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Das kleine Buch vom Meer: Inseln. Olaf Kanter
Читать онлайн.Название Das kleine Buch vom Meer: Inseln
Год выпуска 0
isbn 9783945877821
Автор произведения Olaf Kanter
Жанр Сделай Сам
Серия KLEINES BUCH VOM MEER
Издательство Bookwire
Bis der Tourismus sie wiederentdeckt. Nantucket ist immer noch ein unwirtlicher Außenposten im Atlantik, der auf den ersten Blick nicht viel mehr zu bieten hat als viel Wind, Strand und Dünen. Aber das moderne Amerika sehnt sich im ausgehenden 20. Jahrhundert nach Rückzugsorten, wo nicht alles dem großen Gewinnstreben untergeordnet ist, es wünscht sich – im Urlaub wenigstens – in Zeiten zurück, wo alles übersichtlicher war, einfacher, wie früher eben. Nantucket bietet eine Kulisse, die wie gemacht dafür ist, diesen Wunsch zu erfüllen. Aber die Bauvorschriften sind streng, es dürfen keine großen Hotels gebaut werden, keine schicken Seebrücken, keine Einkaufszentren. Die historische Substanz ist der Wert der Insel, man will nicht massenhaft Urlauber, sondern solche, die sich das Besondere leisten können. Schöne, alte Anwesen wechseln heute für zweistellige Millionenbeträge den Besitzer.
Gelegentlich scheint noch einmal auf, dass die Insel mehr ist als nur ein Schatzkästchen der Erinnerung. Dass Nantucket groß und bedeutend geworden ist, weil man sich sehr gut auf ein verdammt blutiges Geschäft versteht. 1997, am Tag vor Silvester, strandet ein junger Pottwalbulle bei Siasconset am östlichen Zipfel der Insel. Der Wal verendet, und Wissenschaftler führen eine Autopsie durch, um zu ergründen, woran der Riese gestorben ist. Die Insulaner aber holen sich aus dem Walfangmuseum die Werkzeuge, die man braucht, um so einen Riesen fachgerecht zu zerlegen – die Flensmesser, Piken und Speckgabeln. Dann machen sie sich ans Ausweiden des Kadavers, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.
Gemeinsam mit der landfremden Möwe, die bei Sonnenuntergang ihre Schwingen einfaltet und inmitten der Wellen in den Schlaf gewogen wird; so macht bei Einbruch der Nacht der Nantucketer außer Sichtweite des Landes seine Segel fest und bettet sich zur Ruhe, während geradewegs unter seinem Kissen Herden von Walrossen und Walen sausen.
Romane, die auf Inseln spielen
IM LABOR DES LEBENS
Es ist kein Wunder, dass so viele Schriftsteller ihre Geschichten auf Inseln spielen lassen. Zum einen natürlich, weil sie Zufluchtsort oder Sehnsuchtsziel sind, Träumen eine Heimat geben. Wo sonst ist das Leben noch intakt, die Natur unberührt? Als Schauplatz begehrt sind Inseln vor allem aber als Versuchsgelände des menschlichen Verhaltens: Ihre Abgeschiedenheit, ihre Unerreichbarkeit sorgen dafür, dass es erst einmal keine Interventionen von außen gibt. Die handelnden Figuren, gerne Schiffbrüchige, also zufällig Gestrandete, werden hier auf die ultimative Probe gestellt. Ihre bewährten Verhaltensmuster funktionieren in dieser Ausnahmesituation nicht – wie kommen sie zurecht, wenn sie sich in einem unbekannten, nicht selten auch bedrohlichen Universum neu finden müssen? Das wollen wir lesen.
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Daniel Defoe ROBINSON CRUSOE |
Erschienen: 1719
Ort der Handlung: eine Insel im Mündungsgebiet des Orinoco
Der Roman muss am Anfang dieser Liste stehen, denn er gibt das Leitmotiv vor, dem so viele Schriftsteller gefolgt sind: Eingeschlossen auf einer Insel, ist der Schiffbrüchige ganz auf sich gestellt. Er hat nichts, wenn er es nicht selbst schafft. Kein Dach über dem Kopf, kein Essen, kein Trinken, keine Kleidung, keine Medikamente. Robinson Crusoe muss sich das alles selbst erarbeiten – und was er nicht kann, muss er sich beibringen. Versuchen, scheitern, erneut versuchen. Der Mensch ist, fernab der Zivilisation, in den Urzustand versetzt. Gibt es ein größeres Abenteuer?
Interessanterweise hatte sogar Daniel Defoe, Vorbild für so viele, ein Vorbild für seine Figur – den schottischen Seemann Alexander Selkirk. Dieser heuerte 1704 auf dem Schiff des legendären Piraten William Dampier an und wurde nach einem Streit mit seinem Kapitän auf der unbewohnten chilenischen Insel Más a Tierra ausgesetzt. Immerhin: Er darf ein Beil mitnehmen, eine Muskete und eine Bibel. Selkirk zimmert sich eine Hütte, jagt wilde Ziegen und Robben, und als ihm die Munition ausgeht, schmiedet er sich ein Messer aus den eisernen Ringen eines Fasses, das er am Strand findet. Erst vier Jahre später wird er gerettet. In einer seltsam ironischen Wendung der Geschichte wird die Insel später auf dem Namen Robinson Crusoe umgetauft. Aber auch der schottische Abenteurer bekommt im selben Archipel eine eigene Insel: Alejandro Selkirk. Der chilenische Staat unterhält auf dem abgelegenen Eiland jahrzehntelang eine Sträflingskolonie.
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