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wobei es nicht immer so sein müsse, dass man diese Inkarnation in ein und demselben Körper absolviert habe. Es könnten auch Familienmitglieder, Lebenspartner oder enge Bekannte aus früheren Inkarnationen sein, denen man sich jetzt verwandt fühle. Nicht immer jedoch seien solche Gefühle der Seelenverwandtschaft nur positiv, denn es könne auch sein, dass man Seelen wiedertreffe, mit denen man im gegenwärtigen Leben noch irgendein belastendes Karma aufzulösen habe.

      Darüber hinaus gebe es auch sogenannte Zwillingsseelen, und zwischen ihnen sei es zu erwarten und völlig normal, dass man sich seelenverwandt fühle. Bei solchen Zwillingsseelen, auch Geschwisterseelen genannt, verhalte es sich so, dass sie ursprünglich gleichzeitig die Urquelle verlassen und gleichzeitig ihre Reise durch die Weiten der Schöpfung angetreten haben. Diese beiden Seelen verbindet also ein gemeinsamer Ursprung, wenngleich sie danach durchaus auch unterschiedliche Wege beschreiten und unterschiedliche Erfahrungen sammeln können. So habe Christina zum Beispiel schon festgestellt, dass eine Katze die Zwillingsseele einer Frau war. Christina verfügt, wie sie sagt, im Moment nicht über weitere Kenntnisse zum Thema Zwillingsseelen. Meist erhält sie erst dann detaillierte Informationen, wenn sie in eine Situation kommt, in der es wirklich wichtig ist.

      Schließlich gebe es auch noch sogenannte Dualseelen. Hierzu erklärt sie: «Die eigentliche Seele, die man auch als das ‹Höhere Selbst› bezeichnen könnte, inkarniert nie als Ganzes in einen dreidimensionalen Körper, sondern es ist immer nur ein Teil der Seele, die dann beispielsweise in einen menschlichen Körper eingeht. Aus diesem Höheren Selbst können sich theoretisch auch mehrere Teile gleichzeitig in verschiedene Körper inkarnieren.

      Dualseelen sind Seelen, die sich zum ersten Mal von ihrem Höheren Selbst abspalten und dann zur gleichen Zeit, aber nicht in denselben Körper inkarnieren. Beide Hälften verfügen jeweils nur über einen Teil der gesamten Begabungen dieser Seele, und so ist es im Seelenplan beider Personen festgelegt, dass sie sich irgendwann im Laufe des Lebens treffen werden, und zwar meist dann, wenn beide gerade frei von Partnerschaften sind. Innerhalb der eigenen Familie kommt diese Konstellation eher nicht vor. Das heißt, Mama, du und ich sind keine Dualseelen.»

      Sie führt weiter aus, dass dann, wenn die beiden Dualseelen-Menschen sich während ihrer Inkarnation begegnen, sie oft sofort das tiefe Gefühl haben, den anderen schon seit jeher zu kennen. Ihre innere Verbindung könne derart stark sein, dass sogar telepathische Gedankenübertragungen stattfänden. Manchmal sei dieses Gefühl der tiefen Verbundenheit sowie eine geradezu magnetische Anziehungskraft bereits ab der ersten Begegnung vorhanden und der Wunsch nach Vereinigung sehr stark. Manchmal sei das Zusammentreffen aber auch mit großen Herausforderungen verbunden, denn den beiden Dualseelen werde sozusagen ein Spiegel vorgehalten: Sie erkennen im Gegenüber das, was ihnen fehlt, und so sind sie aufgefordert, von ihrer Dualseele zu lernen. Das gegenseitige Lernen und Sich-Ergänzen sei das Ziel dieses Lernprozesses, der oft auch mit gewissen Lebensveränderungen einhergehe und ein ziemliches Maß an bedingungsloser Liebe erfordere. Werden die Lernprozesse von beiden Seiten angenommen und somit der vereinbarte Seelenplan erfüllt, dann könne eine äußerst erfüllende Partnerschaft entstehen, doch bis dahin könne es auch ein langer und steiniger Weg sein. Christina sagt, dass gerade in dieser bedeutenden Zeit der Transformation zahlreiche Dualseelen hier seien, um gemeinsam eine lichtvolle Mission im Dienste des großen Ganzen zu erfüllen.

      6

      Hellwissen

      (Akasha-Chronik)

      Anfang Juni 2015. Christina erzählt mir von einer Begebenheit aus ihrem Schulalltag: «Heute zeigte uns der Lehrer ein Blatt mit Zeichen der Azteken und fragte uns, ob jemand von uns darüber etwas wisse und dazu etwas sagen könne. Zunächst hat sich niemand gemeldet, aber dann, Mama, dann habe ich meine Hand erhoben, um mich zu Wort zu melden, was wirklich sehr unüblich für mich ist. Aber ich wusste, was das erste Zeichen zu bedeuten hat. So habe ich dem Lehrer die Hieroglyphe erklärt. Daraufhin bat er mich, auch die anderen Zeichen zu deuten, was ich dann auch präzise tun konnte. Mama, es war, als wäre es meine Muttersprache!»

