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konfrontiert wird, die sich nur minimal unterscheiden.

      Die StandzeitStandzeit der Untertitel, also der Zeitraum, für den ein einzelner Untertitel auf dem Bildschirm erscheint, gilt bei allen Untertitelungsfirmen als wichtig, wird aber auf Kundenwunsch angepasst. Typische Standzeiten kann man so berechnen:

      For example, a subtitle containing 32 characters will be shown for three seconds. The presentation rate is therefore 10 characters, or about two words, per second. At an average speech rate, a little more than two words can be spoken per second. In most cases, therefore, the text has to be condensed. (Koolstra et al. 2003: 5)

      Mal kurz nachdenken … Was passiert, wenn die Standzeit zu kurz ist? Das ist vermutlich klar. Aber was passiert, wenn die Standzeit zu lang ist?

      Wenn die Standzeit zu kurz ist, bekommt man nur den halben Untertitel mit. Wenn Untertitel zu lange stehen bleiben, fängt man an, sie immer wieder zu lesen. Andererseits schaut man bei einem Film nicht nur auf die Untertitel, sondern idealiter auch auf das Filmbild. Daher ist die LesegeschwindigkeitLesegeschwindigkeit langsamer als bei einem normalen Text (Ivarsson und Carroll 1998: 64; zur Leseproblematik insgesamt zusammenfassend Nagel 2009: 60-64). In manchen Untertitelungsländern wird bei der Untertitelung auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen Rücksicht genommen. So gibt es Untertitel mit längerer Standzeit für Programme, die für ältere Zuschauer gedacht sind (Ivarsson 1992: 44). Wichtig ist auch eine ausreichende Pause zwischen zwei Untertiteln, wie oben in den Richtlinien angegeben. Bei einem fortlaufenden Monolog dürfen die Pausen sehr kurz sein (vgl. Nagel 2009: 92), bei anderen Darstellungsformen länger. Künzlis Untersuchung zur Lesbarkeit von Untertiteln zeigt, dass Untertitel keine so lange Standzeit benötigen und auch nicht so stark gekürzt werden müssen. Seine Probanden hatten keine Probleme mit längeren Untertiteln bei relativ kurzer Standzeit; allerdings waren es gebildete Zuschauer mit hoher Lesekompetenz (Künzli 2017: 169).

      Beim Spotting muss man, wie gesagt, auch auf die FilmgestaltungFilmgestaltung achten, in den Richtlinien wurden Schnitte erwähnt: Wenn möglich, sollten Untertitel nicht über einen SchnittBildschnittSchnitt hinausgehen. Leider ist das nicht immer möglich. Falls man einen Untertitel über einen Schnitt ziehen muss, muss der Untertitel länger als im Normalfall stehen bleiben, da sich sonst ein Flackereffekt aus der Kombination von Filmschnitt und Untertitelwechsel ergibt. Es ist nicht immer möglich, die Untertitel exakt so auf den BildschnittBildschnitt abzustimmen, wie es die Kunden wünschen.

      3. Können Sie sich Schnitttechniken vorstellen, in denen ein Untertitel oft über einen Schnitt hinaus stehen bleiben muss?

      Wenn man als Übersetzer einen Film spottet, überlegt man bereits, ob man einen Text in mehrere aufeinanderfolgende Untertitel einteilen muss. Wenn es sich um einen Dialog mit kurzen Sätzen pro Person handelt, ist dies kein Problem. Man spottet den Dialog, fertig.

      Oft sind Sätze aber lang und müssen auf mehrere Untertitel verteilt werden. Diesen Vorgang bezeichnet man als SplittingSplitting.

      Mal kurz nachdenken … Was könnte man tun, um zu markieren, dass der Satz im nächsten Untertitel fortgesetzt wird? Sie haben sicher schon Beispiele dafür gesehen!

