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hatte, musste das nicht heißen, dass er auch wirklich in meinen Rachen passen würde. Oder in meinen Arsch.

      Bei dem Gedanken wurden meine Nippel steif und meine inneren Wände zogen sich bereits zusammen.

      Erst als ich merkte, dass ich ihn mit großen Augen und offenem Mund anstarrte, wandte ich den Blick ab. Meine Wangen wurden heiß wie das Wasser in der Badewanne. Er drehte sich um und schrubbte sich weiter ab. Und die Hinteransicht war auch nicht schlecht.

      Ich sah zu, wie er seine kräftigen Brustmuskeln und seine strammen Schenkel einschäumte und hatte glatt einen Eisprung.

      “Hast du denn keine Familie, die sich um dich sorgt?” fragte ich ihn.

      Seine Hände verweilten auf seinem Bauch und am liebsten wollte ich ihn eigenhändig abschrubben und jeden Zentimeter von ihm befühlen. Er hätte bestimmt nichts dagegen, aber so weit war ich noch nicht. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte und ich wollte mich nicht lächerlich machen. Zumindest nicht bis nach unserem ersten Kuss.

      “Meine Mutter ist gestorben, als ich zwei war. Ich habe keinerlei Erinnerungen an sie.”

      “Und dein Vater?”

      “Er ist vor fast einem Jahr gestorben. Die Nachfolgezeremonie findet an seinem ersten Todestag statt.”

      “Das tut mir leid.” Das tat es wirklich. Ich konnte praktisch seinen Kummer spüren. So ein kräftiger Körper. So eine starke Kämpfernatur. Ihn leiden zu sehen war für mich schlimmer, als den Schmerz selbst zu durchleben. “Wie war er so?”

      “Er war stark. Ehrenhaft. Ein Mitglied der Sieben. Ein wahrer Prinz. Ich kann nur hoffen, dass ich seinem Erbe gerecht werde.”

      “Als Prinz?” Wollte er damit sagen, dass er zu einer königlichen Familie gehörte, oder war das nur ein Titel, den sie den ranghohen Politikern auf Everis verpassten? Ich hatte keine Ahnung. Allerdings war ich keine Prinzessin. In Trekkingstiefeln fühlte ich mich deutlich wohler als mit einer Tiara auf dem Kopf.

      “Als Mann.” Voller Stolz richtete er sich auf und starrte mich an und das Verlangen in seinen Augen war so intensiv, ich hätte schwören können, dass ich seine Berührung von der anderen Seite des Raumes spüren konnte. Das Wasser rann über seinen Körper, es tropfte und folgte jeder Kurve. Jeder Vertiefung. Weiter runter. Gott, er war umwerfend. Riesig. Überall. Ich blickte kurz auf und stellte fest, dass er meinen Blick genoss. Ohne Zweifel entbehrte ich dem schauspielerischen Geschick, um meine Lust für seinen perfekten Körper zu verschleiern.

      “Und der Rest von deiner Familie?”

      “Meine Eltern waren keine markierten Partner, also hat mein Vater noch einmal geheiratet. Sie war ebenfalls keine markierte Partnerin.”

      “Ich habe gehört, ein markierter Partner ist selten.” Ich bewegte meine Hand über die Wasseroberfläche, spielte mit den Seifenblasen und bemühte mich auf Teufel komm raus, seine Hitze zu ignorieren, und zwar nicht die physische Art Hitze. Noch nie hatte ich einen Mann gewollt, wie ich ihn wollte und das Warten machte mich so langsam nervös. Alle meine Sinne waren geschärft. Ich spürte die frische Luft auf meinen Schultern, die Wärme des Wassers und wie die Blasen an meinen empfindlichen Nippeln zerplatzten.

      “Ja. Äußerst selten. Mein Vater ist vor fast einem Jahr gestorben. Wie nennt man den Partner eines Elternteils bei euch auf der Erde?”

      “Stiefmutter oder Stiefvater.”

      “Also ich habe eine Stiefmutter, Mauve, und eine Stiefschwester, Rayla. Sie ist drei Jahre jünger als ich. Rayla ist die Tochter von Mauves erstem Partner, der bei der Kopfgeldjagd nach einem Prillonischen Kriminellen getötet wurde.”

      “Sonst hast du keine Brüder oder Schwestern? Onkel? Cousins?”

      Er schüttelte den Kopf, drehte sich um und legte den Kopf in den Nacken, um sich die Haare zu waschen. Sie waren zottelig und ein leichter Bartschatten auf seinem Gesicht ließ ihn düster, sexy und gefährlich aussehen. Am liebsten wollte ich ihn mit den Augen verschlingen.

      “Nein. Ich bin der Erbe meines väterlichen Sitzes unter den Sieben. Meine Familie stammt von den ersten Herrschaftsfamilien ab. Ich bin ein Prinz meines Volkes und du, Danielle, wirst seine Prinzessin sein.”

