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Alternative Investments 2.0. Группа авторов
Читать онлайн.Название Alternative Investments 2.0
Год выпуска 0
isbn 9783956471858
Автор произведения Группа авторов
Жанр Зарубежная деловая литература
Издательство Bookwire
6.2.1 Fondslösung
Bei der ILS-Fondslösung partizipieren mehrere Investoren mit verschieden hohen Beträgen am gleichen Anlageprodukt. Diese werden von Investmentgesellschaften oder Banken aufgelegt. Fondslösungen für ILS haben verschiedene Vorteile:
Risikostreuung: Diversifikation durch breite Streuung der Anlagen von vielen Versicherern in verschiedene Versicherungsrisiken aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Schadeneintrittswahrscheinlichkeiten;
professioneller Vermögensverwalter: Die Anlagen in ILS werden von einer Partei getätigt, die sich mit den entsprechenden versicherten Risiken und den damit verbundenen Chancen und Gefahren bestens auskennt;
Transparenz: regelmäßige Publikation der Preise, Performance und Positionierung des Fonds;
Aufsicht: Fondslösungen unterliegen strengen aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Fondsdomizils;
Anlegerschutz: Das im Fonds angelegte Vermögen fließt bei Konkurs des Vermögensverwalters oder der Depotbank nicht in die Konkursmasse ein, sondern bleibt als Sondervermögen eigenständig erhalten.
Bevor der Anleger die Entscheidung trifft, Fondsanteile zu kaufen, muss er verstehen, ob mit dem jeweiligen Produkt des entsprechenden Vermögensverwalters diese Vorteile zu realisieren sind.
Fonds können geschlossen oder offen sein. ILS-Fonds sind i.d.R. offen, d.h., laufende Anlagen in den Fond sind gemäß Vorgaben des Fondsprospekts möglich. Der auflegende Vermögensverwalter hat aber die Möglichkeit, den Fonds zu schließen, wenn der Fonds voll platziert ist oder wenn es für Neugelder keine geeigneten Investitionsmöglichkeiten gibt. Es ist v.a. bei eher illiquiden Fonds darauf hinzuweisen, dass es dem Fondsverwalter gemäß Prospekt möglich ist, bei Kündigungen (Redemptions) Gates einzusetzen, so dass z.B. pro Kündigungstermin nur 5% des Fondsvermögens und nicht mehr liquidiert werden und der Investor aufgrund dessen nur über längere Zeit seine Positionen kündigen bzw. liquidieren kann. Auch können im Schadenfall Side Pockets eingesetzt werden: Dies erlaubt dem Fondsverwalter, vom Schadenfall betroffene Anlagen, bei denen eine marktgerechte Bewertung schwer zu ermitteln ist, in ein separates Portfolio zu transferieren. Dies schützt neue Investoren vor Schäden im Portfolio.
ILS-Fonds verfolgen unterschiedliche Strategien. Reine Katastrophenanleihefonds investieren nur in liquide Katastrophenbonds. Aufgrund der Handelbarkeit dieser Anleihen, können Anlagen und Liquidationen entsprechend den im Prospekt festgelegten Zeichnungsfristen regelmäßig erfolgen. Daneben gibt es Fonds, die ausschließlich in illiquide besicherte Versicherungslösungen investieren. Da diese nicht handelbar sind, können Anlagen oder Desinvestitionen nur im beschränkten Umfang und nur zu gewissen Zeitpunkten erfolgen. Eine weitere Strategie ist eine Mischform, bei der handelbare und nicht-handelbare ILS kombiniert werden. Entsprechend sind auch die Zeitfenster, was Anlagen oder Desinvestitionen anbelangt, zwischen den beiden reinen Strategien angesiedelt.
6.2.2 Einzelanlegerfonds (Fund of One)
Bei einem Fund of One handelt es sich um einen Fonds für einen einzelnen Anleger. Neben den unter Abschnitt 6.2.1 bereits aufgezählten Vorteilen bietet der Einzelanlegerfonds den Vorteil, dass die Anlagestrategie auf die Vorstellungen und Bedürfnisse des Einzelanlegers maßgeschneidert werden kann. Ebenso können Einzelanleger für solche Fonds bereits existierende Strukturen und Abläufe nutzen und diese in bestehende Risikomanagement- und Berichtssysteme integrieren. Zudem unterliegen diese Lösungen nicht den durch weitere Investoren getätigten Zu-und Abflüssen und möglichen negativen Auswirkungen wie bei den Fondslösungen.
Einzelanlegerfonds werden idealerweise in der Größenordnung von 100 Mio. USD aufgesetzt.