      Es gibt mehrere Standard-Möglichkeiten, eine Fortsetzung anzuzeigen: einen Gedankenstrich oder drei Auslassungspunkte. Welches von beiden man nimmt, wird normalerweise vom Auftraggeber vorgegeben. Wenn man einen Satzteil am Untertitelende mit den drei Punkten oder dem Gedankenstrich markiert hat, beginnt man den nächsten Untertitel klein, bei vorhergehenden Auslassungspunkten eventuell auch mit drei Auslassungspunkten. Dass man vielleicht weder Gedankenstriche noch Punkte nimmt, wird in der Fachliteratur der 1990er und 2000er abgelehnt. Ivarsson und Carroll weisen darauf hin, dass jeder Untertitel, der nicht mit einem Punkt, Ausrufezeichen oder Fragezeichen endet, vom Zuschauer als unvollständiger Satz wahrgenommen wird; man muss also immer auf die Interpunktion achten. Doch die Abwesenheit von Zeichen nach einem Satz, der im nächsten Untertitel fortgesetzt wird, setzt sich durch. Vermutlich ist diese Entwicklung durch den Einfluss der Live-UntertitelungLive-UntertitelungUntertitelungLive-Untertitelung entstanden (siehe Kapitel 7.7). Für Filme gilt immer noch, dass ein Untertitel nicht mehr als zwei Zeilen haben sollte (Ivarsson / Carroll 1998: 53). Die maximale ZeichenzahlZeichenzahl pro Zeile ist heute in fast allen UntertitelungsprogrammenUntertitelungsprogramm auf 37 eingestellt, doch, wie bereits gesagt: Die Project SettingsProject Settings kann man ändern.

      Die folgenden Untertitel stehen in dem betreffenden Film ungesplittet. Wo würden Sie splitten, wenn genügend Zeit zur Verfügung steht? Die Beispiele stammen aus der deutschen Untertitelung des Spielfilms Zusammen!Zusammen! (Tilsammans!Tilsammans!). Sie können die Beispiele bearbeiten, ohne den Film zu sehen, aber dann fehlt die Vergleichsmöglichkeit mit der SprechgeschwindigkeitSprechgeschwindigkeit.

      Was ist mit deiner Hand? Hast du wieder schlecht geschweißt? – Gar nicht wahr! (Zusammen! Schweden / Dänemark / Italien 2000: 10:13:19)

      Wenn die Revolution anfängt, dann werden wir ja sehen, wer hier lacht. (Zusammen!Zusammen! Schweden / Dänemark / Italien 2000: 10:15:12)

      2.3.3 Zeilenaufteilung

      Bei ZweizeilernZweizeiler, also zweizeiligen Untertiteln, ist eine logische Trennung zwischen erster und zweiter Zeile wichtig. Man sollte also nicht einfach die erste Zeile bis zum Anschlag füllen, sondern sich überlegen, wie man einen Satz so trennen kann, dass der Leser nicht verwirrt wird (englische Beispiele in Ivarsson / Carroll 1998: 76-78). Wie würden Sie folgende Sätze trennen? Sie sollen weder gekürzt noch gesplittet werden, nur für einen Untertitel in zwei Zeilen aufgeteilt.

      Es ist ziemlich blöd, da Erik einfach kein Schweißer ist. (Zusammen!Zusammen! Schweden / Dänemark / Italien 2000: 10:13:36)

      Ich heiße Joyce. Du hast den Marshmallow-Pudding noch nicht probiert … (Edward mit den Scherenhänden, USA 1990: 10:35:45)

      Weißt du, sie hat als Beraterin angefangen, genau wie ich. (Edward mit den ScherenhändenEdward mit den Scherenhänden, USA 1990: 10:50:31)

      Vermutlich haben Sie klare Vorstellungen, wie das aussehen soll. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie anfangen sollen, finden Sie gute Beispiele für eine Verbesserung der Zeilenaufteilung bei Hinderer 2009: 299-304. Außerdem wurden hier bereits die übersetzten Untertitel angeführt. Schauen Sie sich die Filme an – hätten Sie die Untertitel anders gestaltet?

      Man sollte ein gutes Gefühl für die Zeilenaufteilung entwickeln, ohne immer das Filmbild anschauen zu müssen. Wenn der Untertitel schon im Bild steht, ist es jedoch einfacher zu entscheiden, ob die Zeilenaufteilung gut ist. Die folgenden Screenshots stammen aus dem Schülerfilm Die Kunst des SpickensDie Kunst des Spickens (Deutschland 2003) von Daniel Wolf und Daniel Frei.

      4. Was stört Sie an den einzelnen Beispielen? Oder sind vielleicht gar nicht alle schlecht?

      Abbildung 8:

      Zeilenumbruch 1 (Die Kunst des Spickens © Daniel Wolf / Daniel Frei)

      Abbildung 9:

      Zeilenumbruch 2 (Die Kunst des Spickens © Daniel Wolf / Daniel Frei)

      Abbildung 10:

      Zeilenumbruch 3 (Die Kunst des Spickens© Daniel Wolf / Daniel Frei)

      Abbildung 11:

      Zeilenumbruch 4 (Die Kunst des Spickens © Daniel Wolf / Daniel Frei)

      Am

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