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Bei der Beurteilung der Bibel müsse aber aufgepasst werden. Der Mann verblüfft Sie, als er plötzlich die Bibel zu zitieren beginnt – natürlich in Verbindung mit seiner Morallehre: „‘Nicht, die das sagen: Herr, Herr! Sondern die den Willen Gottes tun‘; mithin die nicht durch Hochpreisungen desselben (oder seines Gesandten, als eines Wesens von göttlicher Abkunft) nach geoffenbarten Begriffen, die nicht jeder Mensch haben kann, sondern durch den guten Lebenswandel, in Ansehung dessen jeder seinen Willen weiss, ihm wohlgefällig zu werden suchen, werden diejenigen sein, die ihm die wahre Verehrung, die er verlangt, leisten.“61

      Sie fragen nochmals, warum er sich so auf das Moralische fixiere. Gott und Religion könnten doch mehr sein als nur Moral und guter Lebenswandel. Er würde Ihre Frage in der neuen Welt anders beantworten, sagt er. Aber zu seiner Erdenzeit sei er überzeugt gewesen, dass es eine übersinnliche Ordnung gebe und die Natur ihren verborgenen Plan umsetze, indem sich die Menschheit moralisch weiterentwickle. Der Fortschrittsglaube sei eben eine wichtige Vorstellung der Aufklärung gewesen. Und er sei davon überzeugt gewesen, dass Fortschritt nur durch die moralische Entwicklung der Menschheit erreicht werden könne. Denn solange die Menschen in einer geschichtlichen

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