6.2.3 Dachfonds (Fund of Funds)
Dachfonds sind Anlagevehikel, die wiederum Investitionen in Anlagefonds tätigen. Diese Anlagefonds, in die der Dachfonds investiert, werden allgemein als Zielfonds bezeichnet.
Ein Nachteil eines Dachfonds ist, dass der Anleger zweimal die Vermögensverwaltungsgebühr bezahlt:
Erstens indirekt über die Performance des Zielfonds. Es mag zwar sein, dass der Dachfonds Spezialkonditionen verhandelt, trotzdem entspricht diese Performance einer „Performance nach Gebühr“, weil diese Gebühr schon vom Verwalter des Zielfonds belastet wurde.
Und zweitens über die Gebühr, die der Dachfonds-Manager für seine Tätigkeiten fordert.
Ein weiterer Nachteil eines ILS-Dachfonds ist, dass eine zusätzliche Risikostreuung aufgrund der Konzentration der ILS-Risiken in den USA, Europa, Japan und Australien/Neuseeland schwierig zu bewerkstelligen und zudem das Tail-Risiko schwieriger zu handhaben ist.
Dachfonds sind im ILS-Bereich nicht weit verbreitet und machen nur knapp 2% des ILS-Vermögens aus.
7 Relevanz der Anlageklasse in der Zukunft
Die Nachfrage nach Versicherungslösungen wird in Zukunft ansteigen. Dies wird sich auch positiv auf ILS auswirken.
Für diese Nachfrageerhöhung sprechen die folgenden Gründe:
Demographische Veränderungen: Die heutige Weltbevölkerung von über 7,5 Mrd. Menschen wird gemäß Schätzungen der UN bis 2030 auf 8,5 Mrd. (2050: 9,7 Mrd.) anwachsen.[23] Auch wenn die Wachstumsrate in Mittel- und Niedriglohnländern am höchsten ist, wächst die Mittelklasse weltweit rapide an. Mit steigendem Wohlstand, verbesserten Lebensumständen, Zunahme von Vermögenswerten und der damit einhergehenden Erweiterung der Versicherungsfähigkeit wird auch die Nachfrage nach Versicherungslösungen zunehmen.
Bevölkerungs- und Wertekonzentration in Städten: Mit den demographischen Veränderungen korreliert sind auch die steigenden Bevölkerungszahlen und Vermögenswerte in urbanen Gegenden der Welt. Dies stimuliert ebenfalls die Nachfrage nach Versicherungslösungen.
Erhöhung des Schadenpotenzials: Steigende Industrialisierung und Interdependenzen bei wirtschaftlichen Wertschöpfungsketten und erhöhte Siedlungsdichten v.a. in der Nähe der Meeresküste oder von Flüssen führen zu einem erhöhten Schadenpotenzial. Auch in Gegenden mit Wildland Urban Interface (WUI), also dort, wo sich Siedlungsgebiete und Wald sehr nah sind, wie z.B. in Kalifornien, steigt das Schadenpotenzial durch mögliche Waldbrände. Dies führt ebenso zu steigender Nachfrage nach Versicherungsdeckung.
Gleichzeitig mit dem Anstieg der Nachfrage wird auch das Angebot an Versicherungslösungen zunehmen, und zwar aus den folgenden Gründen:
Durch neue und verbesserte Versicherungsmodelle vermehrter Zugang zu diversifizierenden Risikoklassen: Neue und verbesserte Modelle stimulieren die Entwicklung von Versicherungslösungen zur Deckung zusätzlicher Gefahren/Geografien.
Schließung der Versicherungslücke (Protection Gap): Währenddessen die oben genannten Punkte v.a. auf mittel- bis hochentwickelte Volkswirtschaften zutreffen, ist zunehmend der Trend, die Schutzlücke, also die Differenz zwischen wirtschaftlichen und versicherten Schäden, in weniger entwickelten Gebieten der Welt zu verkleinern, zu beobachten. Unter Versicherungslücke versteht man in diesem Zusammenhang die Unterversicherung von Menschen und Werten, verursacht durch mangelnde Versicherungsfähigkeit und fehlendes Angebot an Versicherungslösungen.Bestrebungen auf öffentlicher (lokal, national und auch supranational) und privater Seite, diese Versicherungslücke zu reduzieren, führen vermehrt zur Bildung von öffentlich-privaten Partnerschaften (Public Private Partnerships (PPP)). Die Idee dieser Verbindungen ist es, Schutzmechanismen aufzusetzen, die z.B. vor Eintritt einer Naturkatastrophe Liquidität reservieren, die dann im Schadenfall zur Wiederherstellung von Infrastruktur, z.B. für Krankenhäuser oder Wasserversorgung, zur Verfügung steht. Um im Schadenfall möglichst schnell Zugang zu Liquidität zu haben (auch aufgrund fehlender Modelle für