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Wie aus dem Ei gepellt .... Martina Meier
Читать онлайн.Название Wie aus dem Ei gepellt ...
Год выпуска 0
isbn 9783960744115
Автор произведения Martina Meier
Серия Wie aus dem Ei gepellt ...
Издательство Bookwire
macht sich zum Eiverstecken bereit.
Husch! Da fliegt es plötzlich weg,
zu einem andren Eiversteck.
Und so denk’ ich jedes Jahr:
Hurra, das Ostern, das war da!
Ina Schneider ist 11 Jahre alt und schreibt gerne Geschichten. Außerdem zeichnet sie gerne. Ina besucht die 6. Klasse des Inda-Gymnasiums in Aachen.
*
Ostern
Vor Aufgang der Sonne
steht sie am Bach,
schöpft schweigend Wasser.
Ostara, die Göttin des Frühlings.
Noch bevor der Hase
die Grube verlässt,
um Eier zu legen,
lässt sie ihn trinken
vom heilkräftigen Nass.
Albae paschales.
Ostara – Eostre.
Niemand hat’s gesehn’.
Man wird die Eier
suchen müssen.
Eva Beylich, geboren 1957 in Schorndorf, wohnhaft in Tübingen; Pädagogin und Krankenschwester; Studium in Tübingen und Nottingham. Veröffentlichte bisher in vielen Büchern Gedichte und Kurzgeschichten; Mitglied in der Künstlergilde in Esslingen, im Schriftstellerinnenverband in Wien und im Ammerbucher Künstlerverein KVArt; Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik (Leipzig). Veröffentlichungen seit 2006 bis heute im Internet und bei verschiedenen Verlagen, u.a. Brendle Verlag Bisingen 2006, Künstlergilde Esslingen 2011, Czernik Verlag Speyer 2011/2012, Herbert Utz Verlag München 2010, Elbverlag Magdeburg 2011.
*
Auf alle Fälle: bunte Pelle!
Unter meines Hunds Gewinsel
und der Hühner Krähgeschrei
hol ich aus dem Stall ein Ei,
und ich greif zu meinem Pinsel.
Keiner soll zu Ostern darben.
Rote Rübe, Zwiebelschale,
ja, mit deren Hilfe male
ich in vielen bunten Farben.
Zeichne hier ein kleines Huhn,
dort ein flinkes Häschen,
eines Ferkels Näschen
lässt mich auch nicht länger ruh’n.
Und ich mal mit Saus und Braus,
denke an was and’res nicht,
bis das Ei mir just zerbricht.
Damit ist mein Ostern aus!
Heinz-Helmut Hadwiger: Richter in Ruh und Dichter dazu, aus Linz in Österreich.
*
Wegen Schneefalls abgesagt
Lukas stand am Fenster und drückte sich an der Scheibe die Nase platt. Seit Stunden schneite es nun schon und kein Ende war in Sicht. Große, dicke Flocken schwebten sacht zur Erde und deckten das Blumenbeet, das Klettergerüst mit den Schaukeln und der Rutsche und auch den restlichen Garten mit einer weißen Decke zu. Die Krokusse waren längst versunken und auch die Märzenbecher, die erst seit paar Tagen ihre Köpfchen aus der Erde gestreckt hatten, waren bereits eingeschneit. Es wirkte wirklich hübsch, musste Lukas zugeben, doch es war einfach der falsche Augenblick für Schnee, denn morgen war Ostersonntag.
Susi tapste ins Wohnzimmer und stellte sich zu ihm. „Was schaust du?“, fragte sie ihn, denn sie reichte noch nicht zum Fenster hinauf.
Lukas war schon sieben und ging bereits in die erste Klasse Volksschule. Er war mächtig stolz auf seine Rolle als großer Bruder und er nahm sie sehr ernst. Er hatte sich vorgenommen, seine kleine Schwester immer zu beschützen, sie vor Kummer zu bewahren und sie niemals zu belügen. Gerade bei zuletzt Genanntem tat er sich nun schwer. Wie sollte er Susi schonend beibringen, dass Ostern morgen ausfallen würde, denn der Osterhase würde unmöglich Susis Schnuller finden?
