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banger, atemloser Spannung befangen, beobachteten Bomba und seine Gefährten die Vorbereitungen für diesen Mord.

      Geisterhaft und unirdisch stieg der Gesang in die Höhe. Noch einmal formten die bemalten Männer jenen wirbelnden Kreis des Tanzes. Schneller und schneller bewegten sie sich, und immer näher und näher drängten sie an das Ufer heran.

      Als sie den Felsrand erreicht hatten, warf sich einer nach dem anderen in den rauschenden Strom. Sie machten keinen Versuch, zu schwimmen; sie ließen sich von der reißenden Strömung weitertragen, bis sie lautlos versanken.

      Die Flussdämonen hatten ihre Beute!

      3 In tödlicher Gefahr

      Gebannt und erschreckt waren Bomba und seine Gefährten dieser furchtbaren Opferszene gefolgt, doch sie spürten zugleich ein Gefühl von Erleichterung. Es war zwar erschreckend und furchtbar, Männer auf diese Weise sterben zu sehen, aber für den Augenblick war damit jede Gefahr für sie selbst beseitigt. Wenn die Eingeborenen sie angegriffen hätten, wären sie der Übermacht sicherlich erlegen.

      Eine Flucht wäre ebenfalls unmöglich gewesen. Mit der schweren Bürde des leblosen Körpers von Andrew Bartow wären sie nicht weit gekommen.

      Vor den anderen her eilte Bomba zu der Stelle zurück, an der sie Andrew Bartow liegengelassen hatten, und er war froh, als er sah, dass sein Vater die Augen geöffnet hatte.

      „Mein lieber Junge“, sagte Andrew Bartow mit schwacher Stimme. „Was ist geschehen? Was hatte dieser wilde Gesang für eine Bedeutung?“

      „Es war das Todeslied unserer Feinde“, erwiderte Bomba. „Wir haben nichts mehr von ihnen zu befürchten. Sprich jetzt nicht zu viel; du bist noch zu schwach dazu.“

      Er befahl Wafi und Gibo eine schattige Laubhütte zu bauen, in der sein Vater geschützt vor der sengenden Sonne liegen konnte, bis seine Gesundheit soweit wiederhergestellt war, dass er die weiten Tagesmärsche aushalten konnte.

      Die beiden machten sich sofort an die Arbeit und hatten in kurzer Zeit eine primitive Schutzhütte aus Bambusstangen, Zweigen und Schilf gras errichtet. Im Innern schufen sie aus weichem Moos und Laub eine Liegestatt für Andrew Bartow. Dann braute Gibo einen seiner stärkenden Kräutertränke, und kurz nachdem Andrew Bartow ihn getrunken hatte, sank er in einen tiefen, heilsamen Schlaf.

      Zum ersten Male hatte Bomba Zeit, über ihre Lage nachzudenken, und er machte sich klar, dass sie nicht allzu rosig war. Ohne seinen Vater und die Krieger Lowandos hätte er mit seinen Gefährten Gibo und Wafi den Weg zur Küste leicht bewältigt. Aber Andrew Bartow war von den Strapazen der zermürbenden Gefangenschaft und seiner jetzigen Erschütterung noch so erschöpft, dass er vorerst die vielen, heißen Tagesmärsche noch nicht aushalten konnte. Solange sie ihre Verbündeten, die Bemalten Jäger, bei sich gehabt hatten, war Andrew Bartow auf einer Tragbahre transportiert worden, wenn ihm das Marschieren zu schwerfiel. Jetzt — nachdem die Bemalten Jäger sich in ihrer Angst abgesetzt hatten, waren sie nur noch zu dritt, und sie hatten keine Träger mehr, die sich stundenweise ablösen konnten. Wie sollten sie unter diesen Umständen mit seinem kranken Vater zur Küste kommen?

      Unvermittelt fuhr Bomba aus seinen Gedanken hoch und schnüffelte in die Luft, als habe er eine Warnung empfangen.

      „Was gibt es, Bomba?“, fragte Gibo unruhig.

      „Ich rieche Menschen“, flüsterte Bomba. „Es kommt jemand. Haltet hier Wache bis ich zurückkomme.“

      Lautlos gleitend verschwand Bomba im dichten Busch. Mit unglaublicher Behendigkeit und fast ohne Geräusch bahnte er sich seinen Weg durch das Gewirr von Lianen, tiefhängenden Palmenzweigen und federnden Luftwurzeln. Der Geruch von Menschen wurde deutlicher, und Bombas Muskeln spannten sich unwillkürlich.

