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die beide ausschließlich von den Arbeitgebern finanziert werden, herrscht das Paritätsprinzip vor, demnach Arbeitnehmer und Arbeitgeber jeweils die Hälfte der Beiträge übernehmen, allerdings mit Abweichungen bei der Krankenversicherung, wo die Krankenkassen einen nur vom Versicherten zu bestreitenden Zusatzbeitrag zahlen müssen und bei der Pflegeversicherung, wo zum Ausgleich des Arbeitgeberbeitrags ein bisheriger Feiertag gestrichen wurde (außer im Bundesland Sachsen). Neben den Beiträgen für die Sozialversicherung werden weitere sozialpolitische Leistungen durch Steuermittel als zweite große Finanzierungssäule bestritten: Dies betrifft die Grundsicherung einschließlich der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, die Sozialleistungen für Beamte und Zuschüsse aus Steuermitteln für einzelne Zweige der Sozialversicherung in der Krankenversicherung oder den Bundeszuschuss zur Rentenversicherung.

      III. Rahmenbedingungen des deutschen Sozialstaats: Zur Bevölkerungsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland seit der Wiedervereinigung

      Dieses Überblickskapitel skizziert die Bevölkerungsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland seit der Wiedervereinigung als den Rahmen der Sozialstaatsentwicklung. Dabei wollen wir zunächst auf die Bevölkerungsentwicklung der Bundesrepublik in ihrem Gesamtverlauf seit 1991 eingehen:

      Im Jahre 1964 war mit 1,36 Mio. lebend geborenen Kindern der Höchststand bei den Geburten in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht worden, seit 1997 ist ein kontinuierlicher Geburtenrückgang festzustellen. 2011 wurde mit 663.000 Neugeborenen der niedrigste Wert seit 1946 registriert und seitdem stiegen die Geburtenzahlen wieder etwas an. Seit 1972 waren infolge des Geburtenrückgangs immer weniger Kinder geboren worden als Menschen verstarben. In den Jahren 2009 und 2013 verzeichnete man die Höchstwerte des negativen Überschusses. Überhaupt ist in den hier besonders interessierenden Jahren seit der Jahrhundertwende durchgehend ein negativer Überschuss zu konstatieren. Inwieweit der relativ deutliche Rückgang beim Gestorbenenüberschuss 2014 eine dauerhafte Trendwende einleiten wird, lässt sich noch nicht belegen. Nach dem Geschlecht waren Ende 2014 49 % der Bevölkerung männlich und 51 % weiblich.

       Abbildung 2: Altersstruktur der deutschen Bevölkerung 1990 bis 2014

      Der Altersaufbau seit der Wiedervereinigung zeigt die zunehmende Alterung der deutschen Bevölkerung, denn zum einen nahm die junge Bevölkerung bis 20 Jahren deutlich ab und auch die mittleren, im Wesentlichen die erwerbsfähige Bevölkerung zwischen 20 und 65 Jahren, die für das Funktionieren des Typs des deutschen Sozialstaats

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