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Weise vermischen, die ihre Substanz und Trennschärfe in ihrer bisherigen Form aufhebt. Die Autonomie bringt uns den Zweck und die Freiheit den Zwang. Der Zweck, dem unser Handeln folgt, ist einerseits Bewusstsein dessen, was sich als Erkenntnishorizont ausdrücken lässt, also eine Erkenntnis über den Zustand unserer Umwelt sowie die Vorstellung über ihr zukünftiges Sein. Unsere Erkenntnis geht jedoch zusätzlich über das Erfassen eines Zustands hinaus, weil sie sich auf eine Erkenntnis des hieran auszumachenden Mangels, die Erwartung des von der Gegenwart abweichenden, als zweckdienlich mögliche Veränderung dieses Zustands, erstreckt. Der Zwang ist der Mangel, den wir an unserer Umwelt oder der über uns gebrachten Gewalt feststellen können und über den wir einen Zweck erhalten, ihn zu beseitigen.

      Unsere Freiheit ist nicht als Freiheit von der Umwelt zu verstehen, denn wir sind nicht frei von äußeren Einflüssen. Wir müssen die Freiheit vielmehr als eine Freiheit der Autonomie verstehen, die den Menschen trotz der Zwänge und äußeren Einflüsse, denen er ausgesetzt ist, die Möglichkeit einräumt, sie abzulehnen und als Mangel zu artikulieren.

      Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Freiheit, von der wir gemeinhin sprechen, wenn Menschen unterdrückt oder eingesperrt sind, eine andere ist. Hierbei handelt es sich um eine Ausübung der Gewalt, die wir verurteilen können. Unsere Forderung nach Freiheit für die Unterdrückten und Eingesperrten ist Ausdruck eines Mangels, dessen Bekämpfung durch die Freiheit unserer Autonomie ermöglicht wird. Wir sind keine willenlosen Sklaven, die die Launen oder Vorbestimmungen der anderen und unserer restlichen Umwelt akzeptieren müssen. Wir haben nicht die Freiheit, nicht frei zu sein, ähnlich wie es nicht möglich ist, nicht zu handeln. Die Möglichkeit, uns unserer Umwelt zu fügen oder uns gegen sie aufzulehnen, ist Ausdruck dieser Freiheit. Es gibt keine verlorenen Schicksalsschlachten, denen nicht ein weiteres Handgemenge folgen würde, wären wir mit ihrem Ausgang nicht einverstanden.

      Halten wir daher fest, dass der Einfluss der Umwelt in Form eines Zwangs dazu führen mag, dass wir unser Handeln diesem Zwang unterordnen. Die Freiheit der Autonomie ermöglicht es uns erst, dass wir uns über diese als Rahmenbedingungen verstandenen Zwänge und Tatsachen hinwegsetzen können. Wenn sich uns der Einfluss der Umwelt als Zwang offenbart, dann funktioniert er nur als Zweck.

      Doch auch dieses Verständnis der Freiheit führt zu einer Jeder-ist-seines-Glückes-Schmied-Mentalität, was sich auf unsere weiteren Untersuchungen und die Schlussfolgerungen, die wir aus ihnen ziehen wollen, jedoch äußerst negativ auswirken würde. Die Zwänge, denen wir unterliegen, und die Zwecke, die sich uns als Behebung eines Mangels anzeigen, sind unterschiedlich.

      Die Freiheit, die wir bisher betrachtet haben, berücksichtigt weder die Zwänge und Zwecke einer bestimmten Gesellschaft noch haben wir mit unseren Ausführungen die Freiheit des Individuums ausgearbeitet. Wir haben ein Grundgerüst geschaffen, das wir nun mit Inhalten füllen wollen. Deswegen müssen wir darauf achten, dass wir die Freiheit, die wir uns als Grundgerüst erarbeitet haben, nicht subjektivieren und mit persönlichen Inhalten füllen, wodurch wir den Fehler begehen würden, einen persönlichen Standard zu etablieren, den wir jedem anderen als solchen aufzwängen. Durch diesen perspektivischen Überwurf droht die angestrebte Individualität im Kampf um ihre Deutungshoheit verlorenzugehen.

      Wir wollen nun sehen, was uns Menschen antreibt, welchen Zwängen und Einflüssen wir ausgesetzt sind und welche Rolle unsere Freiheit dabei spielt.

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