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bin zu erfahren, warum Melori den Zeitplan geändert hat.“

      Dem musste Trevayaa zustimmen. Er stand auf. „Captain Fiori, nehmen Sie Kurs auf Transmitter C873-4, sobald die Jäger wieder an Bord sind. Ich gehe zur offiziellen Übergabe der neuen Staffel an die SALAK.“

      *

      TREVAYAA TRAF ZUSAMMEN mit Skrrrkt an der Schleuse zu dem Hangardeck ein, auf dem Jägerstaffel 7 stationiert war. Die Oberkommandantin der Jäger, Kimai Kenaról, wartete bereits.

      „Ist die Delegation gut untergebracht, Captain?“, fragte er Skrrrkt.

      „Ja, Admiral. Der Botschafter drückte seine Begeisterung über das Quartier aus und lobte die Mühe, die wir uns gegeben haben, um es in seiner Ausstattung den nagdanischen Bedürfnissen anzupassen. War ja auch gar nicht so leicht.“

      Trevayaa lächelte. „Sie und Ihre Leute haben wirklich gute Arbeit geleistet, Captain. Aber ich glaube, das habe ich Ihnen schon mehrfach versichert.“

      Skrrrkt war Leiter des Versorgungsressorts und in dieser Eigenschaft unter anderem für die Unterbringung von Mannschaft, Zivilisten und Gästen zuständig. Wobei ein Trägerschiff der IsteP wie die SALAK normalerweise keine Gäste hatte, wenn nicht gerade Erster Admiral Rhan Kharmin, der Oberkommandant der IsteP, mit seinem Stab zur Inspektion kam. Und die einzigen Zivilisten an Bord waren die Angehörigen der Crewmitglieder. Zwar waren private Beziehungen der Crewmitglieder untereinander durchaus erlaubt, aber in gewissen Grenzen, die es manch einem unmöglich machten, eine Familie zu gründen oder eine Partnerschaft zu pflegen. Deshalb war schon bei der Gründung der IsteP festgelegt worden, dass die auf den Trägerschiffen stationierten Crewmitglieder ihre Familien mitnehmen durften.

      Was aber auch nicht immer gutging. Trevayaas dritte Partnerschaft mit einer Terrani war daran gescheitert. Vera hatte die geschlossene Welt der SALAK nach zwei Jahren nicht mehr ausgehalten und das Schiff und ihn verlassen. In Freundschaft, weshalb sie beide immer noch Kontakt pflegten und sich regelmäßig trafen.

      Das Schott glitt auf, und Meloris Staffelbesatzung kam geordnet in einer Zweierreihe herein, Melori und ein Sretalleser an der Spitze. Hinter ihnen kamen Trägerroboter mit ihrem Gepäck. Über ihren Köpfen flogen mehrere Ghrimbals, die sich sofort daranmachten, den Schleusenvorraum zu erkunden. Melori und der Sretalleser traten vor.

      „Hekah!“, grüßte die Frelsini. „Zweiter Captain Melori meldet sich mit Jägerstaffel P8719-SALAK-221-7 an Bord.“ Sie reichte Trevayaa ein Datenpad. „Ich übergebe die Staffel an die SALAK 221.“

      Trevayaa nahm das Pad, auf dem sich das vollständige Logbuch von Meloris Staffel befand, und zwar von seiner ersten Aufstellung über alle Einsätze, Zu- und Abgänge von Piloten und Jägern bis zu diesem Moment, einschließlich aller aktuellen und archivierten Personalakten.

      „Danke, Captain. Willkommen an Bord.“ Er deutete auf Kimai Kenaról. „Main Captain Kenaról, Ihre direkte Vorgesetzte.“

      Kenaról grinste. „Wir haben uns schon per Funk ganz gut kennengelernt. Willkommen bei uns. Über Ihr Angriffsmanöver müssen wir uns unterhalten. Ich will wissen, wie Sie das gemacht haben.“

      „Gern, Captain.“ Sie deutete auf den Sretalleser an ihrer Seite. „Mein Stellvertreter, Dritter Captain Shan Shar.“

      „Hekah!“, grüßte Shar und zuckte mit seinen Barthaaren.

      Eine Geste, die Trevayaa immer noch an troylanische Felsspringer kurz vor dem Angriff erinnerte, die sie durch ein ebensolches Zucken ihrer Schnurrbarthaare ankündigten. Er hatte Jahre des Kontakts mit Sretalleseh gebraucht, ehe er beim Anblick zuckender Barthaare nicht mehr jedes Mal reflexartig zusammenzuckte. Leider sahen die Sretalleseh den Felsspringern auch in anderen Dingen ähnlich. Während die ebenfalls feliden Lantheaneh ein schmales Gesicht mit einer langgestreckten schnurrbartlosen Nasen- und Mundpartie besaßen, das mit einem feinen, kaum sichtbaren Pelz bedeckt war, waren sretallesische Gesichter kurz und gedrungen mit sichtbaren Reißzähnen und einem graubraunen Fell. Ihre gelben Augen machten die Ähnlichkeit mit aufrecht gehenden Felsspringern fast perfekt.

