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die vielen Gespräche mit Muslimen in meiner Heimat, auch für die Gespräche mit meinen Nachbarn in Lancaster, Pennsylvania.

      Ich werde immer wieder auf Episoden dieses Lernprozesses zurückgreifen, wenn ich in diesem Buch von unserem Auftrag spreche, Frieden unter Muslimen zu stiften. Ich hoffe, diese Berichte sind ermutigend und fungieren für uns als „Augenöffner“ für neue Möglichkeiten, wie wir trotz aller Herausforderungen freundschaftliche Beziehungen zwischen Christen und Muslimen so gestalten können, wie Jesus es uns in seinen Beziehungen in der damaligen pluralistischen Welt vorgelebt hat.

       Fragen zur weiteren Diskussion

      1.Beschreiben Sie eine freundschaftliche Beziehung zu einer Person, die einen anderen Glauben hat als Sie. Welche Verhaltensweisen oder Aussagen überraschen Sie manchmal in dieser Beziehung?

      2.Stellen Sie sich vor, dass Sie aus beruflichen Gründen in ein muslimisches Land ziehen müssten. Was wären für Sie die größten Herausforderungen bei diesem Unterfangen?

      3.Gläubige Muslime wollen, ebenso wie Christen, alle Lebensbereiche unter Gottes Herrschaft stellen. In welchen Bereichen können Muslime und Christen bei diesem Anliegen zusammenarbeiten? In welchen Bereichen wäre es schwierig? Woran könnte eine Zusammenarbeit scheitern?

      4.Was sind die verschiedenen Kernaussagen und Ausrichtungen sowohl von muslimischen als auch christlichen Gemeinschaften? Welchen Unterschied bewirken sie im Leben von Muslimen und von Christen?

      3Siehe Gemeinsame Überzeugungen, http://www.mennoniten.de/glaubensueberzeugungen.html, besucht am 25.9.2015. Alle sieben Überzeugungen sind wichtig, doch für dieses Buch sind vor allem die Themen wesentlich, die den gelebten Ausdruck der Liebe Gottes und die Hingabe an das Reich Gottes behandeln – auch wenn dies nicht als populär erachtet wird. Siehe auch: Alfred Neufeld, Was wir gemeinsam glauben – Täuferischmennonitische Überzeugungen. Neufeld Verlag, Schwarzenfeld 2008.

      4Gläubige Muslime sind dazu verpflichtet, jeden Lebensbereich unter die Autorität Gottes zu stellen. Muslime nennen diese Verpflichtung Tauhid und sie glauben, dass der Koran die Anleitung enthält, wie Tauhid zu leben ist. Daher haben Muslime und Täufer eines gemeinsam: den Glauben, dass alles im Leben unter der Herrschaft Gottes stehen soll. Der Unterschied zu den Täufern besteht darin, dass Jesus Christus das Zentrum ist; bei den Muslimen ist der Koran die Quelle, die das Wesen Gottes offenbart.

      5Die Bibel, 2. Korinther 5,18–21.

      6Die Bibel: Johannes 20,19–22.

      7Das Zitat ist von Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans. Der ganze Artikel findet sich bei Josef Federman und Tia Goldenberg, Associated Press, 8. Juni 2014, http://www.nytimes.com/aponline/2014/06/08/world/europe/ap-eu-rel-vatican-mideast.html?_r=0, besucht am 20.1.2015.

      8Die Bibel: Matthäus 13,31–32.

