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einer tiefschluckenden Untersuchung zu unterziehen. Den Pyjama könnte man ja immer noch vorm schlafen gehen auspacken, umziehen? Wozu? Einmal pro Tag in die Jeans von Prymork quälen, reicht doch. Schließlich reichte es ja schon, auf das angetraute Weib Doreen warten zu müssen, die sich unverständlicherweise tatsächlich umgezogen und auch die Haare, also dass was man nach der Miniplidauerwelle noch Haare nennen kann, auftoupiert hatte. Also merkte man erst gegen 23 Uhr, dass irgendetwas mit dem Schloss des Koffers nicht stimmte, bestimmt hatte sich da so ein ausländischer Leiharbeiter im Gepäckbereich am Zahlenschloss zu schaffen gemacht, den mit ‘000’ an beiden Zahlenschlössern ließ der verdammte Koffer sich nicht öffnen. Doreen lümmelte sich auf dem Bett und spielte mit ihrem iPhone. Genauer gesagt, guckte sie sich die Fotos des ersten Urlaubstages, genauer gesagt, der Abreise in der heimischen Plattenbausiedlung in Berlin-Marzahn oder Dortmund-Scharnhorst an. Sie hatte vor der Abholung durch Schwager Ronny noch ein Foto von Enriko geschossen, mit Koffer. Und siehe da, dieser war Dunkelblau und nirgends eine rote Schleife. Langsam dämmerte es bei Enriko: „Da hat doch echt einer meinen Koffer mitgenommen, was für ein Arschloch!“ Kurz beraten unsere beiden Urlaubsspezialisten, wie man denn jetzt noch an das sehnsüchtig vermisste Gepäckstück gelangen kann. Enriko erinnert sich dunkel daran, dass dieser Typ im Reisebus, dieser Reiseleiter doch irgendetwas von Notrufnummer gesagt hat. So kramt Enriko die Unterlagen vom Flughafen hervor und wird tatsächlich fündig. Erst ruft er natürlich die als solche eindeutig gekennzeichnete Büronummer an. Da geht natürlich keiner ran. Ist ja auch erst 23.15 Uhr. Unverschämt! Also wird die nächste Nummer ins Handy getippt. Da meldet sich jemand. Enriko beginnt also mit seiner Tirade gegen den bösen Kofferklauer. Nachdem ihm der gerade wegen der vorgerückten Stunde nicht sehr erbaute Kollege, den diesen Tag der Notrufdienst getroffen hat, fragt, wann der gute Enriko denn mit welchem Flug angekommen ist und Enriko natürlich völlig unvorbereitet auf diese in seinen Augen völlig unlogische Frage ist, muss er ersteinmal in den Unterlagen wühlen. Auch die Antwort auf die Frage, warum man sich denn erst sieben Stunden nach Ankunft melden würde, hilft nicht wirklich zur Erhellung bei, denn bei Enriko bleibt es im Hirn so dunkel wie im berühmten Hühneranus. Der Kollege unterbricht dann das Gespräch, um gleich noch eine Nachforschung am Airport zu starten, dessen Reklamationsschalter bis zur Ankunft des letzten Fluges des Tages besetzt ist. Bei dem Anruf am Flughafen stellt sich schnell heraus, dass Enriko`s Koffer dort steht. Im neuerlichen Gespräch wird Enriko aufgefordert, am nächsten Morgen mit Gepäck zum Flughafen zu fahren und dort den Austausch gegen sein Gepäckstück vorzunehmen. Selbstverständlich wird ihm auch die Abfahrtszeit eines unserer Transferbusse genannt, mit dem Enriko den Flughafen sogar kostenfrei erreichen kann. Der letztlich um seinen Koffer geprellte unschuldige Reisende wird sein Gepäckstück erst Abends bekommen und wird unter der Dummheit anderer am meisten zu leiden haben.

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