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kleine Hexenmeister

       Monsterschule

       Buchtipp

      *

      Halloween

      Hallo! Ich will euch etwas erzählen. Es ist eine Legende, die mir meine Oma erzählt hat. Sie handelt von einem Jungen, der hieß Speyn.

      Speyn wohnte in einem kleinen Dorf am Rande eines großen Waldes irgendwo in der Mitte von Nordamerika. Der Junge war sehr unbeliebt, frech und gemein zu allen Leuten im Dorf. Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben, deshalb war er immer sehr allein und einsam. Seine Eltern waren nämlich beide gestorben. Zuerst war der Vater an einer Krankheit gestorben und ein Jahr später die Mutter an derselben Krankheit. Bettelte Speyn bei den Leuten um etwas Essen, jagte man ihn fort. Nur hin und wieder bekam er ein bisschen Brot. Deshalb klaute er das Obst von den Bäumen und das Gemüse aus den Gärten.

      Als der Herbst anbrach, war Speyn zwölf Jahre alt und er beschloss, sich zu rächen. Er schmiedete einen Plan. Er wollte als Monster die Leute im Dorf erschrecken. Im Schrank seines Vaters fand er eine schwarze Jacke und eine schwarze Mütze. Beides war ihm viel zu groß, aber das fand er gut. In die Mütze schnitt er zwei Augenlöcher. Mit weißer und roter Farbe malte er dicke Augenränder um sie herum. Die Farben hatte er im Keller gefunden. Seine Mutter hatte mit ihnen bunte Bilder gemalt. Er nahm einen dicken Pinsel und kleckste große und kleine rote Farbflecken auf die schwarze Jacke. Das sah aus wie ganz viel Blut. Er zog die Mütze tief über das Gesicht und schlich ins Dorf.

      Es war acht Uhr abends am 31. Oktober. Er klopfte an die Fenster, drückte sein grässliches Gesicht an die Scheiben. Dabei flatterten die weiten Ärmel der Jacke im Wind. Er klingelte an den Haustüren, dabei machte er unheimliche Geräusche. Er schrie: „Buuuh! Uuaah! Uhuuiii!“ Oder er heulte wie ein Wolf. Schnell huschte er zurück in die Nacht und zum nächsten Haus. Die Kinder schrien und versteckten sich unterm Tisch oder im Schrank. Die Erwachsenen schlugen schnell die Türen wieder zu und verriegelten sie. Das machte Speyn so lange, bis die große Turmglocke dreimal ein dunkles dong –dong – dong schlug.

      Am nächsten Morgen redeten die Leute aufgeregt und verängstigt über das Monster der Nacht. Aber keiner wusste eine Antwort auf die Fragen. Das Monster kam nicht wieder. Aber im nächsten Jahr am 31. Oktober war es plötzlich wieder da! Wieder schlich es durch das Dorf, klopfte und hämmerte an Fenster und Türen, machte grässliche Geräusche, verbreitete Angst und Schrecken und verschwand wieder.

      Im übernächsten Jahr war es wieder da, genau am 31. Oktober. Aber es kam schon um sieben Uhr am Abend. Diesmal war es schlimmer als vorher. Das Monster rasselte mit einer langen Kette und schepperte mit Blechdosen, die an Schnüren hingen. Dazu die grässlichen Schreie. Die Leute verkrochen sich vor Angst in ihren Häusern, nicht einer machte die Tür auf. Doch einige Männer waren mutig.

      „Wir gehen jetzt raus und fangen das Monster!“, sagten sie. Aber sie fanden es nicht.

      Ein Jahr verging und es kam der 31. Oktober. Am Morgen fragte die kleine Elly ihre Eltern: „Mama, Papa! Kommt heute das Monster wieder? Wir könnten es doch auch mal erschrecken, oder?“

      Der Vater antwortete: „Super Idee, Elly. Da bin ich dabei! Lass mal überlegen, was wir machen können.“

      Das ganze Dorf wartete. Es wurde Abend und immer später, aber das Monster kam nicht. Die kleine Elly fragte: „Wo bleibt denn das Monster? Warum kommt es denn heute nicht? Wir wollten es doch erschrecken.“

      Der Vater wusste es nicht. Aber ein anderer Mann sagte: „Ich glaube, ich habe es im Wald gesehen.“

      Ein paar Männer riefen: „Lasst uns losgehen und es suchen!“ Und sie gingen mit großen Taschenlampen in den Wald.

