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Geradezu milde bezeichnet Stefan Grissemann Seidl als »moralische(n) Filmemacher«,62 während es an anderer Stelle über ihn heißt, er sei »ein Moralist, ein bisschen vom Schlage eines Michel Houellebecq«.63 Die Reaktionen des Publikums reichen von Befremden über das Gezeigte bis hin zur Faszination des Ekels. Wieder andere schätzen das Radikale, das forsche(nde) Prinzip Seidls. Der als Regisseur menschlicher Abgründe bezeichnete Filmemacher, der von sich selbst den vielzitierten Satz »Ich bin kein Hochzeitsfotograf«64 sagt und dem es darum geht, wie er selbst zum Ausdruck bringt, »den Zuschauer zu berühren«,65 konfrontiert das Publikum mit den Grenzen der bürgerlichen Moralvorstellungen und fordert Positionierung ein.

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