selbst, von 1925 bis in die Acht­zigerjahre

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