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Mut, ανδρεία, wörtlich Mannhaftigkeit, ist streng genommen nicht jener Starkmut, den man als eine der vier Grund- oder Kardinaltugenden bezeichnet, sondern in engerer Bedeutung die Seelenstärke gegenüber drohender Todesgefahr. Wir können den Begriff aber auch nicht mit Tapferkeit wiedergeben, weil dieses speziell den Mut in Kampf und Krieg bedeutet. Die Mäßigkeit, σωφροσύνη, besagt nicht Selbstbezwingung und Maßhaltung gegenüber jeder Begierde und Lust, sondern nur gegenüber jener, die auf dem Gefühl und Geschmack beruht. Vgl. unten III, 13 und VII, 6. Vgl. auch V. Buch Anm. 107. – Aristoteles unterscheidet beim Mute Furchtlosigkeit und Zuversicht als Abwesenheit der Angst und Vorhandensein des Sinnes zu wagen und zu trotzen.

      »Gleicht sie an Schönheit doch der unsterblichen Göttinnen einer.

       Aber so schön sie auch ist, so mag sie doch lieber nach Hause

       Segeln, daß nur kein Unheil uns und die Unsern betreffe.«

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