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      Zunächst einmal alle aus ihrer Sicht, weil sie zu dem Wort eine Beziehung haben. So genügt manchmal ein einziges Wort, um von anderen Menschen deren bisher verborgene Haltung ans Licht zu bringen. Es kann auch dazu führen, dass jemand bereit ist seine bisherige Einstellung zu überdenken für eine neue Erfahrung, dann Erkenntnis bis zu einer neuen Einstellung. Unsere Einstellungen lenken unsere Gefühle, Ohren und Augen agieren wie Scheinwerfer.

      Wir sehen oder hören dann nur das, was erleuchtet wird und alles andere bleibt dunkel, bis wir den Scheinwerferwinkel ändern und damit neue Aspekte wahrnehmen können. Entscheidend ist, wie viel Lebensklugheit jemand hat, um nicht gleich ein Wort oder eine Aussage zu bewerten und darauf zu reagieren. Wenn unsere Gefühle durch ein Wort angesprochen werden reduziert sich der Verstand, weil Gefühle stärker sind als Verstand. Mit mehr als 95% agieren wir nach Gefühl, obwohl wir das manchmal nicht glauben wollen. Prüfe Dich selbst.

      Dazu gibt es diesen Merksatz von Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter und Schriftsteller (Pseudonym Jean Paul): „Das Gefühl findet, der Scharfsinn weiß die Gründe.“ Wir reagieren meist nur noch positiv oder negativ und charakterlich unterschiedlich heftig. Besser ist es bei einem Störgefühl den Absender zu hinterfragen „Was meinst du damit?“

      Wie kommst du zu dieser Meinung?“ oder „Welche Erfahrungen machtest du, um dies so zu formulieren und zu verwenden?“

      Damit entspanne ich mich. Gleichzeitig gebe ich dem Sender die Möglichkeit, mir zum besseren Verständnis mehr Informationen zu vermitteln. Kennst du den Satz aus dem Volksmund „Jedes Ding hat zwei Seiten?“ Wenn das bei einem gesprochenen Wort so einfach wäre, wie bei einer Medaille. Die Wirkung eines Wortes von der Seite des Senders ist schon sehr vielfältig und differenziert: Welche Person sagt das in welchem Zusammenhang, wie ist dabei seine Körpersprache und Gesichtsausdruck, wer ist noch dabei und hört das auch in welcher Atmosphäre? Das sind schon viele Fragen.

      Jetzt kommen noch die Seiten des Empfängers dazu. Wie hört er das? Welche Beziehung hat er zu dem Sender? Wie ist seine Körpersprache und Gesichtsausdruck mit dem gesprochenen Wort? Welche Bedeutung hat das Wort bei ihm selbst? Was meint er damit? Aus welchem Grund jetzt und zu mir? Auch das sind schon viele Seiten. Gleichzeitig erkannte ich, dass in jedem Wort Sachaspekte zu erkennen sind und Gefühle. Gefühle sind erstmal nur Gefühle, für mich weder gut noch schlecht.

      Sie sind da und verdienen gewürdigt zu werden. Ich kenne keine verbotenen Gefühle, jedoch können aus Gefühlen Verhaltensweisen entstehen, die uns dann unkontrolliert schaden oder anderen Schaden zufügen können. Stellen wir uns den Gefühlen, statt sie zu bekämpfen, nehmen wir ihnen die Macht. Das kann uns mit einem anderen Wort gelingen, z: B. statt Wut – Gelassenheit, statt Eifersucht – Achtsamkeit, statt Traurigkeit – Geborgenheit, statt Schmerz – Lebensenergie. Und so erleben wir in der Kommunikation immer unterschiedliche Facetten, die zu Klarheit oder Missverständnissen führen.

      Kommunikation ist immer Gegenverkehr und nie Einbahnstraße. Es kommt nicht nur darauf an, was ich sage, sondern auch wie, und wie es vom Gegenüber aufgenommen wird. Das ist das zwischenmenschliche Miteinander. Aus diesen Gründen wünsche ich mir, dass Kommunikation bereits im Kindergarten gelehrt, gelernt und stets bewusst angewendet werden soll. Es muss schulisch zu einem Pflichtfach als Hauptfach werden, in der Grundschule und jeder weiterführenden Schule, Hochschule und Universität. Jedes Unternehmen sollte es jährlich als PflichtWeiterbildung integrieren. Kommunikation ist alles und bedeutender als jedes andere Lehrfach! Es ist die wichtigste, ja die erste Grundlage für uns Menschen für ein konfliktarmes Miteinander: Statt einem konfliktstarken Gegeneinander wirkungsvoll zu lernen, sich gegenseitig besser zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu finden.

      Jede Beziehung zwischen den Menschen basiert auf der Kommunikation, auch zu Tieren und Pflanzen. Auch ohne Worte kommunizieren wir immer körpersprachlich, mit Augen, Mimik, Gestik und unserer Haltung. Dies erfolgt schon vor dem gesprochenen Wort, da unsere Gedanken vor dem Wort bereits in uns wirken und diese körpersprachlich (nonverbal) zeigen.

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