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      „Du könntest mir doch noch ein wenig dazugeben“, sagte der Gutsherr immer noch unzufrieden. „Siehst du, du könntest noch meine Taschen vollfüllen.“

      „Gut, gib mir deine Taschen.“

      Der Mann hielt ihm erst eine Tasche entgegen, dann die andere, und der Kobold füllte sie mit Gold.

      Als der Gutsherr so viel Gold bekommen hatte, vergaß er vor lauter Freude, sich bei dem Kobold zu bedanken und sich von ihm zu verabschieden. Er rannte, so schnell er konnte, durch den Wald nach Hause. Unterwegs dachte er nur an das eine:

      „Hoffentlich begegne ich niemandem. Sonst sieht jemand, wie viel Gold ich dabei habe, und raubt mich aus.“

      Er lief auf Umwegen an Gärten und Ställen vorbei, bis er zu Hause ankam. Dort begab er sich sofort in seine Kammer.

      Er schüttete den Umhang über sein Bett und sah, dass alles nur verfaultes Zeug war. Er steckte erst die eine Hand, dann die andere in seine Taschen, und dort war nur Mist. Er holte die Mütze aus seinem Schoß, und sie war voll mit madigen Pilzen. Der Gutsherr fluchte, weil der schlaue Kobold ihn zum Narren gehalten hatte. Aber war er nicht selbst schuld daran? Wäre er gleich mit dem zufrieden gewesen, was er in der Mütze hatte, wäre er reicher geworden. Ob er aber auch glücklich geworden wäre?

      EINE GESCHWÄTZIGE FRAU

      Es lebte einmal ein Mann, der eine schrecklich geschwätzige Frau hatte. Sie konnte ihren Mund nicht halten. Sobald sie etwas erfuhr, plauderte sie alles in ihrer Nachbarschaft aus. Einmal pflügte der Mann das Feld. Sein Pflug traf einen großen Stein. Der Mann hob diesen Stein auf und fand unter ihm eine vergrabene Truhe voller Goldmünzen. Dann dachte er darüber nach, was er wohl machen solle. Er fand, dass er das Geld nicht nach Hause bringen konnte, weil seine Frau es gleich allen Leuten erzählen würde, wenn sie das Gold zu sehen bekäme. Dann würde der Landesherr davon hören und – Geld ade – alles wegnehmen.

      So dachte er und dachte, bis ihm etwas einfiel. Er legte die Truhe zurück, rollte den Stein darauf und ging nach Hause. Auf dem Weg kam er an einem Fluss vorbei. Dort sah er Fischernetze. Er zog sie heraus und fand in einem einen Hecht. Er nahm diesen Hecht mit und ging weiter. Dann kam er an einem Wald vorbei. Dort lagen Fangseile für Hasen und in einem fand er sogar einen Hasen. Der Mann nahm ihn heraus und steckte stattdessen den Hecht hinein. Den Hasen brachte er zurück zum Fluss und legte ihn in das Netz. Dann kam er nach Hause und sagte zu seiner Frau:

      „Nun, Liebes, heize gleich den Ofen und backe so viele Kringel wie möglich.“

      „Was fällt dir nur ein? Wer backt schon Kringel für die Nacht?“

      „Schwätz nicht und mach das, was dir gesagt wurde. Ich habe einen Schatz gefunden. Wir wollen das Geld heute Nacht holen.“

      Die Frau freute sich. Sie ging daran, den Ofen anzuheizen und die Kringel zu backen. Der Mann aß einen auf, zwei oder drei steckte er immer wieder in einen Korb, wenn seine Frau es nicht bemerkte.

      „Isst du heute aber viel. Ich komme mit Backen gar nicht nach“, sagte die Frau.

      „Der Weg ist weit, es gibt viel Geld, man sollte gut gegessen haben.“

      Der Mann hatte nun den ganzen Korb voller Kringel und meinte, sie solle auch etwas essen.

      Die Frau aß schnell, und beide gingen los. Sie gingen erst durch den Wald. Der Mann überholte seine Frau, holte die Kringel aus dem Korb und hängte sie an die Äste. Die Frau sah die Kringel an den Bäumen hängen und konnte ihren Augen nicht trauen.