      Nach einer Weile schrie plötzlich einer der Männer: „Hier ist es! Kommt alle her!“ Schnell liefen die Männer dorthin. Da lag das Monster!

      „Vielleicht ist es von einem Werwolf oder etwas anderem gebissen worden“, sagte Bens Vater.

      Ellys Vater war ein mutiger Mann und er zog dem Monster langsam die schwarze Mütze vom Kopf. Die Männer erschraken, als sie erkannten, es war Speyn. Der Junge war tot. Langsam trugen sie ihn ins Dorf. Die Aufregung war groß, alle Leute redeten durcheinander. Sie fühlten sich schuldig, weil sie sich nie um den Jungen gekümmert hatten.

      „Der 31. Oktober soll uns immer an Speyn erinnern“, rief Ellys Mutter laut.

      Ellys Vater aber meinte: „Lasst uns den Tag den Halloween-Tag nennen, denn der Junge heißt Speyn Halloween.“

      „Au ja!“, riefen alle Kinder. „Wir verkleiden uns ganz gruselig an dem Tag und gehen an den Türen klingeln!“

      Elly sagte ganz laut: „Und wir fragen nach Süßigkeiten!“

      „Ich mag keine Süßigkeiten“, rief Ben dazwischen.

      „Na, dann sagen wir eben Süßes oder Saures!“, antwortete Elly.

      Seitdem verkleideten sich jedes Jahr die Kinder als Monster, Gespenster, Werwölfe, Vampire und klingelten an den Haustüren. Das tun sie noch heute.

      Ich weiß nicht, ob die Geschichte wirklich wahr ist. Meine Oma sagt immer, wenn ich sie frage: „Nur deine Fantasie kann dir die Antwort geben.“

      Na ja, manchmal spricht meine Oma wirklich in Rätseln.

      Anna Böcker Figueroa: Ich wohne mit meiner Familie in Moers. und komme jetzt in die 4. Klasse. Im Oktober werde ich 9 Jahre alt. Ich liebe Hunde und Pferde und schreibe gerne Geschichten.

      *

      Das gruseligst Erlebnis meines Lebens

      An einem schönen Herbsttag spielten mein Bruder und ich auf dem Spielplatz an der Stadtmauer. Wir trafen viele Freunde und der Tag verging wie im Fluge. Als es 6 Uhr von unserem Kirchturm, Daniel läutete, gingen alle Kinder nach Hause.

      Da fragte mein kleiner Bruder Mattis: „Müssen wir jetzt nicht auch nach Hause?“

      „Eigentlich schon, aber wir können ja noch ein kleines bisschen spielen“, antwortete ich.

      Schnell vergaßen wir die Zeit. Erst als ein mächtiger Donnerschlag die Luft zeriss, merkten wir, dass es bereits dämmerte. Mattis bekam es mit der Angst zu tun. Vor Gewittern fürchtete er sich schon immer. Als es blitzte, wurde es auch mir mulmig.

      „Jetzt müssen wir sofort nach Hause“, brüllte ich gegen den Wind.

      Da schlug Mattis vor: „Lass uns doch auf der Stadtmauer laufen, dann werden wir nicht nass, wenn es regnet“.

      Schnell stiegen wir die alten knarzenden Stufen zur Stadtmauer hoch. Dort war es schon ziemlich duster.

      Wir hasteten den schmalen Gang entlang. Als wir nach einem Backofenturm um die Ecke bogen, stand vor uns eine alte, dürre Frau. Wir schauten in ihr faltiges, grimmiges Gesicht und sofort fiel uns die Gruselgeschichte vom Kantenweiblein ein. Letzten Sommer hatten wir sie im Zeltlager gehört.

      Sie handelte von einer Frau, die abends die Stadtmauer entlanglief. Alle Kinder, die nach 6 Uhr noch auf der Stadtmauer herumlungerten, wurden von ihr in einen der Backofentürme gesperrt und dort von ihr bei Wasser und Brotkanten festgehalten.

      Uns lief es eiskalt den Rücken hinunter. „Was sollten wir nur tun? Umdrehen und wegrennen? Aber das wäre die falsche Richtung.“ Mit zittrigen Knien blieben wir stehen.

      Da fragte uns das Weiblein auch schon: „Müsst ihr denn nicht längst daheim sein? Habt ihr denn bei dem Gewitter gar keine Angst?“

      Das

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