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      Rudolph Bauer: Zur Unzeit, gegeigt

      Rudolph Bauer

       Zur Unzeit, gegeigt

      Politische Lyrik und Bildmontagen

      I.

      Eirene, Friedensgöttin

      Artemis, Täler liebte sie

      Marmor, Schlüssel

      Xenophons Reitkunst

      Yggdrasil, der Weltenbaum

      II.

      Novemberrevolution 1918

      Deutsche Neunte November

      März 1920, acht Sonette

      Parteigeschichte

      Zur Unzeit gegeigt

      III.

      Feierabend

      Lob den Deserteuren

      Renitenz

      Blutrot, Mitte der sechziger Jahre

      Immergrün, ein Gleichnis

      IV.

      Deutsches Narrativ

      Das Erbe (Totentanz-Ode)

      Charaktermaske

      Leistungsgesellschaft

      Europa, Schlachtfeld

      V.

      Rassismus 2.0

      Schimpf und Schande

      Kein Blut für Öl

      Aufstehen

      Neues Europa. Ode

      VI.

      Abschied

      Kunst, Wahrheit und Politik

      Quittenmund

      Nachricht von der Nähe des Paradieses

      Unser Schwert

      VII.

      Anti-Defender. Protestreime

      Anti-Defender. Schnaderhüpferl

      Die „junge Welt“ berichtet

      Neues Manifest for future

      Eine Zeitungsnotiz lesend

      IIX.

      Erläuterungen

      Zum Autor und Bildmonteur

      Auszüge aus Pressestimmen zur politischen Lyrik

      Auszüge aus Pressestimmen zu den Bildmontagen

      Impressum

      Nach vielen Zeugnissen der Alten war Poesie

      bei ihnen vom stärksten Einflusse auf die Sitten.

      Sie, die Tochter des Himmels, soll den Stab

      der Macht gehabt haben, Tiere zu bändigen,

      Steine zu beleben, den Seelen der Menschen

      einzuhauchen, was man wollte.

       Herder

      Eirene, Friedensgöttin

      eirene

      göttin des friedens

      mit dem horn einer ziege

      der amme des zeus

      eirene

      göttin des friedens

      mit dem füllhorn von glück

      mit früchten geschmückt

      eirene

      göttin des friedens

      mit dem reichtum der ernte

      im goldherbst

      eirene

      mit den duftleuchtenden

      knopsen der flora

      im frühling des friedens

      Artemis, Täler liebte sie

      vom fieber derjagd

      auf python den drachen

      gegen die macht der giganten

      ergriffen sind artemis

      göttin des mondes

      und bruder apoll der lichtgott

      täler liebte sie

      wiesen quellen und flüsse

      alles wild ist ihr lieb und geweiht

      welch ein schuft

      aber hat

      aus ihr dann

      die göttin des krieges geschmiedet

      als kind auf den knien

      des vaters beim spiel

      erbat sie von zeus

      sich kretische nymphen

      zum tanz ozeanische töchter

      reinheit bogen und pfeil

      welch ein schuft

      aber hat

      aus ihr dann

      die göttin des krieges geschmiedet

       sie wünschte sich

      eine einzige stadt

      den frauen zu helfen bei der geburt

      und berge um dort

      zu wohnen zu leben zu tanzen

      zu spielen zu nehmen ein bad

      welch ein schuft

      aber hat

      aus ihr dann

      die göttin des krieges geschmiedet

      Marmor, Schlüssel

      der schlüssel unter einem stein

      der marmor ist und eine stufe war

      zu einem heiligtum zu einem tempel

      zu einem vestibül von priesterinnen

      von hetären wo kieselmosaike

      wasserpferde zeigen vielleicht auch

      eine säule ein siegesobelisk das tor

      zu den gefängnissen zu höllenqualen

      ein pflasterstein auf der agora zu athen

      das bruchstück eines grabmals

      beim schiffstransport im sturm

      gekentert und versunken dann

      vom meer an land gespült

      wo eine hütte steht verschlossen

      wie dein mund dein herz

      die friedenspforte

      für die der schlüssel unter einem stein

      der marmor ist und eine stufe war

      zu einem heiligtum …

      Xenophons Reitkunst

      als

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