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Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband). Ernst Vlcek
Читать онлайн.Название Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband)
Год выпуска 0
isbn 9783845351148
Автор произведения Ernst Vlcek
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Silberband
Издательство Bookwire
»Träger der Faust des Kriegers!«, rief Volcayr mir begeistert zu. »Nun wird sich zeigen, ob die Quarantäne der Cloreonen ihren Zweck erfüllt hat.«
»Quarantäne?«, fragte ich. Nicht, weil ich keine Ahnung gehabt hätte, was er meinte. Mir kam es darauf an, mehr Informationen zu erhalten.
Der Elfahder drehte mir das Gitter seiner Kopfmaske zu. »Der einseitig gepolte Schirm um Cloreon hat alle an ihre Welt gefesselt und sie gezwungen, sich auf die Letzte Schlacht vorzubereiten. Die Cloreonen hier waren wirklich nicht untätig, und das lässt einen großen Genuss erwarten. Aber erst die Schlacht wird zeigen, ob die Cloreonen gestärkt aus der Abgeschiedenheit hervorgegangen sind.«
Ich fröstelte. Dieser sinnlose Kampf musste vermieden werden, denn er konnte nur so enden, wie ich es auf Gyhdai gesehen hatte.
»Ich muss mit Kalmer sprechen!«, platzte ich heraus.
»Du trägst die Faust des Kriegers«, antwortete er melodisch. »Du bist wie er.«
»Ich will dennoch, dass du Kalmer holst!«
Der Elfahder wirkte für einen Moment, als hätte er mich nicht verstanden. Als er antwortete, klang es nicht sehr melodisch: »Du trägst die Faust. Trotzdem scheint es wesentliche Dinge zu geben, die dir fremd sind.«
»Dann ist es deine Pflicht, mich über diese Zusammenhänge aufzuklären.«
»Das ist es nicht.« Er sang wieder. »Allerdings werde ich mich nicht verschließen. Du sollst wissen, dass der Ewige Krieger Kalmer nur sehr selten persönlich auftritt. Ich habe ihn einmal erlebt. Aber du trägst sein Zeichen. Du kannst es nur aus freien Stücken bekommen und aus freien Stücken angenommen haben. Das allein spricht für dich und deine Bedeutung für die Letzte Schlacht.«
»Auch wenn ich denke, dass diese Letzte Schlacht ein ausgemachter Unsinn ist?«, entgegnete ich frostig.
»Ich erfülle meinen Part, du wirst den deinen ebenso erfüllen«, begehrte der Gepanzerte auf. »Anderes interessiert mich wenig. Kalmer hat einen riesigen Tross von Helfern, deshalb kann und will er nicht an jedem Ort sein. Er muss es auch nicht, denn er hat uns Elfahder. Und er hat dich, du trägst seine Faust. Außerdem verfügt er über viele Vasallen, denen die Ehre zuteilwurde, sich für seine Sache einsetzen zu dürfen. Auf jedem Planeten, der den Krieger interessiert, sind Kaufleute, Spieler, Diplomaten, Händler und Prediger für ihn tätig. Soll ich mich also darüber wundern, dass er einen komischen Vogel wie dich angeheuert hat? Du scheinst wirklich nichts über deine Mission zu wissen. Nun gut. Kalmer handelt nie blind. Die Erinnerung an den Zeitpunkt, als du in seine Dienste getreten bist, wird zweifellos bald in dir erwachen.«
Ich stöhnte. Brauchte ich einen besseren Beweis, dass etwas völlig falsch lief oder von Volcayr absolut unrichtig gesehen wurde? Nur würde ich ihm das nicht plausibel machen können.
Die Umwandlung in der Halle war abgeschlossen, das Roboterheer hatte sich formiert. Mit mächtigen Desintegratoren fingen die Maschinen an, den Fels über ihnen aufzulösen. Das war der kürzeste Weg an die Oberfläche.
»Du erkennst meinen Status als Träger der Faust des Kriegers jedenfalls an?«, fragte ich den Elfahder.
»An deinem Status besteht kein Zweifel«, antwortete er. »In einiger Hinsicht bist du mir sogar übergeordnet. Und sobald die Letzte Schlacht beginnt, ist es sicher in jeder Hinsicht so.«
»Gut. Von wo kommst du, Volcayr?«
Der grüne Schimmer hinter seiner Gittermaske funkelte. »Von Cloreon. Wusstest du nicht, dass ich hier fünftausend Jahre geschlafen habe, wie es der Ewige Krieger wollte? Wir Waffenträger ruhen immer, bis die Letzte Schlacht beginnt.«
»Wird Kalmer selbst erscheinen, sobald sie beginnt?«, wollte ich wissen.