      Eine Prinzessin? Ich? Dani aus Florida. Eine Prinzessin? Wahnsinn.

      Ich musste wegschauen, um meine Gedanken über etwas zu ordnen, das sich verdächtig nach der Story einer Protagonistin in einem Disney-Film anhörte. Ich konnte nicht einmal singen. Ich war zu dünn. Zu klein. Mir fehlten die Kurven, um diese Art von Kleid gebührend auszufüllen. Ich redete nicht mit Mäusen oder Vögeln oder anderen Kreaturen. Ich erlegte Rehe und verspeiste sie zum Abendessen. Ich schwatzte nicht mit ihnen und ich tanzte auch nicht durch die Wälder, um den Eichhörnchen ein Ständchen zu singen. Ich war weder königlich noch raffiniert und das lächerliche Winke-Winke, das die Royals im Fernsehen auf der Erde veranstalteten, würde mir ein Karpaltunnelsyndrom einhandeln. Ernsthaft? Wovon redeten wir gerade? Ich? Eine Königliche Hoheit?

      Nee.

      Thema Familie. Richtig. Ich räusperte mich und schob alle Prinzessinnen-Gedanken beiseite. “Ich habe auch keine Familie mehr. An meine Mutter kann ich mich nicht erinnern. Sie ist nicht gestorben, sondern einfach in die Stadt zurückgekehrt. Sie ist gegangen, als ich vier war und hat sich in einen Yogalehrer verliebt. Ich habe gehört, dass sie geheiratet haben und nach Kalifornien gezogen sind.”

      Gage schäumte sich jetzt die Haare ein und ich schwieg. Ihm zuzusehen war sowieso interessanter als meine abwesende Mutter. Und ich war nicht nur dabei, sein schönes Gesicht zu beäugen. Mit gehobenen Armen, durchgedrücktem Rücken und in Profilansicht stand jetzt sein Schwanz von seinem Körper ab. Er war nicht zu übersehen. Ich leckte mir die Lippen, erinnerte mich an das zarte Gefühl seiner Haut und den Geschmack der Flüssigkeit, die in meinen Träumen aus der Spitze gesickert war. Wie hart er sich angefühlt hatte. Heiß. Wie er unter meiner Zunge nur so pulsiert hatte.

      “Und dein Vater?” wollte er wissen.

      Ich dachte an meinen Vater zurück und spürte den altbekannten Schmerz der Trauer, aber ich kam mir nicht länger einsam vor. Gage war dabei, langsam mein Herz zu erobern.

      “Mein Vater ist letztes Jahr gestorben. Er hat mir beigebracht in der Wildnis zu überleben. Er war ein Jagd- und Angelführer. Er hat Leute zum Jagen in die Sümpfe geführt und zum Fischen an die Flüsse. Im Sommer haben wir mindestens zwei Monate in den Bergen von Montana verbracht. Er war ein guter Mann. Ein toller Vater.”

      Die Dusche ging aus und er öffnete die Tür. Ich starrte ihn an, als er zur großen Wanne lief, sein Körper war klitschnass, seine Muskeln zeigten sich bei jeder seiner selbstbewussten Bewegungen. Er war elegant. Sogar mit einem dicken Knüppel zwischen den Schenkeln.

      “Tut mir leid, dass er jetzt bei den Göttern ist.”

      Ich blinzelte irritiert. Ich würde nicht anfangen zu heulen. Also nickte ich nur.

      “Bevor meine Markierung zum Leben erwacht ist, habe ich geglaubt, ich würde Rayla heiraten,” sprach er und ich war froh, dass er zu seinem Seifenopernleben zurückkehrte. “Die königliche Verlobung wurde sogar schon bekannt gegeben.”

      Mir blieb die Spucke weg. Das klang definitiv nach Seifenoper. “Du bist mit deiner Schwester verlobt?”

      Er rutschte grinsend in die Wanne und ließ sich nach unten sinken, bis seine Schultern unter Wasser lagen. Dann kam er direkt auf mich zu. Er legte beide Hände links und rechts von meinem Kopf auf den Wannenrand, sodass ich festgenagelt war. “Wir sind keine Blutsverwandte. Und das Volk liebt sie; eine Bürgerliche, die zur Prinzessin aufsteigt. Sie ist freundlich und selbstlos, sie engagiert sich in vielen Organisationen, um den einfachen Leuten zu helfen.”

      Heilige Scheiße. Hatte er seine Schwester eben als Bürgerliche bezeichnet? Ähm, Stiefschwester? Wie auch immer.

      “Ist sie hübsch?” Am liebsten wollte ich mich für die Frage ohrfeigen, aber die verdammten Worte waren bereits raus,

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