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du perfekt für uns bist”, machte Rav deutlich

      „Wir werden jeden Krieger töten, der sich zwischen uns stellen sollte”, fügte Grigg hinzu. „Du gehörst uns.”

      In was genau war ich bloß hineingeraten? Ich musste dieses Halsband anlegen, um den Raum verlassen zu können. Falls ich es nicht täte, würde die Hölle losbrechen. Obwohl ich noch nie erlebt hatte, dass Männer um mich kämpften, hörte es sich nicht nach einer banalen Schlägerei in einer Kneipe an. Die Bezeichnung ‚tödliches Duell’ schien ziemlich selbsterklärend und ich wollte nicht, dass irgendjemand verletzt wurde. Ich würde das Halsband tragen und so dafür sorgen, dass niemand verletzt würde und mich an die Arbeit machen. Vielleicht würde ich nebenbei auch noch durchgefickt werden.

      Gleichzeitig spürte ich, wie wichtig es für Rav und Grigg war. Es ging nicht nur darum, eine Halskette umzulegen. Es war ein Symbol dafür, dass ich ihr Eigentum war. Es war ihnen äußerst wichtig und es aus falschem Grund anzulegen, schien dem nicht genug zu tun. Wieder fühlte ich mich verdammt schuldig.

      Zitternd hob ich das Band an meinen Hals und legte es um, so wie sie es getan hatten. Die Enden verschlossen sich von selbst und es war, als ob das Band sich aufwärmte, feucht wurde, als ob es mit meiner Haut verschmolz und sich mit mir vereinte—

      Augenblicke später rang ich nach Luft, als mein Verstand und mein Körper mit Gefühlen überschwemmt wurden, die ich nicht kannte. Lust. Hunger. Ein primitiver Drang, zu jagen, zu beschützen und zu beherrschen.

      Gefühle und Triebe kamen in meinem Geist auf und ich konnte sie nicht vollständig verarbeiten. „Was ist los?” Beinahe musste ich erbrechen. Der Raum drehte sich. Ich erstickte. Ich hielt meine Hand vor meinen Mund.

      „Durchatmen, Amanda. Ich habe dich.” Griggs Stimme wurde mein Anker und ich hielt mich daran fest, als ich verzweifelt versuchte, den Wirbelsturm der Emotionen zu stillen, währen Rav anfing, zu sprechen.

      „Halte deine Gefühle zurück, Grigg. Du bringst uns beide in Schwierigkeiten.”

      „Ich kann nicht. Nicht, bevor ich sie für mich beansprucht habe.”

      Rav fluchte, als Grigg aufstand und mich aus dem kleinen Untersuchungszimmer in das geschäftige Treiben der Krankenstation heraustrug. Mindestens zehn Patienten und Ärzte folgten uns mit neugierigen Blicken, als Grigg mich durch den Raum trug. Ich sah zwei weitere Aliens mit Ravs grüner Uniform, einer war ein Mann derselben großen, goldenen Rasse und eine kleinere Frau mit einem merkwürdigen Paar Goldmanschetten an den Handgelenken und langem, kirschrotem Haar, das streng zu einem Zopf gebunden war, der auf ihre Hüften fiel. Die Patienten waren überwiegend riesige Krieger, die mehr oder weniger bekleidet waren. Ihre schwarzen Kampfuniformen lagen in Stücken um sie herum und ihre bloßen, muskulösen Brustkörbe stemmten sich vor Schmerzen.

      Ich war eine warmblütige Frau, immer noch halbwegs erregt nach einem unglaublichen Orgasmus. Ich schaute mich um, ich konnte es nicht lassen. Ich war schließlich nur verpartnert worden und nicht tot.

      „Schließ deine Augen, Liebes. Oder ich werde gezwungen sein, dich daran zu erinnern, wem deine feuchte Pussy von jetzt an gehört.” Bei Griggs Befehl musste ich grinsen, denn mir war nicht klar, dass er meine Gefühle für die gutaussehenden Hünen über das Halsband spüren konnte. Ich gehorchte und wollte keine Schwierigkeiten, weil ich den größten Mann, den ich je gesehen hatte, zu lange anstarrte. „Was für eine Art Alien ist das?”

      Grigg knurrte und lief weiter, aber Rav antwortete. Schließlich war das alles eine ungewöhnliche Sicht für mich. „Das ist ein Atlan-Kriegsfürst. Das ist eine der wenigen Rassen, deren Krieger größer als die Prillon-Krieger sind.”

      Grigg hielt mich noch stärker fest und tat endlich etwas Anderes, als ständig die Zähne zu fletschen. „Die Atlanen sind gnadenlose Krieger und führen die Infanterietruppen der Koalition. Sie bekämpfen die Hive am Boden, im Nahkampf. Das war Kriegsfürst Maxus. Er hat sieben Jahre lang mit uns gekämpft und muss bald aufhören, er hat Fieber.”

      „Fieber?”