      9Der Koran bezeichnet Jesus als „den Messias“. So lautet die semitische Entsprechung von „Christus“. Sowohl das semitische Wort „Messias“ als auch das griechische Wort „Christos“ bedeuten das Gleiche: der Gesalbte. Da Muslime bestens mit dem Begriff „Messias“ vertraut sind, wenn es um Jesus geht, benutze ich generell „Messias“, um von Jesus zu sprechen. Mir ist natürlich klar, dass die muslimische Theologie nicht die volle Bedeutung des Messiasseins Jesu versteht, so wie die Bibel sie offenbart, auch wenn Muslime von Jesus als dem Messias sprechen. Ich weiß auch, dass der Koran noch weitere Namen für Jesus gebraucht, wie z. B. „Zeichen“ (Sure 19:21), Gute Nachricht (Sure 3:45); das „Wort Gottes“ und „der Geist Gottes“ (Sure 4:171). Im Anhang gibt es eine ausgewählte Auflistung von Namen, mit denen Jesus im Koran bezeichnet wird. Ich empfehle zur weiteren Diskussion zudem mein Buch Journeys of the Muslim Nation and the Christian Church – Exploring the Mission of Two Communities, Kapitel 5 und 7. Oder auch: Tarif Khalidi (Hrsg.), The Muslim Jesus – Sayings and Stories in Islamic Literature.

      10Die Bibel: Johannes 3,1–2.

      11Anmerkung des Lektorats: Im Englischen ein Wortspiel mit dem Gleichklang Menno Knights/Mennonites.

      12Vgl. dazu: David W. Shenk, The African Christian and Islamic Mysticism – Folk Islam, in: John Azumah/Lamin Sanneh (Hrsg.), The African Christian and Islam, Langham, Cumbria, UK 2013, 251–272.

      13Der Koran: Sure 53:13–18.

      14Der Koran: Sure 4:125.

      15Der Koran: Sure 10:3–5.

      16Der Koran: Sure 63:9.

      17Auf Deutsch etwa: Team für freundschaftliche Beziehungen zwischen Christen und Muslimen; Friedensstifter, die Christus bekennen.

      KAPITEL 1

       Integer leben

      „Der Imam in der Moschee wendet sich in seinen Predigten gegen dich. Sei vorsichtig!“, riet mir mein Freund Farah. Wir waren einige Monate zuvor in Somalia angekommen. Ich antwortete ihm: „Wenn er etwas gegen mich hat, dann muss ich ihn treffen. Sag mir seinen Namen und ich werde gleich zur Moschee gehen und ihn treffen. Ich habe nichts zu verbergen. Bitte arrangiere ein Treffen.“

      Farah versprach mir, er werde mit dem Imam zu mir nach Hause kommen. Dieser kam dann auch mit einigen Schülern. Grace servierte gewürzten Tee und Dattelkekse. Der Imam begann: „Es gibt Gerüchte in der Stadt, dass du hoffst, du würdest in den Himmel kommen, wenn du stirbst. Wenn das wahr ist, will ich dir sagen, wie du in den Himmel kommen kannst.“

      Ich war erstaunt! Das hatte ich von einem Imam nicht erwartet, von dem ich gehört hatte, dass er gegen mich predigte. Mit einem Gefühl von Erleichterung antwortete ich ihm begeistert: „Das ist absolut wahr! Danke, dass du gekommen bist, um mir zu sagen, wie der Weg zum Himmel aussieht.“

      Der Imam vertraute mir Folgendes an: „Ich dachte, die Christen würden die Hölle dem Himmel vorziehen. Aber der Weg zum Himmel führt über die fünf Säulen, indem man sich den folgenden Pflichten des Islam unterwirft: zu bekennen, dass es keinen Gott außer Allah gibt und dass Mohammed sein Prophet ist; während dem Ramadan zu fasten; den Armen zu geben; fünf Mal am Tag zu beten und wenn möglich, die Pilgerreise nach Mekka zu machen.“

      „Im Grunde genommen erfülle ich diese fünf Pflichten und ich kann mich sicherlich noch dort verbessern, wo ich schwach bin,“ antwortete ich ihm. „Ich würde gern nach Mekka gehen, sobald ich es mir einrichten kann.“

      „Gelobt sei Gott!“, sagte er. „Du bist Muslim geworden. Sei ein versteckter Gläubiger, sag es nicht deiner Frau, damit die Mission dir nicht den Lohn streicht. Und der Himmel möge dein Schicksal

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