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Stellen blutdurchtränkt war.

      „Das Bündel war mit Zweigen und Blättern so getarnt, dass man es so ohne weiteres gar nicht finden konnte, wenn man nicht gerade danach sucht“, berichtete Sheriff Bradley.

      „Wurde das Handy gefunden?“

      „Nein. Aber es ist hier zum letzten Mal im aktiven Status gewesen – und zwar genau genommen im Haus.“

      „Dann ist dort das Verbrechen begangen worden“, stellte ich fest.

      Bradley bestätigte dies. „Das stimmt. Der Teppich lag dort. Das Holz außen herum ist vom Tageslicht verschossen worden, sodass man genau sehen kann wo der Teppich lag. Das Opfer starb an einem Durchschuss und wir haben ein Einschussloch in der Wand gefunden, dass dazu passen würde. Aber der Täter hat sich die Mühe gemacht, das Projektil herauszukratzen.“

      „Das scheint Bykovs besondere Handschrift zu sein“, stellte Milo fest.

      Ich nickte leicht. „Eine Handschrift, die sich deutlich von der Vorgehensweise des Killers unterscheidet, der Lee Trenton und seine Freundin auf dem Gewissen hat!“

      „Und beinahe auch dich, Jesse!“

      Marenkov kniete sich unterdessen neben den sterblichen Überresten von Nora Crawley nieder und ließ suchend den Blick schweifen. Nicht nur über das, was auf dem Teppich zu finden war, sondern auch in der näheren Umgebung.

      „Bykov kann noch nicht allzu weit weg sein“, glaubte er.

      „Was glauben Sie, wo er jetzt hingeht?“, fragte ich.

      Bykov antwortete nicht gleich. „Er will uns loswerden – und wenn er dazu noch jemanden umlegen muss, dann tut er das.“

      „Wer könnte da noch auf der Liste stehen?“

      „Da fragen Sie mich zuviel, Jesse.“

      „Und wenn hat er in der Galerie umgebracht?“

      „Vielleicht bekommt er ja noch Gelegenheit, uns das zu erklären“, glaubte Milo.

      Marenkov schüttelte den Kopf. „Ich glaube, Sie sind zu optimistisch, Milo.“

      „Wieso?“

      „Weil wir immer einen Schritt zu spät sein werden. Wir müssen uns in ihn hineinversetzen und versuchen, seine Handlungsweise vorauszusehen. Sonst entwischt er uns.“

      Marenkov erhob sich wieder.

      „Leichter gesagt als getan“, lautete Milos ernüchterndes Fazit.

      „Es ist die einzige Chance. Ich habe übrigens telefonisch Kontakt zu einem alten KGB-Agenten aufgenommen der jahrelang für die Sowjetunion tätig war und sich nach dem Ende der Sowjetunion in den Ruhestand verabschiedet hat.“

      „Um wen handelt es sich?“

      Marenkov lächelte. „Das kann ich Ihnen nicht sagen, Jesse. Der Mann würde sich strafbar machen. Aber er weiß hervorragend Bescheid und er hatte zum selben Netzwerk Kontakt, zu dem auch Bykov gehörte. Wer einmal dazugehörte, wird von den anderen nie aus den Augen gelassen. Das ist nun mal so.“

      „Sie wissen, dass Sie hier auf amerikanischem Boden nicht allein ermitteln dürfen“, gab ihm zu bedenken.

      „Das weiß ich. Aber ich darf doch private Gespräche führen oder? Mein Kontaktmann kennt Bykov sehr gut und könnte uns weiterhelfen.“

      „Ich gehe davon aus, dass wir Sie bei dem Treffen begleiten.“

      „Dann würde mein Kontaktmann nicht einen Ton sagen. Er ist scheu wie ein Reh.“

      Unsere Blicke begegneten sich.

      Er musterte mich auf eine Weise, die mir seltsam vorkam.

      „Sprechen Sie mit Mister McKee, bevor Sie sich in diese juristische Grauzone begeben. Sonst stehen wir am Ende mit Beweisen da, die vor Gericht nicht zu gelassen werden, weil die Rechte des Angeklagten verletzt wurden!“

      „Wie Sie meinen“, murmelte Marenkov düster.

      Es war ihm anzusehen, dass ihm diese Aussicht nicht behagte.

      33

      Am Abend fuhr Marenkov nach Brooklyn, wo er sich in einer Pension an deKalb Street eingemietet hatte.

      Er betrat das Zimmer, schloss hinter sich die Tür und zog die Krawatte vom Hals. Dann zog er Mantel und Jackett aus. Valerij Marenkov fühlte sich wie verkleidet.

      Er verzichtete darauf, das Licht einzuschalten und setzte sich auf das Bett.

      Der Schein einer Neonreklame auf der anderen Straßenseite drang durch die Schlitze der Rollläden.

      Der Major wählte eine Nummer auf seinem Handy und hielt wenig später den Apparat ans Ohr.

      „Mister Gallesco? Wir müssen dringend noch einmal miteinander sprechen.“

      34

      Am nächsten Morgen schickte Mr McKee Milo und mich in die Bronx, wo Dr. Claus uns erwartete. Es ging um die Identifizierung einer Leiche, die auf der Müllhalde Yonkers West gefunden worden war.

      Wir besuchten Dr. Brent Claus in den Labors des gerichtsmedizinischen Instituts, dass der Scientific Research Division untergeordnet war. Marenkov begleitete uns diesmal nicht. Er war meinem Rat gefolgt und hatte Mr McKee von dem Informanten berichtet, mit dem er sich treffen wollte und unser Chef hatte dazu offensichtlich sein Okay gegeben.

      „Gut, dass Sie schon hier sind“, begrüßte uns Dr. Claus. Er führte uns in die Leichenhalle. Er öffnete eines der Kühlfächer. Ich wunderte mich darüber, auf der Bahre nicht etwa ein weißes Tuch vorzufinden, durch dass sich die Konturen eines Menschen abhoben, wie das normalerweise bei den hier aufgebahrten Toten der Fall war.

      Stattdessen lag da ein Plastiksack, dessen Form nicht im Geringsten auf den Inhalt schließen ließ.

      Dr. Claus’ Gesicht wurde sehr ernst. „Ich mache diesen Job nun wirklich schon sehr lange, aber so etwas erlebe auch ich selten.“

      „Was ist passiert?“, fragte ich.

      „Die Leiche war in Einzelteile zersägt und völlig unkenntlich gemacht worden. Weil ein Hund sich den Fuß des Toten schnappte, wurden zwei Angestellte von Yonkers West auf die Sache aufmerksam. Inzwischen bin ich mit der Obduktion weitgehend fertig. Todesursache war ein Kopfdurchschuss.“

      „Wie bei dem verschwundenen Toten aus Bykovs Galerie!“, entfuhr es

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