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nicht vom Erstversicherer beeinflusste Analyse zu erhalten, um darauf basierend ihre Anlageentscheide zu treffen. Aus Sicht der Investoren ist diese Transparenz ein notwendiges Kriterium, um Informationsasymmetrien[13] zu reduzieren.

      Für Investoren ist es zudem wichtig zu verstehen, welche Naturkatastrophen genau abgedeckt werden. Deshalb werden diese bei handelbaren Katastrophenanleihen auch in den meisten Verträgen explizit erwähnt (named perils). Das schützt den Anleger vor negativen Überraschungen, v.a., wenn nicht oder nur schlecht modellierte Risiken zediert werden. Bei den traditionellen Rückversicherungslösungen näherstehenden Collateralized-Re-Produkten gibt es allerdings noch sehr viele all-natural-perils-Strukturen, die alle Naturgefahren – auch teilweise nicht modellierte Risiken – abdecken. Die Analyse und Bewertung solcher Transaktionen gehören aufgrund der Komplexität zwingend in die Hände eines entsprechend professionell aufgestellten ILS-Verwalters.

      Der ILS-Markt deckt zu einem großen Teil Naturkatastrophenrisiken aus entwickelten Ländern der Welt ab, wo zum einen hohe Wertekonzentrationen bestehen, andererseits aber auch der Wille und die Mittel vorhanden sind, diese Werte entsprechend zu versichern. Es erstaunt deshalb nicht, dass v.a. Risiken aus den USA in den Kapitalmarkt fließen, z.B. von Hurrikan-exponierten Gebieten, wie der US-Ostküste oder dem Golf von Mexiko, oder von der US-Westküste in Kalifornien wegen Erdbebengefahr. Aufgrund der Bevölkerungsdichte, der Wertekonzentration und auch der Küstennähe sind deshalb einerseits Hurrikane in Miami oder in New York und andererseits Erdbeben in Los Angeles oder San Francisco die Spitzenszenarien in der Versicherungsindustrie. Dementsprechend teuer ist die Prämie pro versicherter Einheit für diese Risiken.

      Neben den USA werden Naturkatastrophenrisiken in Europa (hauptsächlich Wintersturm und Erdbeben), in Japan (Taifune und Erdbeben) und in Australien/Neuseeland (Zyklone und Erdbeben) mittels ILS transferiert.

      Weitere Risiken werden laufend hinzugefügt. In diesem Zusammenhang erwähnenswert sind Waldbrandrisiken in Kalifornien, Erdbeben- und Windrisiken in Zentral- und Südamerika oder neuerdings auch auf den Philippinen.

      Neben Naturkatastrophen werden vermehrt auch andere Risiken abgedeckt, z.B. Lebenrisiken (Langlebigkeit, Extremsterblichkeit oder Value-in-Force) sowie auch Terror-, Cyber- oder operationelle Risiken.

      Dank Weiterentwicklung der Risikomodelle für neue Gefahren und Geografien wird sich das Universum an angebotenen ILS-Risikotransferlösungen stetig ausweiten. In diesem Zusammenhang ist die durch die Weltbank geförderte Kapitalmarkdeckung zu erwähnen, von der v.a. weniger stark entwickelte Volkswirtschaften profitieren (vgl. dazu Abschnitt 7).

      Abbildung 6: Übersicht der durch Katastrophenanleihen verbrieften Risiken

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      Quelle: https://www.artemis.bm/dashboard/cat-bonds-ils-by-risk-or-peril/

      Bei der Betrachtung der Renditen von einzelnen ILS-Transaktionen muss wiederum unterschieden werden zwischen handelbaren sowie nicht-handelbaren Instrumenten, wobei für die erstgenannten wesentlich umfangreicheres Datenmaterial vorhanden ist als für letztere. Auf ILS-Portfolio-Basis publizieren die Vermögensverwalter, je nach Art des Fonds und regulatorischen Umfelds, die Wertentwicklung auf monatlicher Basis. Zudem gibt es zwei Indizes, die regelmäßig ILS-Performance-Daten veröffentlichen.

      Swiss Re publiziert seit Anfang 2002 einen Cat-Bond-Index mit monatlichen und jährlichen Renditen (Tabelle 1). Bei der Betrachtung der Daten fallen folgende Punkte auf:

       Bis dato gibt es nur positive Jahresrenditen, sogar für das Rekordschadenjahr 2017; diese Renditen werden auf US-Dollar-Basis berichtet: Euro- oder Schweizer-Franken-Investoren, die das US-Dollar-Währungsrisiko absichern wollen, müssen aufgrund der Zinsdifferenz mit niedrigeren Renditen rechnen.

       Die Renditen reflektieren nicht nur schadenreiche Jahre, wie z.B. 2005 mit den Hurrikanen Katerina, Wilma und Rita in den USA oder 2011 mit den Erdbeben in Tohoku (Japan) und in Christchurch (Neuseeland), sondern auch die abnehmenden Versicherungsraten in schadenfreien Jahren.

       Die Anzahl der Monate mit negativen Renditen ist sehr klein. Am stärksten betroffen ist der Monat Oktober, in den die aktive Hurrikan- und Taifunsaison fällt.

       Der negativste Monat mit –6,3% ist September 2017, als die US-Golf und -Ostküste stark von Hurrikanen betroffen war.

       Insgesamt hat sich eine Anlage in Katastrophenanleihen für Investoren trotz Schwankungen über die letzten 15 Jahre ausbezahlt.

      Tabelle 1: Historische Renditen von Katastrophenanleihen

Year Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sept Oct Nov Dec Total
2002 0,98 1,08 0,54 0,67 0,51 0,65 0,49 0,71 0,78 0,74 0,69 0,59 8,8
2003 0,53 0,52 0,40 0,29 0,42 0,40 0,74 0,93 0,81 1,27 0,38 0,20 7,1
2004 1,19 0,47 0,34 -0,02 0,61 0,45

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