Vor einigen Wochen hatte Lukas begonnen, ihr Geschichten zu erzählen, der Hase spielte darin eine wesentliche Rolle. Er hatte sie frei erfunden, denn so richtig wusste er auch nicht, ob er noch daran glauben sollte oder nicht. Sein Klassenkamerad Hannes hatte ihn damit aufgezogen, als er erfahren hatte, dass sich Lukas auf das Fest und die Geschenke freute, die der Osterhase bringen sollte. Mit ernster Miene erklärte sein Freund dann vor allen anderen Mitschülern, dass es dieses Fabelwesen ebenso wenige geben würde wie den Nikolaus, das Christkind oder die Zahnfee. Alle hatten gelacht und Lukas hatte sich furchtbar schlecht dabei gefühlt. Zusammengesunken saß er an seinem Platz, grübelte darüber nach, was er soeben gehört hatte, und wollte es einfach nicht wahrhaben.
Er war noch nicht so weit, er wollte noch nicht erwachsen werden und den Glauben an die Märchen seiner Kindheit verlieren. Eisern hielt er daran fest, und um sich selbst davon zu überzeugen, dass sie stimmten, hatte er begonnen, Susi diese Geschichten zu erzählen.
Besonders mochte seine Schwester die Erzählung über die Babyhäschen, die Kinder des Osterhasen.
„Jedes Jahr im Frühling, wenn alles nach einem langen Winterschlaf wieder zu sprießen beginnt, sich der Sonne entgegenstreckt und zu neuem Leben erwacht, dann werden auch die kleinen Wildtiere geboren“, berichtete Lukas und skizzierte die Welt mit seinen Worten, bunt und prächtig, in Susis Fantasie.
„Aufgeregt hoppeln sie dann über das Feld, erkunden neugierig ihre Umgebung wie die Wälder und Wiesen, schnuppern an den ersten Blumen, die bereits blühen, und verköstigen die Früchte der Natur. Besonders lieben sie den frischen Klee und Karotten.“
Susi saß mit offenem Mund daneben, ihre Augen strahlten, als sie ihrem Bruder zuhörte. Ob dies alles der Wirklichkeit entsprach, wusste Lukas nicht genau, doch seine Mutter sagte immer zu ihm, er sollte viel Gemüse, besonders Karotten essen, damit er keine Brille bräuchte. Wenn er dann schmollend die Unterlippe vorschob und das Essen von einer Seite am Teller auf die andere schob, hakte sie immer nach: „Hast du denn den Osterhasen schon mit Brille gesehen?“
Und Lukas erwiderte dann automatisch, denn er kannte ihre Beweisführung bereits auswendig: „Nein, denn er isst brav sein Grünzeug und hat deshalb so gute Augen.“
Susi verschonte er damit, denn er hatte ein anderes Ziel vor Augen. Er fand, dass sie mit drei Jahren inzwischen zu alt für den Schnuller war. Behutsam erfand er diese kleinen, aber harmlosen Notlügen, um sie zu überzeugen, dass die Babyhäschen den Lutschi dringender als sie benötigten.
„Weißt du denn, was der kleine Hoppel macht, wenn er sich sein Pfötchen stößt?“, hatte er sie gefragt und sie hatte heftig den Kopf geschüttelt, während sie aufmerksam lauschte.
„Er nimmt es in sein kleines Mäulchen und nuckelt daran, so wie Menschenkinder es tun, wenn sie sich verletzen.“
„Ganz schön haarig“, lachte Susi, doch sie erkannte recht schnell, worauf ihr Bruder hinauswollte.
„Würde es Hoppel helfen, wenn er meinen Nini haben könnte?“, erkundigte sie sich nach einiger Weile mit ernstem Tonfall.
Seit sie sprechen konnte, hieß ihr geliebter Schnuller so, denn sie konnte das Wort damals noch nicht richtig aussprechen. Mittlerweile war es in ihrem täglichen Sprachgebrauch verankert und auch ihre Eltern nannten ihn so.
„Gewiss“,