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für Hasen an, und da fanden wir einen zappelnden Hecht. Wir nahmen den Hecht heraus und gingen weiter. Dann kamen wir zum Fluss. Dort schauten wir nach unseren Netzen und fanden einen Hasen. Den Hasen nahmen wir auch mit. Als wir zu unserem Feld kamen, gruben wir eine Truhe unter dem Stein heraus und kehrten zurück. Am Schloss gingen wir gerade vorbei, als Eure Majestät von Teufeln gewürgt wurde.“

      Auf der Stelle riss dem Fürsten der Geduldsfaden.

      „Mach dich fort, du dummes Weib!“

      „Habe ich nicht gesagt, dass sie kaum Verstand hat? Mein ganzes Leben muss ich mit ihr verbringen“, sagte der Mann.

      „Du Ärmster, geh nach Hause“, winkte der Fürst mit seiner Hand.

      Der Mann kehrte heim und führte von nun an ein Leben ohne Sorgen. Und wenn er nicht gestorben ist, so lebt er noch heute und lacht über den Fürsten.

      DER BUCKLIGE

      Es lebte einmal ein reicher Bauer, der hatte sechs Söhne, von denen der jüngste einen Buckel hatte und deshalb der Bucklige genannt wurde. Er war ein lieber Junge, nur seinen Brüdern konnte er es nie recht machen.

      Eines Tages beschloss der Vater, seine Söhne in die weite Welt zu schicken. Jeder von ihnen sollte eine gute Stelle finden und für seine ehrliche Arbeit einen schönen Hengst bekommen. So verließen sie alle das Elternhaus. Nach einer Weile fand jeder eine Stelle bei einem Fürsten: Zwei arbeiteten im Garten, die anderen zwei in der Küche, einer in der Schmiede und der Bucklige hatte die Aufgabe, die Pferde des Fürsten zu weiden. Der Junge liebte diese Pferde, und besonders das kleine und bucklige. Er gab ihm manchmal mehr Hafer, dann füllte er ihm öfters das Wasser nach und streichelte es immer wieder im Vorbeigehen. Einmal sprach dieses Pferdchen ihn an:

      „Danke schön, junger Mann. Der Fürst wird mich dir als Belohnung für deine Arbeit geben. Und ich werde dir noch nützlich sein.“

      Nach einem Jahr lief die Dienstzeit der Brüder ab. Da sie ihre Arbeit rechtschaffen erledigt hatten, bekamen sie je einen prachtvollen Hengst. Nur der Bucklige bekam das kleine bucklige Pferdchen, wie es ihm dies auch schon vorhergesagt hatte. Die fünf Brüder kamen auf prachtvollen Hengsten nach Hause, nur der Bucklige auf seinem buckligen Pferdchen.

      Nach einer Weile sagte der Vater zu seinen Söhnen:

      „Geht in die bunte weite Welt hinaus und sucht euch eine Braut. Alle sechs müssen allerdings aus einer Familie stammen und am selben Tag geboren sein.“

      Die Brüder packten ihre Sachen zusammen und ritten in die weite Welt hinaus, um eine Braut zu finden. Sie ritten Tag und Nacht, bis sie nach einem halben Jahr ein verzaubertes Schloss erreichten. Das Pferdchen sagte zu dem Buckligen:

      „Wenn du zum Schloss kommst, stelle mich nicht zu den anderen Pferden in den Stall. Binde mich alleine an den Zaun.“

      So kamen alle Brüder in den Hof des Schlosses. Das Schloss war aber von einer Hexe verzaubert. Diese hatte sechs Töchter, die am selben Tag geboren waren. Die Brüder erzählten, dass sie auf der Suche nach einer Braut wären. Das Begehren der Brüder passte der Hexe und sie bat sie herein. Das Pferdchen des Buckligen sagte da wieder zu seinem Herrn:

      „Wenn die Frau dich und deine Brüder in ein Zimmer mit ihren Töchtern schlafen legt, tausche ihre Mützen aus. Nimm sie von den Köpfen deiner Brüder und setze sie ihren Töchtern auf.“

      Die Hexe bat also die jungen Männer herein, bot ihnen reichhaltig zu essen und zu trinken an und ließ sie im Zimmer ihrer Töchter schlafen. Und der Junge machte es so, wie es sein Pferdchen ihm geraten hatte. Als es Mitternacht wurde, bebte plötzlich das ganze Schloss, ertönte in allen möglichen Tönen und die Hexe rief:

      „Teufel, hei, Teufel! Bist du es? Wer eine Mütze aufhat, gehört dir, und wer ohne Mütze ist, gehört mir.“