      „Schau dir das mal an, auf den Ästen hängen Kringel.

      „Was wunderst du dich? Hast du nicht gesehen, dass vorhin die Wolken vorbeigezogen sind und die Kringel auf die Bäume herabgeregnet haben?“

      „Ich habe es nicht gesehen. Dummerweise habe ich nur auf meine Füße geschaut, damit ich nicht über die Wurzeln stolpere.“

      „Lass uns diesen Pfad nehmen“, sagte der Mann. „Dort habe ich meine Fangseile für die Hasen gelegt.“

      Sie gingen zu den Fangseilen und fanden darin einen Hecht. Die Frau wunderte sich schon wieder.

      „Wie konnte nur ein Fisch in das Fangseil geraten?“

      „Wusstest du nicht, dass es Hechte gibt, die auf dem Boden laufen können?“

      „Nein, noch nicht. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte ich es nicht geglaubt.“

      Dann kamen sie zum Fluss. Der Mann sagte:

      „Irgendwo hier liegt mein Netz. Ich schaue nach, ob etwas drin ist.“

      Er zog das Netz heraus und fand einen Hasen darin. Die Frau wunderte sich, wie der Hase da hineinkommen konnte.

      „Weißt du nicht, dass es Hasen gibt, die im Wasser schwimmen?“

      „Wenn ich das nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es wirklich nicht glauben.“

      Schließlich kamen die beiden zu ihrem Feld. Der Mann bewegte den Stein von der Stelle und holte die Truhe mit den Münzen heraus. Danach brachten die beiden sie nach Hause. Der Weg führte am Schloss des Fürsten vorbei. Als sie vorbeigingen, hörten sie Schafe blöken.

      „Oh, wie schrecklich, was könnte das sein?“, flüsterte die Frau leise.

      „Die Teufel sind gerade dabei, unseren Fürsten zu würgen. Lass uns schneller gehen, damit sie uns nicht sehen.“

      Sie rannten vorbei und kamen völlig erschöpft und außer Atem nach Hause.

      „Pass auf, erzähl bloß keinem von dem Schatz, sonst wird es für uns nicht gut enden.“

      „Nein, was glaubst du denn? Ich schwöre, keinem etwas davon zu erzählen.“

      Sie legten sich ins Bett, konnten aber nicht einschlafen, wälzten sich die ganze Nacht nur im Bett herum und standen am nächsten Morgen spät auf. Die Frau heizte den Ofen an und ging zum Brunnen Wasser holen. Die Nachbarinnen fragten, warum sie heute so spät den Ofen angemacht habe.

      „Wir konnten die ganze Nacht nicht schlafen, liefen herum, und so habe ich am Morgen verschlafen.“

      „Wo seid ihr denn nachts rumgelaufen?“

      „Mein Mann hat einen Schatz gefunden, deshalb sind wir nachts aus dem Haus gegangen, um ihn zu holen.“

      Es dauerte nicht lange und das Gerücht erreichte das Ohr des Fürsten. Der erzürnte Fürst ließ den Mann ins Schloss kommen.

      „Wie wagst du es, mir zu verheimlichen, dass du einen Schatz gefunden hast?“

      „Von einem Schatz habe ich weder etwas gehört noch gewusst“, versuchte der Mann, sich herauszureden.

      „Lüge nicht!“, rief der Fürst. „Deine Frau hat im ganzen Dorf verkündet, dass ihr heute Nacht einen Schatz holen wart.“

      „Mein Herr, sie hat doch nur wenig Verstand! Sie redet die ganze Zeit nur wirres Zeug und von Dingen, die es gar nicht gibt.“

      Der Fürst ließ die Frau kommen.

      „Sag mal, hat dein Mann einen Schatz gefunden?“

      „Er hat ihn gefunden, mein Herr.“

      „Seid ihr nachts Geld holen gegangen?“

      „Wir sind gegangen, mein Herr.“

      „Schildere mal alles der Reihe nach.“

      „Wir gingen durch den Wald und sammelten Kringel von den Ästen.“

      „Wie

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