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bei, indem er sie in einigen seiner Filme verewigte.

      Hotel Restaurant »Deutsche Eiche« · Restaurant 7–1 Uhr · Reichenbachstr. 13 · Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt/Glockenbachviertel · Tel. 089/231 16 60 · www.deutsche-eiche.de Haltestelle: U/S Marienplatz

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       RÖMER, IREN UND EINE EISERNE JUNGFRAU

       Man stelle sich einen modernen Spa vor. In sanftes Licht getaucht, mit esoterischer Musik und plätschernden Feng-Shui-Brunnen. Und dann ein Tauchbecken im Saunabereich, das den Namen »Waterboarding« trägt. Das ginge natürlich gar nicht und würde mit Recht Stürme der Entrüstung hervorrufen.

      Ende des 19. Jahrhunderts, als das Müller’sche Volksbad erbaut wurde (1897–1901), hatte man weniger Hemmungen. Die vom Architekten Carl Hocheder entworfene Dusche im römisch-irischen Schwitzbad heißt »Eiserne Jungfrau« und trägt somit den Namen eines mittelalterlichen Folterinstruments. Wer auf die Bezeichnung kam, ist nicht überliefert, vermutlich einer der Arbeiter. Mag sein, dass ihn die Form an die Eiserne Jungfrau erinnerte – man betritt ein Dreiviertelrund aus horizontal verlaufenden kupfernen Rohren – oder er hasste kaltes Wasser und empfand es als Folter, damit bespritzt zu werden. Die Eiserne Jungfrau in dieser Bauform ist einzigartig. Wenn Sie auf den Knopf drücken, sprüht das Wasser aufsteigend aus den Rohren bis zu einer Höhe von zwei Metern und kühlt den Körper ringförmig ab. Das tut gut, denn an diesem Punkt hat man sich bereits in den drei Warmlufträumen des Schwitzbads aufgehalten und sich langsam erwärmt: erst 45, dann 60 und schließlich 80 Grad.

      Wie die Dusche, blieb das gesamte Volksbad so erhalten, wie es um die Wende zum 20. Jahrhundert im Neobarock mit Jugendstilelementen gestaltet wurde. Für diejenigen, die hier die Wartungsarbeiten vornehmen, ist das eine Herausforderung. Wenn etwas kaputt geht, und sei es nur ein Wasserhahn, lässt sich der nicht durch ein Baumarktprodukt ersetzen, er muss von einer Spezialfirma original im Jugendstil nachgebaut werden. Da kommt es schon mal vor, dass etwas nicht so funktioniert wie in einem modernen Bad, aber die Stammgäste nehmen’s gelassen. Schließlich ist das Volksbad das »Opernhaus unter den Bädern«, kleine Altersschwächen verzeiht man ihm gern.

      Müller’sches Volksbad · Schwimmhalle 7.30–23, Sauna 9–23, Wannen- und Brausebad Mo 7.30–9.30 und 17.30–20.30, Di–Fr 7.30–9.30 Uhr · Rosenheimer Str. 1 · Au-Haidhausen Haltestelle: S Isartor

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       DIE SUCHT DES SELBERMACHENS

       Selbst wenn Sie sich auskennen als Heimwerker – um in der Wohnung ein Bett nach eigenem Design zu bauen oder Omas alten Sessel neu zu polstern –, brauchen Sie Platz, die Nachbarn klagen über Lärm, und nach getaner Arbeit müssen Sie tagelang putzen und den Staub aus den Ecken wischen.

      Und so landet auf dem Müll, was noch zu reparieren wäre, und das neue Bett im Schlafzimmer verbreitet Möbelmarktmonotonie. Das muss nicht sein, aber kaum jemand weiß, dass es in München einen Ort gibt, wo Bastler, Heimwerker und andere Kreative nach Herzenslust werkeln können – in fantastisch ausgestatteten Werkstätten, gegen einen geringen Obolus, mit oder ohne fachkundige Hilfe: das Haus der Eigenarbeit, kurz HEi genannt.

