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missverständlich ausgedrückt. Also, was ist?«, fragte sie Ingvar erneut.

      »Ich habe mit diesen Diebstählen nichts zu tun«, antwortete er so ruhig, wie es ihm möglich war.

      »Ich habe etwas anderes gehört. Die Polizei hat Sie gestern verhört, noch während Sie in der Praxis Seefeld waren. Das bedeutet, es besteht ein dringender Tatverdacht gegen Sie.«

      »Ich kann nur wiederholen, dass ich nichts mit diesen Dieben zu tun habe.«

      »Ist Ihnen klar, dass Sie die Konsequenzen dieser Tat ganz allein tragen, falls Sie Ihre Mittäter nicht benennen?«

      »Wie es aussieht, werde ich die Konsequenzen tragen, obwohl ich nichts mit diesen Diebstählen zu tun habe.«

      »Sie sind echt stur.«

      »Soll ich meine Beteiligung an den Diebstählen zugeben, nur damit Sie zufrieden sind?«

      »Es würde auch Ihnen helfen. Ein Geständnis wirkt sich meistens strafmildernd aus.«

      »Komm, wir gehen rein«, sagte Fabia, als sie das Flackern in Ingvars Augen sah.

      »Flucht ist kein geeignetes Mittel«, erklärte Miriam.

      »Er muss sich auch nicht von Ihnen für etwas beschuldigen lassen, was er nicht getan hat«, erwiderte Fabia.

      »Sind Sie jetzt auch seine Anwältin?«

      »Nein, aber ich weiß, dass er nichts mit der Sache zu tun hat.«

      »Woher? Weil sie ihn gefunden haben?«

      »Unter anderem.«

      »Vielleicht gehören Sie aber auch zu dieser Bande. Vielleicht wurden Sie dort abgestellt, um sich nach dem Unfall um ihn zu kümmern.«

      »Jetzt ist es aber wirklich gut, Miriam. Weder Frau Regner noch Herr Wering haben etwas mit dem Verschwinden des Holzes zu tun.«

      »Du solltest wirklich aufpassen, wen du hier wohnen lässt, Sabine«, entgegnete Miriam mit besorgter Miene.

      »Und du solltest dich aus der Polizeiarbeit heraushalten.«

      »Es geht um den Besitz meiner Familie.«

      »Das Sägewerk Holzer wird überleben, selbst wenn die Holzdiebe aktuell nicht gefunden werden. Ich denke nicht, dass sie jetzt noch weitermachen. Dazu haben sie inzwischen zu viel Aufmerksamkeit erregt.«

      »Jetzt bist du also Expertin für die Polizeiarbeit.«

      »Nein, bin ich nicht. Ich denke nur logisch.«

      »Mii, Mii, komm!«, rief Bastian. Sabine hatte ihn inzwischen wieder in den Sandkasten gesetzt.

      »Na, gut, du kleiner Friedensrichter, beenden wir das hier«, sagte Miriam. Sie machte auf dem Absatz kehrt, ließ Ingvar und Fabia stehen und setzte sich auf das Kissen, das auf dem Rand des Sandkastens lag.

      »Sand einmache«, bat Bastian und reichte ihr ein herzförmiges Sandkastenförmchen.

      »Tut mir echt leid, dass sie so auf Sie losgegangen ist. Sie hat mir versichert, dass sie Sie nur etwas fragen wollte.«

      »Das werde ich in nächster Zeit sicher öfter erleben. Ich werde mich daran gewöhnen müssen«, entgegnete Ingvar achselzuckend und folgte Fabia, die bereits in ihr Appartement gegangen war.

      »Vergiss, was sie gesagt hat. Sie ist persönlich betroffen, das erklärt ihre überzogene Reaktion«, versuchte Fabia ihn zu beruhigen.

      »Ich weiß, aber das macht es nicht angenehmer für mich.«

      »Warte kurz, das Gespräch muss ich annehmen«, sagte Fabia, als ihr Telefon läutete und sie die Nummer des Laborleiters, für den sie an der Universität arbeitete, auf dem Display sah. »Hallo, Ludwig«, meldete sie sich freundlich. »Ja, stimmt. Was heißt das?«, fragte sie, während sie im Zimmer auf- und ablief. »Nein, das ist Unsinn. Das wirst du doch nicht wirklich glauben«, entrüstete sie sich.