Volcayr stieß eine Folge von Tönen aus, die wie die Ouvertüre zu einem Melodrama klangen. »Sie hat schon begonnen.« Er schaffte es, zweistimmig zu tirilieren. »Du bist da, und deine Raumschiffe stehen über dem Planeten. Der Krieger hat ein beachtliches Potenzial aufgeboten, um den Cloreonen eine letzte Chance zur Rehabilitation zu geben. Die Flotten ihrer Kolonialwelten nahen und werden ihren Anteil tragen. Meine Aufgabe ist es zuerst, dafür zu sorgen, dass die Organismus-Gesellschaft mit ihren Antikörper-Typen deine Vironauten nicht länger behelligt. Die Letzte Schlacht verlangt Ordnung. Der Ewige Krieger erlaubt kein blindes Austoben, denn seine Ziele sind ehern.«
Meine Frage nach Kalmers Erscheinen hatte der Elfahder nicht beantwortet. Noch einmal zu fragen, schien mir in dem Punkt sinnlos zu sein.
»Dann hör mir zu, Volcayr!«, sagte ich betont. »Ich trage die Faust des Kriegers, und ich werde alles daransetzen, diese sinnlose Schlacht zu verhindern. Sie hätte nur den Tod ungezählter Intelligenzen zur Folge.«
Damit war es heraus. Ich fühlte mich wohler.
»Sobald die Letzte Schlacht geschlagen ist, wirst du Zeit für solche Scherze haben«, sang Volcayr unbeeindruckt. »Vorher sind sie unangebracht.«
3. Vathin
Vathin war überrascht und enttäuscht zugleich. Die Stimme des weiblichen Wesens aus dem fremden Raumschiff hatte es ihm angetan. Als er nun sah, dass Jizi Huzzel ein winziges Geschöpf war, kleiner als Kutzi, das Haustier seiner Eltern, konnte er seine Verwunderung kaum verbergen.
Der große Fremde, der sich als Rainer Deike vorgestellt hatte, wirkte hingegen beeindruckend. Er trug einen Schutzanzug, der besser zu sein schien als alles, was Vathin je gesehen hatte. Offensichtlich besaßen die beiden Fremden eine überlegene Technik. Die kurze Zeit, die sie benötigt hatten, um die cloreonische Sprache zu verstehen, belegte das. Was Vathin nicht verstand, war das blaue Kleidungsstück aus einem flauschigen Gewebe, das Deike über dem Raumanzug trug. Dieser eher lockere Umhang ergab keinen Sinn, außer, dass in einer der beiden aufgenähten Taschen das kleine Wesen mit der sympathischen Stimme steckte.
»Hier herrscht ziemliche Hektik«, sagte der große Fremde. »Käpt'n, das ist unser Bordrechner, hat an die dreitausend Raumschiffe gezählt und erkannt, dass ihr euch im Aufbruch befindet. Was bedeutet der Aufmarsch, Vathin? Wir haben nur friedliche Absichten. Falls wir stören, ziehen wir uns wieder zurück.«
Der Oberwächter wusste in seiner ersten Überraschung nicht, wie er auf diese Feststellung reagieren sollte. Sein Zögern nutzte das kleine Wesen mit der sympathischen Stimme: »Wir sind nach Ciclaun gekommen, weil wir etwas über eine seltene Pflanze herausfinden wollen. Sie heißt Comanzatara.«
»Inhaftieren!«, brüllte Color dazwischen, der Führer der EXE-23. »Hier herrscht Krieg, auf den wir uns seit fünftausend Jahren vorbereitet haben. Der Ewige Krieger ...«
»Von Schlachten und Kriegen wollen wir nichts hören, Vieläugiger.« Deike fiel dem Kommandanten nicht nur ins Wort, er griff auch noch mit beiden Händen nach dessen kräftigen Oberarmen. »Krieg bringt immer nur Tod und Verwüstung«, sagte er. »Wir haben in dieser Galaxis schon eine ausgelöschte Welt gesehen. Das sollte Ciclaun erspart bleiben, meint ihr nicht?«
»... und der Comanzatara«, meldete sich Jizi.
Sie hatte zwei winzige Arme und zwei kaum größere Beine. Das sah Vathin, weil sie endlich aus der Tasche des blauen Kleidungsstücks hervorschwebte. Sie flog ohne Flügelschlag, ohne sperrige Technik.
Vathins 36 Augen quollen auf, denn das kaum eine Handspanne messende weibliche Wesen mit der zartgrünen Haut verharrte vor seinem Gesicht. Ihm war, als musterte Jizi jedes seiner ringförmig um den Kopf verteilten Augen.
Wie gern hätte er sich darauf eingelassen, doch es war unmöglich. Die Letzte Schlacht, der sein Volk seit vielen Generationen entgegenfieberte, was wichtiger als diese Fremden. Sehr viel wichtiger.
»Tu endlich etwas, Vathin!«, schrie der Kommandant der EXE-23. »Du hast die Verantwortung ...«
Ja,