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Huschen von Ratten, die sich zeitweise aus den Kellern bis herauf in die bewohnten Geschosse verirren, und schließlich auch um irgendwelches Rieseln in den Wänden schlechthin.« (Lernet-Holenia, S. 264f.) Das ist tatsächlich ein Effekt, den nur Menschen kennen, die in weitläufigen, alten und holzgedeckten Räumen wohnen. Denn durch Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht kann es im Gebälk zu außerordentlich lautem Knistern und Knacksen kommen. Dieselbe Wirkung ist auch bei Holzböden feststellbar. Oft vermeint man, in einem benachbarten Zimmer Schritte zu hören, obwohl dort bekanntermaßen niemand unterwegs ist. Auch dieses akustische Merkmal läßt sich auf Spannungen im Material zurückführen. Wenn sich Holz nach einer gewissen Zeit vom Druck des Daraufsteigens entspannt, dann tut es das in derselben Reihenfolge, wie der vorher darüber Gehende die Schritte gesetzt hat. Dabei durchziehen die Geräusche den Raum so, als ob eben jemand durchginge.

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      In weitläufigen, holzgedeckten und mit Holzböden versehenen Räumen (wie hier im Salon von Schloß Miramare bei Triest) vermeint man, besonders oft Gespenster zu hören. Meist liegt das aber an den Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die mitunter außerordentlich lautes Knistern oder Knacksen im Holz verursachen.

      In seinem Buch über die »Geheimnisse des Hauses Österreich« kam Lernet-Holenia natürlich auch auf eines der am häufigsten wahrgenommene Phänomene in der Hofburg zu sprechen: einer – in welcher Farbe auch immer gekleideten – figürlichen Erscheinung. »Es hatte immer schon geheißen, daß sich die Geister in der Burg hin und wieder auch wirklich zeigten, aber gesehen hatte man sie eigentlich trotzdem nie ganz eindeutig. In solchen Gedanken befangen trat eines Tages irgend jemand, von dem nicht überliefert ist, wer es war, vom Schweizerhof her in das Treppenhaus der sogenannten Säulenstiege, als er vor sich eine schwarzgekleidete Gestalt erblickte, welche die Stufen hinaufschritt. Dem ganzen Habitus zufolge schien sich’s um einen Beamten zu handeln, wofür auch ein Augenglas sprach, ein Kneifer, den dieser Mensch oder diese Erscheinung trug; und der Kneifer war überdies mit einem schwarzen Band um den Hals der Gestalt befestigt. Daß es sich um eine Erscheinung handle, meinte der Beobachter sofort zu fühlen; und er faßte sich ein Herz und stürzte der Erscheinung nach; worauf die Erscheinung durch eine der Glastüren trat, welche das Treppenhaus gegen die Korridore des Schweizertrakts abschließen, und hinter der Glastür, der Durchsichtigkeit derselben zum Trotz, verschwunden war.« (ders., S. 267f.)

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      Idealfigur einer verhüllten Erscheinung, so wie sie von etlichen Betroffenen beschrieben wird. Es handelt sich aber um eine christliche Symbolfigur, um eine Trauergestalt an einem katholischen Grabmal, die – sicherlich nicht zufällig – dasselbe Aussehen hat.

      Man liegt sicherlich nicht falsch, im Treppensteiger und Verfolger der schwarzgekleideten Gestalt Lernet-Holenia selbst zu vermuten. Er muß ihr vor etwa vierzig, fünfzig Jahren begegnet sein. Also vor gar nicht so langer Zeit. Nun wird es auch niemanden mehr in Erstaunen versetzen, wenn er erfährt, daß die Erscheinungen noch immer äußerst betriebsam sind. Es gibt Tage, an denen sich die Meldungen geradezu häufen. So geschehen vor ein paar Jahren. Das hat ein deutsches Autorenteam damals veranlaßt, Nachforschungen in der Hofburg zu betreiben. Also reisten die Leute nach Wien, wo sie etliche Tage und Nächte am Originalschauplatz zubringen und die Betroffenen nach ihren Erlebnissen ausfragen wollten. Wenn die Forschergruppe auch fürchtete, daß die Leute nicht darüber sprechen würden. Doch stieß ihre Arbeit – ganz im Gegenteil – nicht nur auf großes Interesse, sondern man fand auch viel mehr betroffene und sprechbereite Menschen, als man erwartet hatte. Und zwar nicht nur empfindliche, auf die Nachtzeit sensibilisierte Hausbewohner, sondern auch nüchterne Beamte und Wissenschafter, die während ihrer Arbeitszeit am helllichten Tag von Erscheinungen heimgesucht wurden. So soll »in der Bundesdienststelle … eine Weiße Frau gesehen worden sein. In einer Privatwohnung – und solche gibt es in der alten Wiener Hofburg eine ganze Menge – soll nächtlich Kaiser Maximilian, unklar, ob der Erste oder der Zweite, in strahlendem Glanze erschienen sein. Wahrscheinlich war es der Zweite gewesen, denn der hatte im Gegensatz zum Ersten nicht nur viel länger, sondern auch viel lieber in der Burg zu Wien gewohnt.« (Berger/Holler, S. 141)

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      Zwei der berühmten Gemälde Elisabeths (von F. X. Winterhalter) im Arbeitszimmer Kaiser Franz Josephs.

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