      „Paarungsfieber. Wenn die Atlan-Krieger keine Partnerin finden, die in der Lage ist, sie zu beherrschen, dann werden sie zu wilden Bestien, zu Berserker-Giganten, nochmal um ein Drittel größer als den, den du gerade gesehen hast.”

      „Ihre Partnerinnen beherrschen sie?”

      „Ja, sozusagen. Ihre Partnerinnen sind die einzigen Wesen, die in der Lage sind, ihre bestialische Wut zu dämpfen. Ohne Partnerin drehen sie durch und müssen erledigt werden.” Was zur Hölle? Ihn erledigen? Niederstrecken, wie einen Hund? „Erledigen, heißt das etwa, töten? Das kann nicht sein. Das ist grausam.”

      „Nein, es ist notwendig. Du bist nicht länger auf der Erde. Du bist noch nicht einmal mehr in derselben Galaxie. Wir kämpfen hier draußen ums Überleben. Wir kämpfen darum, alle Welten der Koalition, einschließlich deiner Erde, vor einem Schicksal, das schlimmer ist als der Tod zu verteidigen. Wir haben keine Zeit für Späße. Ein Atlan im Berserkermodus tötete auf meinem ersten Einsatz sechs meiner Krieger, bevor ich ihn erschoss. Er war ein Freund, ein Mann, an dessen Seite ich gekämpft hatte und dem ich vertraute. Mein Zögern hat damals Leben gekostet, Amanda. Die Atlanen haben einen strengen Ehrenkodex, der ihnen vorschreibt, die Sicherheit derer, für die sie kämpfen, zu gewährleisten. Er dankte mir, als er vor mir lag und verblutete.”

      Ich versuchte, die Macht der Überzeugung und die Tiefe des Schmerzes nachzuvollziehen, die man spüren musste, wenn man einen Freund tötete und mein Herz schmerzte ein wenig für den Krieger, der mich trug. Es gab so vieles, was die Menschheit über die Alien-Krieger, unter deren Herschafft sie sich jetzt befand, nicht wusste. Aber das war einer der Hauptgründe, warum ich mich hier befand. Ich musste dazulernen, sie verstehen lernen und die Informationen zurück zur Erde senden.

      Ich hörte, wie sich eine Tür öffnete und schloss, dann noch eine. Bald darauf verstummten die undeutlichen Geräusche der Anderen und Grigg setzte mich auf meine Füße. Aus einem Grund, den ich mir selber nicht erklären konnte, waren meine Augen immer noch verschlossen, so wie er mir befohlen hatte. Seine Geschichte machte mich traurig und ich fühlte mich für ihn verletzt. Er war so verdammt hart, so gefangen in seiner Situation, genau wie ich auch.

      Ich wollte nicht zu viel für ihn empfinden. Ich wollte auch nicht mit ihm sympathisieren. Heute würde nicht mein bester Tag sein, um stark und distanziert zu bleiben. Vielleicht war es das Halsband, vielleicht mochte ich diese beiden Männer einfach. Vielleicht waren ihr Ehr- und Pflichtgefühl jenem der Veteranen zu Hause gar nicht so unähnlich.

      Nein, sie waren keine Menschen. Sie waren Aliens. Prillonen. Und das bedeutete nicht, dass sie Recht hatten. Soldaten befolgten Befehle, auf Gedeih und Verderb, so war es immer gewesen. Und diese Krieger, meine Partner, waren in erster Linie Soldaten. Ich musste die Motivation und Wahrhaftigkeit derer, die die Befehle erteilten, erst noch herausfinden.

      Als meine Füße den Boden berührten, ließ Grigg das Laken herunterfallen. Seine Arme hielten mich fest, drückten mich eng an ihn heran, pressten meine Wange gegen seine Brust. Sein lauter Herzschlag wirkte eigenartig menschlich und beruhigend, obwohl er seine schwere Uniform trug. Wenige Momente später strich er seine Hände an meinem Rücken auf und ab, an den Kurven meines Hinterns entlang und wieder zurück zu meinen Schultern, als ob es ihn beruhigte, meine Haut zu berühren.

      „Rav?” Griggs Stimme war sanfter, als ich sie bisher vernommen hatte. Sein Wort klang wie eine Entschuldigung, wie Bedauern über den emotionalen Wirbelsturm, den das Halsband mir aufgezwungen hatte.

      „Ja.” Einen Augenblick später stand der Arzt hinter mir. Seine Hitze brannte wie Feuer auf meinem Rücken.

      „Ich kann mich nicht mehr zurückhalten.”

      „Ich weiß.”

      „Nimm sie.” Grigg trat etwas zur Seite und stieß mich behutsam einen Schritt zurück in Ravs Arme. „Öffne deine Augen, Amanda.”

      Ich öffnete sie und beobachtete, wie er zurückwich und in einem großen Sessel neben einem noch größeren Bett Platz nahm. Sein Blick hätte

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