      Es verging eine weitere, spannungserfüllte Minute. Dann erkannte Bomba in der grünen Dämmerung des Dschungels vor sich die undeutlichen Umrisse einer Menschengestalt. Er zog lautlos sein Messer und sprang vorwärts, ohne ein Geräusch zu verursachen.

      Der Fremde hatte die Bewegung trotz aller Vorsicht gehört und fuhr blitzschnell herum. Mit dem wurfbereiten Speer in der Faust starrte er in Abwehrstellung seinem jungen Angreifer entgegen. Einen Augenblick verharrten sie beide in jener Schrecksekunde vor dem tödlichen Kampf.

      Dann plötzlich verzog sich das dunkelhäutige Gesicht des Mannes mit dem Speer zu einem breiten Grinsen, und er ließ die Waffe sinken.

      „Unsere Augen scheinen schlecht geworden zu sein“, sagte er. „Seit wann kämpfen Bomba und Lowando gegeneinander?“

      Bomba steckte das Messer wortlos in den Gürtel und lächelte beschämt.

      „Es ist viel geschehen in den letzten Stunden“, sagte er. „Ich war eher auf einen Feind als auf einen Freund vorbereitet. Aber wo sind die anderen Bemalten Jäger?“

      Lowando runzelte die Stirn.

      „Sie sind in unser Dorf abgezogen, denn sie wollten nicht länger auf mich hören. Sie sind wie die alten Weiber“, fügte er verächtlich hinzu. „Sie werden den Mädchen im Dorf helfen, Wasser in die Hütten zu tragen.“

      „Aber du bist gekommen“, sagte Bomba tröstend. „Und ich bin sehr froh darüber.“

      „Was hätte ich sonst tun sollen?“, sagte Lowando schlicht. „Bin ich nicht dein Blutsbruder? Nur der Tod kann uns beide trennen.“

      Gibo und Wafi freuten sich ebenfalls, als sie Lowando sahen. Jetzt war ihre verlassene kleine Streitmacht schon auf vier kampferprobte Krieger angewachsen.

      Als Bomba von ihren Abenteuern mit den kriegsbemalten Wilden berichtete, die sich in den Fluss gestürzt hatten, wiegte Lowando bedenklich seinen Kopf.

      „Das waren die Verehrer der Flussgötter“, sagte er. „Sie sind immer darauf aus, Opfer für ihre Flussdämonen zu fangen. Ich habe schon von diesem Stamm gehört.“

      „Meinst du, dass es noch weitere Stämme ihrer Art in dieser Gegend gibt?“, fragte Bomba.

      „Ja“, erwiderte Lowando. „Die Molas werden ihre Männer vermissen und einige Suchkommandos nach allen Richtungen losschicken. Wenn wir ihnen — oder ihren Freunden in die Hände fallen, könnte es sehr gefährlich für uns werden.“

      Aus dem Innern der Bambushütte ertönte Andrew Bartows Stimme, und Bomba ging mit Lowando hinein. Bombas Vater war ebenso froh wie die anderen, dass Lowando den Weg zu ihnen zurückgefunden hatte, und er begrüßte den jungen Häuptling herzlich.

      „Wie fühlst du dich, Vater?“, fragte Bomba mit kindlicher Besorgnis.

      „Ich habe keine Schmerzen, aber ich fühle mich so schwach wie ein neugeborenes Kind“, erwiderte Andrew Bartow. „Hilf mir auf die Beine, mein Junge. Vielleicht komme ich schneller zu Kräften, wenn ich ein wenig umhergehe.“

      Bomba stützte seinen Vater, doch dessen Beine versagten noch den Dienst, und er seufzte und ließ sich mit einem entschuldigenden Lächeln zurücksinken.

      „Es geht noch nicht“, murmelte er. „Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist noch zu schwach. Diese Schufte müssen mich mit irgend etwas betäubt haben. Sie haben mir Blätter in den Mund gestopft, als sie mich fingen. Ich hielt das zuerst für eine Art von Knebel. Aber gleich darauf wurde mir übel, und ich verlor das Bewusstsein.“

      Als Bomba und Lowando wieder im Freien waren, schüttelte der junge Häuptling bedenklich den Kopf.

      „Das ist schlimm für deinen Vater“, sagte er ernst. „Diese Blätter könnten von einer Giftpflanze sein, die hier in diesem Teil des Dschungels wächst. Es muss nicht unbedingt den Tod bedeuten, aber das Gift macht die Glieder eines Mannes schwer, und er ist nach seinem Genuß schwach wie ein Kind.“

      „Gibt es denn keine Medizin gegen dieses Gift?“, fragte Bomba bestürzt.

      „Eine weise Frau meines Stammes hat mir einmal erzählt, dass es bestimmte Kräuter und Wurzeln gibt, aus denen

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