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von einem gewissen Manuel DiGiorgio aus New York, dessen Kreationen im Moment auf den Laufstegen Furore machen.“

      „Aber es ist die Frage, ob diese Nora tatsächlich so wichtig ist. Vielleicht sollten wir uns erst einmal auf diesen Hehler namens Byron Templeton konzentrieren“, schlug Mr McKee vor.

      „Ganz meiner Meinung!“, stimmte Marenkov zu.

      „Über Byron Templeton habe ich etwas herausgefunden“, erklärte Max. „Er erlitt vor kurzem einen Verkehrsunfall. Die Sache ereignete sich in Miami. Templeton liegt seitdem im Koma.“

      „Und es lagen keine Hinweise darauf vor, dass es sich vielleicht um ein Verbrechen handelte?“, schaltete ich mich sofort ein.

      Max schüttelte den Kopf.

      „Offensichtlich nicht, sonst wären mit Sicherheit entsprechende Ermittlungen eingeleitet worden. Aber ich werde die Akten anfordern und der Sache nachgehen.“

      „Tun Sie das, Max“, sagt Mr McKee. Er wandte sich Marenkov zu. „Morgen hätte ich gerne, dass Sie unserem Kollegen Nat Norton zur Verfügung stehen. Vielleicht schaffen Sie es gemeinsam, die Geldströme nachvollziehbar zu machen, die die Lebensader der Eremitage-Connection sind.“

      „Wie Sie möchten, Sir. Meine Abteilung arbeitet schon seit Jahren an dem Problem. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Aber wenn wir unsere Kenntnisse zusammenfügen, könnte das eine Möglichkeit sein, um diese Organisation endlich zu knacken!“

      26

      Der Morgen war klirrend kalt. Dunst zog vom Hudson herauf und quälte sich in dicken Schwaden auch bis zur Müllkippe Yonkers West.

      Frank Potter saß am Steuer seines Bulldozers. Die Maschine brüllte auf, als der Abfallhaufen, den sie vor sich her schob zu groß wurde.

      Dann begann der Motor zu stottern und ging schließlich aus.

      „Verdammt!“, schimpfte Potter und kletterte aus der Kabine. Potter zog sich die Strickmütze tiefer ins Gesicht, um sich vor dem kalten Wind zu schützen. Möwen kreischten über der Müllkippe.

      „Was ist denn nun schon wieder!“, rief ein ziemlich aufgebrachter, breitschultriger Mann mit roten Haaren.

      „Die Maschine braucht eine Generalüberholung!“, schimpfte Potter. „Das Ding gehört auf den Schrott, aber auf mich hört ja keiner!“

      „Wahrscheinlich deswegen, weil du auch nicht für die Kosten aufkommen musst, Frank!“

      Potter verzog das Gesicht. „Aber du, Billy, was?“

      Seit Billy Jarvis Schichtführer geworden war, spielte er sich für Potters Geschmack schrecklich auf. Dazu kam, dass Frank Potter sich ebenfalls beworben hatte. Aber Billy hatten sie vorgezogen, obwohl er fünfzehn Jahre jünger war.

      Vielleicht auch gerade weil er fünfzehn Jahre jünger war.

      Jedenfalls fand frank, dass ihm der Posten und die Zulage zugestanden hätten. Dadurch war das Verhältnis zwischen den beiden Männern in letzter Zeit vergiftet.

      „Schon seltsam“, meinte Potter. „Noch vor kurzem hast du auch darauf geschimpft, dass am falschen Ende gespart wird und wir unseren Job machen müssen, ohne richtig ausgerüstet zu sein. Hauptsache es ist billig. Aber seit man dich befördert hat, scheint dich das nicht mehr so zu stören“

      „Du redest Unsinn, Frank!“

      „Ach, ja?“

      Potter kletterte auf die Ketten des Bulldozers und schickte sich an, den Motorblock zu öffnen.

      Hundegebell lenkte ihn ab.

      Es kam immer wieder vor, dass streunende Hunde oder Katzen angelockt wurde, um den Möwen etwas von ihrer Beute wegzunehmen. Man hatte alles Mögliche versucht, um das zu verhindern. Vergeblich. Es gab immer irgendwo undichte Stellen in den Zäunen.

      Zwischen zwei Müllbergen rannte ein zotteliger grauer Terrier daher, der etwas im Maul trug.

      Ein Schäferhund verfolgte ihn.

      Der Terrier verlor den Stiefel. Beide Hunde verbissen sich kurz ineinander.

      Billy Jarvis hob eine platt gedrückte Konserve vom Boden auf. Mit seinen festen Arbeitshandschuhen bestand nicht die Gefahr sich zu schneiden. Er schleuderte das rostige Metallstück auf die beiden Hunde.

      Die stoben daraufhin davon und verschwanden zwischen den aufgetürmten Müllgebirgen.

      Billy ging auf den Stiefel zu. Es handelte sich um ein elegantes Herrenmodell. Größe 44 schätzte er.

      Der Schaft zeigte in Billys Richtung.

      Als er hineinblickte, veränderte sich sein Blick. Er wirkte verstört.

      „Frank!“, rief er. „Frank, komm mal her!“

      Frank Potter hatte sich längst wieder dem Motor des Bulldozers zugewandt. Eine dunkle Flüssigkeit rann unter der Verkleidung hervor. Ein schlechtes Zeichen, da war irgendeine Leitung geplatzt.

      „Frank, hörst du nicht?

      „Was ist denn los, verdammt noch mal?“

      „Frank, ob du es glaubst oder nicht – das sieht fast aus, als wäre in dem Stiefel noch ein Fuß!“

      27

      Am nächsten Morgen führten wir in Zusammenarbeit mit der City Police eine groß angelegte Aktion durch. Mr McKee hatte noch in der Nacht einen Durchsuchungsbeschluss für alle privaten und geschäftlichen Immobilien von Byron Templeton erwirkt. Er galt sowohl für die dubiose Im- und Exportfirma, deren Eigentümer er war, als auch für verschiedene Geschäfte, die er in Midtown Manhattan betrieb. Außerdem natürlich die Villa auf den Brooklyn Heights. Kollegen des zuständigen County Sheriffs nahmen sich zur gleichen Zeit auch sein Ferienhaus in der Nähe von Montauk, Long Island vor.

      Gerade letzteres erwies sich als Fundgrube.

      Kistenweise waren dort Ikonen, Gemälde und vor allem auch wertvoller Schmuck aufbewahrt worden. Schon eine oberflächliche Prüfung zeigte, dass zumindest ein Teil dieser Kunstgegenstände aus der Eremitage in St. Petersburg stammten. Sie waren in den Inventarlisten verzeichnet, die die russischen Behörden übersandt hatten.

      Man konnte annehmen, dass auch der Rest aus derselben Quelle stammte, aber auf Grund der lückenhaften Inventarlisten der Eremitage würde man wohl einen Teil davon nicht zurückverfolgen können.

      Milo und ich gehörten zusammen mit Nat Norton

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