      Ingvar wusste zwar nicht, über was die beiden sprachen, aber Fabias Mimik verriet ihm, dass es etwas Unangenehmes war. Er ging zum Fenster, stützte sich mit den Händen auf dem Fensterbrett ab und schaute auf die Berge. »Was ist los?«, fragte er, nachdem Fabia ihr Gespräch beendet hatte und sich neben ihn stellte.

      »Einer dieser Reporter vor deinem Haus hat ein Foto von uns beiden veröffentlicht.«

      »Wo?«

      »Hier, das hat mir mein Chef geschickt.« Sie reichte ihm ihr Handy mit dem Zeitungsartikel, den ihr Ludwig geschickt hatte.

      »Biologin der Universität eine Komplizin der Holzdiebe?«, stand dort als Überschrift.

      »Jetzt habe ich dich auch noch mit in die Sache hineingezogen«, sagte Ingvar und gab ihr das Telefon zurück.

      »Du hast gar nichts getan. Das haben andere getan«, widersprach ihm Fabia.

      »Das ändert nichts daran, dass du durch mich da hineingeraten bist. Was hat dein Chef dazu gesagt?«

      »Er glaubt es natürlich nicht.«

      »Fürchtet er nicht um den Ruf der Uni?«

      »Nein, er meinte, sie hätten ständig mit irgendwelchen Gerüchten zu kämpfen. Er vertraut auf die Arbeit der Polizei.«

      »Du hast also keinen Ärger?«, vergewisserte er sich.

      »Nein, es ist alles gut. Er meinte, ich sollte mich gar nicht dazu äußern. Sobald die Sache aufgeklärt ist, wird er eine Gegendarstellung von der Zeitung verlangen und einen Bonusbericht über unsere aktuelle Forschung.«

      »Dann hat dir das Ganze noch nicht geschadet.«

      »Ich denke nicht.«

      »Dann sollten wir unbedingt vermeiden, dass es dir irgendwann schadet. Ich werde jetzt gehen.«

      »Das heißt?«

      »Dass du mir aus dem Weg gehen solltest, solange die Polizei mich verdächtigt.«

      »Aber ich bin von deiner Unschuld überzeugt.«

      »Wir hatten unseren Augenblick, Fabia. Ich werde nicht zulassen, dass auch du noch deine Arbeit verlierst. Das würde ich mir nicht verzeihen.« Er zückte sein Handy, bestellte sich ein Taxi zum Mittnerhof und hängte die Tasche, die er für einen mehrtägigen Aufenthalt gepackt hatte, über seine Schulter.

      »Du musst nicht gehen, Ingvar. Ich halte das aus, wir können das gemeinsam durchstehen.«

      »Ja, ich weiß, dass du es im Moment noch so meinst. Aber wenn die Polizei auf ihrem Verdacht beharrt, dann wird dir das Zusammensein mit mir bald schaden. Ich danke dir für alles.« Er nahm sie zärtlich in seine Arme, hielt sie einen Moment lang fest und ließ sie dann wieder los.

      »Ich halte es für keine gute Idee, wenn du jetzt einfach gehst.«

      »Es muss aber sein.«

      »Was heißt das? Dass wir uns nicht wiedersehen?«

      »Erst einmal nicht. Pass auf dich auf, Fabia. Ich werde draußen auf das Taxi warten«, sagte er und ließ sie allein.

      »Ja, bitte?«, meldete sie sich, als ihr Telefon erneut läutete.

      »Schnipper hier, Frau Regner. Ist Ihnen noch etwas eingefallen, was uns in unserem Fall weiterhelfen könnte?«, fragte Kommissar Brenners Assistent.

      »Mir fällt dazu nur ein, dass Sie Ihre Zeit darauf verschwenden, den Falschen zu verfolgen.«

      »Ja, möglich, deshalb rufe ich ja an. Wenn Sie irgendeinen Hinweis für mich hätten, der in eine andere Richtung führt, dann wäre das hilfreich.«

      »Wenn ich etwas wüsste, hätte ich es Ihnen doch längst gesagt.«

      »Sie wissen von dem Zeitungsbericht, der Sie zu seiner Komplizin macht?«

      »Ich habe ihn gelesen. Stehe ich jetzt auch bei Ihnen unter Verdacht?«

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