      „Hekah!“, grüßte Trevayaa zurück. „Ich überlasse Sie erst mal Main Captain Skrrrkt, der Sie unterbringen wird.“ Schlängelnde Tentakel ließen ihn ans Ende des Zuges blicken. „Darf ich fragen, Captain Melori, was Nagdaneh in Ihrer Jägerstaffel zu suchen haben?“

      „Sie wurden mir auf ausdrücklichen Befehl von Erster Admiral Rhan zugeteilt, unmittelbar vor unserem Start zum Rendezvous mit der nagdanischen Delegation. Er müsste Ihnen ihre Personalakten zusammen mit allen anderen übermittelt haben.“

      Das hatte Rhan nicht getan, was Trevayaa wunderte, denn Rhan galt als überaus korrekt. Dass er etwas so Wichtiges vergaß, war nahezu ausgeschlossen. Aber Trevayaa ging nicht darauf ein.

      „Sie melden sich bei mir in meinem Bereitschaftsraum, sobald Sie untergebracht wurden.“

      „Jawohl, Admiral.“ Melori warf einen Blick auf die Anzeige der Bordzeit, die in einem Display über der Tür angebracht war. „Wie befohlen in dreiundfünfzig Minuten.“

      Richtig, er hatte ihr bereits befohlen, sich in einer Stunde bei ihm zu melden, als sie den Botschafter an Bord begleitet hatte. Von den hundert Minuten einer Stunde ISA-Zeit waren seitdem tatsächlich erst 47 vergangen.

      „Ich erwarte Sie.“ Er ging zum Innenschott.

      Kimai Kenaról schloss sich ihm an.

      „Sie alle sind auf Deck 15 untergebracht“, hörte er Skrrrkt sagen. „Allerdings wusste ich ebenfalls nichts von nagdanischen Crewmitgliedern, sodass noch keine Kabinen entsprechend ihrer Physiognomie modifiziert werden konnten. Das wird umgehend nachgeholt. Wie viele Ghrimbals begleiten Sie?“

      „Einundzwanzig. Zwölf davon gebunden.“

      Wie aufs Stichwort kam eine Gruppe von fünf dieser Wesen geflogen und kreiste über Melori, Shan Shar und Skrrrkt.

      Kimai Kenaról blieb stehen. „Was glauben Sie, Admiral, wer gleich auserwählt wird?“

      Auch Trevayaa blieb stehen und beobachtete die Ghrimbals. „Ich lasse mich überraschen.“

      Ein Sprichwort besagte, dass das einzig Gute, das jemals von der Gronthagu Liga gekommen war, die Ghrimbals wären. Ursprünglich stammten sie von der Hauptwelt der Grontheh und lebten wohl in einer symbiotischen Beziehung mit ihnen, wobei bislang nicht hatte geklärt werden können, welchen Vorteil die Grontheh aus der Verbindung zogen. Alle während des letzten Gronthagu-Krieges gefangengenommenen Grontheh hatten sich standhaft geweigert, darüber Auskunft zu geben.

      Die ersten Ghrimbals hatten den Weg in die ISA gefunden, indem sie aus drei auf Surabb aufgeschlagenen gronthischen Wracks entkommen waren, deren Besatzung nicht überlebt hatte. Offenbar brauchten Ghrimbals eine Bezugsperson, denn kaum war die ISA-Rettungsmannschaft vor Ort gewesen, hatten sich die überlebenden Ghrimbals ihnen angeschlossen, und nichts im Universum schien sie von ihrer einmal erwählten Bezugsperson fernhalten zu können. Das hatte natürlich zu Problemen geführt, denn Haustiere konnten nicht auf Raumschiffen gehalten werden. Erst recht nicht solche, die fliegen konnten, verspielt herumtobten und neugieriger waren als eine Orionkatze.

      Dann hatte sich herausgestellt, dass die Ghrimbals über ein gewisses Maß an Intelligenz verfügten. Allerdings hatte die Wissenschaft bis heute nicht herausfinden können, wie hoch sie war. Die Ghrimbals zeigten Anzeichen dafür, dass sie ebenso intelligent sein könnten wie jedes Mitglied eines ISA-Volkes; aber falls dem so war, machten sie davon keinen Gebrauch, was ihre Lebensweise betraf. Sie hatten keine Sprache, die man als solche hätte bezeichnen oder entschlüsseln können, obwohl sie zu einer unglaublichen Bandbreite von Lauten fähig waren. Sie stellten kein Werkzeug her, bauten keine Häuser, schufen keine Kunst, von Technik ganz zu schweigen. Dennoch verstanden sie offensichtlich die Bedeutung von technischen Geräten und lernten überraschend schnell, sie zu benutzen, auch wenn sich deren Nutzung bei ihnen

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