      Anschließend habe die ganze Klasse sie mit offenem Mund wie ein Gespenst angestarrt. Auch der Lehrer sei völlig sprachlos gewesen, was ihr in diesem Moment sehr recht gewesen sei. «So blieb glücklicherweise die Frage aus, woher ich diese Kenntnisse habe», erklärt Christina. «Was hätte ich dem Lehrer denn antworten können? Niemand hätte verstanden, dass eine vierzehnjährige Schülerin Zugriff auf universelles Wissen hat. Das hätte mir niemand abgenommen.»

      Einmal mehr bin ich verblüfft. «Wie funktioniert das denn? Wie kannst du auf universelles Wissen zugreifen?», erkundige ich mich.

      Christina führt voller Begeisterung aus: «Es gibt da so eine feinstoffliche Ebene, auf der sämtliche Informationen abgespeichert sind. Stell dir das mal vor, Mama: Jeder Gedanke, der je von jemandem gedacht worden ist; jedes Gefühl, das je von jemandem empfunden worden ist; jedes Wort, das je in irgendeiner Sprache gesprochen worden ist; und jede Tat, die je vollbracht worden ist, also sämtliche Geschichtsereignisse aus sämtlichen Dimensionen des Universums – das alles ist in energetischer Form in einer gigantischen Wissensbibliothek gespeichert.»

      Das Thema interessiert mich. Durch spätere Recherche finde ich heraus, dass diese universelle Wissensbibliothek in der modernen Fachliteratur zumeist als «Akasha-Chronik» bezeichnet wird – ein Begriff, der in der deutschen Sprache wohl auf Rudolf Steiner zurückgeht und erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts verwendet wird. Nach seiner Auffassung sind Menschen, die über besondere übersinnliche Fähigkeiten verfügen, imstande, in dieser Bibliothek zu lesen und auf diese Weise an sonst unzugängliche Informationen zu gelangen. Ebenfalls gebräuchlich ist in der neueren spirituellen Szene der Begriff «Hellwissen», der eine ähnliche Bedeutung hat. Aber schon die Philosophen der Antike sowie auch mittelalterliche Forscher hatten offenbar entsprechende Kenntnisse und nannten diese kosmische Bibliothek beispielsweise «Weltgedächtnis». Natürlich ist, wie alles Höherdimensionale, auch dieses Thema unter den zeitgenössischen Gelehrten und Wissenschaftlern umstritten. Was mich betrifft, so habe ich allerdings keine Veranlassung, an Christinas Worten zu zweifeln.

      Zurück zu unserem Gespräch. «Wie genau machst du es, dass du an das Wissen in dieser Bibliothek herankommst?», frage ich weiter.

      Christina antwortet, dass sie dafür einzig ihre Gedankenkraft brauche. In den meisten Fällen müsse sie aber dort schon bewusst und gezielt nach den Informationen suchen, die sie haben wolle. Wenn sie ohne zu suchen spontan über etwas Bescheid wisse, dann handle es sich wohl eher um ihr eigenes intuitives Wissen, also um einen inneren Abgleich mit ihrer Seelenerfahrung, die sie in früheren Leben, genauer gesagt, an früheren Aufenthaltsorten irgendwo im Universum gesammelt habe. Außerdem stünden ja auch jederzeit ihre Begleitwesen hinter ihr, die über sehr viel Wissen verfügen und die sie ständig beraten. Dieses Beratenwerden von Mitgliedern des geistigen Teams nenne man dann nicht Intuition, sondern Inspiration.

      «Berät auch Elena dich?», will ich wissen.

      «Manchmal, ja. Elena verhält sich aber nach wie vor noch immer ziemlich ruhig», gibt Christina zur Antwort, und ich frage mich, wann Elena uns wohl ihre Rolle deutlicher offenbaren wird. Meistens aber, so fährt Christina fort, verbinde sie sich direkt mit der höchsten Quelle, dem Schöpfer, wenn sie wichtige Informationen brauche.

      «Könntest du die Wissensbibliothek auch anzapfen, um Dinge für die Schule in Erfahrung zu bringen? Könntest du zum Beispiel einfach irgendwo die Schublade ‹Französisch› öffnen und dann plötzlich diese Sprache perfekt beherrschen?»

      «Das würde ich niemals tun, Mama, bloß um mir in der Schule einen Vorteil zu verschaffen. Das wäre doch sehr unfair.»

      «Heißt das, dass du diese Informationsquellen auch bewusst ausschalten kannst?»

      «Ja, genau. Wenn sie ausgeschaltet sind, dann würde ich nur bei akuter Gefahr informiert werden.»

      Jetzt wird mir so einiges klar. Darum verfügt Christina manchmal über ein erstaunlich umfangreiches und detailliertes Wissen über allerlei Themen, auch ohne irgendwelche Bücher darüber gelesen oder Studiengänge dazu absolviert zu haben. Und wenn sie dennoch gelegentlich ein Fachbuch liest oder in der Schule Lehrbücher

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