      Der Teufel drehte sich nur um und ließ alle Köpfe mit Mützen fallen. Dann brachte er sie der Hexe, um sie ihr zu zeigen. Währenddessen weckte der Bucklige seine Brüder und sagte: „Steht auf, Brüder, steht auf, wir sind bei einer Hexe. Lasst uns weglaufen, um dem Tod zu entkommen!“

      Die Brüder erwachten, machten die Augen auf und sahen, dass ihre Bräute ohne Köpfe dalagen. Sie erschraken und liefen stolpernd in den Hof hinaus. Der Pferdestall war verschwunden und nur das bucklige Pferd stand am Zaun. Der Bucklige sattelte sein Pferd und nahm seine Brüder mit. So verließen sie schnellstens das verzauberte Schloss.

      Der Bucklige brachte seine Brüder in ihren Heimatort, dann trennte er sich von ihnen und ging zum Fürsten, bei dem er zuvor seinen Dienst geleistet hatte. Er ritt und ritt, und plötzlich sah er einen Mädchenzopf auf dem Wege liegen. Der Zopf strahlte so leuchtend hell wie der Vollmond.

      Das Pferdchen sagte zu dem Buckligen:

      „Nimm diesen Zopf bloß nicht mit, sonst wird dich großes Unglück ereilen!“

      Der Bucklige hörte aber nicht auf sein Pferd und nahm den Zopf mit, denn der war ihm viel zu schön, um ihn liegen zu lassen.

      Bald erreichte der Bucklige das Schloss des Fürsten. Der Fürst beauftragte den Buckligen, auf seine Pferde aufzupassen. Der Bucklige weidete sie tagsüber und nachts bürstete und striegelte er sie und erledigte noch weitere Arbeiten. Die Hofangestellten beneideten ihn, weil die Pferde so gut gepflegt und so prächtig aussahen. Sogar der Fürst war neidisch, obwohl es seine eigenen Pferde waren. Dann begannen die Hofangestellten, den Buckligen auszuspionieren, denn sie wunderten sich, wie er es schaffte, nachts in der Dunkelheit die Pferde so gut zu bürsten und zu striegeln. So sahen sie, dass der Bucklige einen Mädchenzopf hatte, der wie der Mond leuchtete. Sie erzählten es dem Fürsten. Dieser rief den Buckligen zu sich und sagte:

      „Bring mir diesen Zopf und zeig ihn mir!“

      Was blieb dem Jungen übrig?! Er brachte dem Fürsten den Zopf und zeigte ihm diesen. Dann befahl der Fürst böse:

      „Jetzt hol mir das Mädchen, dem dieser Zopf gehört!“ Dann fügte er hinzu: „Wenn du es bringst, dann bekommst du ein halbes Königreich, und wenn nicht, dann lasse ich dich hinrichten.“

      Der Junge ging traurig zu seinem Pferd und weinte.

      „Der Fürst befahl mir, das Mädchen, dem der Zopf gehört, zu holen, und wenn ich das nicht mache, lässt er mich hinrichten.“

      Da sprach das Pferdchen zu ihm:

      „Ich habe dir doch gesagt, du sollst diesen Zopf nicht mitnehmen, sonst trifft dich ein Unglück. Du hast aber nicht auf mich gehört.“

      Der Bucklige tat ihm aber leid und so sagte das Pferdchen dann zu ihm:

      „Nimm etwas zum Essen mit, damit es für drei Tage reicht. Dann reite nach Westen bis zum Meer. Wenn die Sonne untergeht, kommen sechs junge Mädchen zum Meer, um zu baden. Alle sind sehr schön mit langen leuchtenden Zöpfen. Nur ein Mädchen wird ohne Zopf sein. Dieses Mädchen fange!“

      Der Bucklige folgte der Anweisung seines Pferdes. Er ritt nach Westen, fand das Meer und die badenden Mädchen mit langen Zöpfen. Er griff nach dem ohne Zopf und brachte es mit ins Schloss.

      Als der böse Fürst die Schönheit des Mädchens sah, beschloss er, den Buckligen zu töten. Er befahl seinen Dienern, einen Kessel mit Milch aufzusetzen, und wenn die Milch koche, sollte der Bucklige darin baden.

      Traurig ging der Bucklige wieder zu seinem Pferdchen und weinte.

      „Der böse Fürst ließ einen Kessel mit Milch aufsetzen und ich soll darin baden. Jetzt muss ich sterben.“

      „Weine nicht, mein Junge“, sprach das Pferd zu ihm. „Nimm mich zum Kessel mit, in dem die Milch kochen wird. Du selbst sollst dann nackt in den Kessel springen.“

      Gesagt, getan. Der Junge brachte das Pferd zum Kessel und bereitete

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