      Holz, Metall, Textil, Keramik, Schmuck, Papier und Buchbinden – sieben Werkstätten sind in dem Rückgebäude in der Wörthstraße 42 untergebracht. Die HEi-Tec-Werkstatt mit den computergestützten Werkzeugmaschinen (CNC) darf man nur nach der Absolvierung eines Einführungskurses besuchen, in den anderen Räumen kann man einfach so arbeiten – die Werkstattnutzung kostet 7,20 Euro, mit Fachberatung 9,80 Euro pro Stunde, im Zehnerpack wird’s noch billiger. Man kann Werkzeug leihen, bei größeren Projekten lässt sich auch Beratung zu Hause vereinbaren – alles zu fairen Preisen. Das HEi wurde 1987 von einer gemeinnützigen Gesellschaft gegründet und versteht sich auch als soziale Einrichtung. Ferner bietet das HEi Schulen und Schülergruppen Gelegenheit zum praktischen Lernen.

      Wenn Sie gern mit den Händen arbeiten, seien Sie allerdings gewarnt: Der Suchtfaktor ist immens. Manch eine/einer kam nur hierher, um ein Brett zu sägen oder die Vorhänge zu kürzen, sah die Werkstätten, lernte im Werkstattcafé Gleichgesinnte kennen, besuchte Kurse und ist heute eine/einer der süchtigen Selbermacher im HEi.

      Haus der Eigenarbeit HEi · Di–Fr 15–21, Sa 12–18 Uhr · Wörthstr. 42 Rgb. · Haidhausen Tel. 089/448 06 23 · www.hei-muenchen.de · Haltestelle: S Ostbahnhof

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       SCHLEMMEN WIE GOTT IN HAIDHAUSEN

      Der Ladenraum ist klein, und nicht selten reicht die Schlange der Kunden bis auf den Bürgersteig hinaus. Aber seien Sie versichert, es ist ein Vergnügen, hier zu warten! Schon beim Blick ins Schaufenster mit all den süßen Versuchungen läuft Ihnen das Wasser im Mund zusammen, an der Theke geht der Augenschmaus weiter: Törtchen mit frischen Früchten oder Torten, optisch opulent, aber dennoch leicht und nie durch Süße erschlagend, Kuchen, Pralinen, feinstes Gebäck … Alles liebevoll und von Hand gemacht! Ebenfalls eine Freude ist das altmodische Café, in dem handgeschriebene Rezepte an der Wand hängen, die vom Großvater des Konditors stammen – und zeigen: Dies ist ein Familienbetrieb mit eigener Backstube, in der ein Meister wirkt, der sein Handwerk versteht.

      »Café Wölfl« · Di–Fr 8–18, Sa 8–17, So 10–17 Uhr · Kellerstr. 17 · Tel. 089/48 12 71 · Haidhausen Haltestelle: S Rosenheimer Platz

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       TANTE EMMA, GESTYLT VON MARION

       Bei der Bewertung der Stadtbezirke in der Lokalpresse hat Bogenhausen immer die Nase vorn: hohe Bildung, wenig Schulden, überdurchschnittliches Einkommen. Viel Grün, gute Ärzteversorgung. Nur wenn die Einkaufsmöglichkeiten auf den Prüfstand kommen, liegt das Viertel weit hinten.

      Hier können Sie zwar Sessel polstern und Bilder rahmen lassen, auch für die Schönheit ist gesorgt – in der Mauerkircherstraße wirbt einer gar mit »Botox to go«. Aber wenn Sie sich nicht die Lippen aufspritzen oder ein antikes Beistelltischchen erwerben wollen, sondern etwa einen Schraubenzieher oder einen Kochlöffel brauchen, sind Sie aufgeschmissen. Dann müssen Sie in die Stadt fahren. Es sei denn, Sie kennen sich aus, gehen in die Ismaninger Straße und tragen Ihr Anliegen im Bogenhauser Laden vor. Kann sein, dass die Besitzerin kurz im Keller verschwindet oder in den ersten Stock eilt – sie wird das Gewünschte finden.

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       Im »Wiener’s Café« (Ismaninger Str. 71a), gegenüber vom Bogenhauser Laden, sitzt man gemütlich, im Sommer auf der Gartenterrasse. Gute Küche, trotz vornehmer Nachbarschaft nicht teuer.

      Ameisenvernichter und Apfelschneider, Fusselrolle und Fensterleder, Töpfe und Taschenlampen, Wasserkocher und Wischmopps – Marion Sennewald-Gail bietet auf rund 200 Quadratmetern das Sortiment eines

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