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vor: dem Mordanschlag. »Schändlicheres hat sich niemals bei uns ereignet!«

      Die Bayern stimmten dem mit Nicken und Raunen zu, selbst Leutberga machte ein trauriges Gesicht. Dann stand der kahlköpfige Hofkanzler Tassilos auf, ein Mann mit krächzender Stimme, der die Würde und Getragenheit eines Priesters ausstrahlte. Er pries das Herzogsgeschlecht, die Abkömmlinge des legendären Herzogs Agilo, die älter waren als die Stammväter Karls. Natürlich erwähnte der Kanzler die Blutsbande, die sie einten: König Pippin war der Bruder von Hiltrud gewesen, Tassilos Mutter. Hier saßen sich Vettern gegenüber! Als der Bayer auf diesem Punkt herumritt, begann Karls Rechte auf die Armlehne zu trommeln, wobei die Ringe das Geräusch zu lautem Klackern verstärkten.

      »Wir wissen um die Blutsbande«, unterbrach der König schließlich den Bayern. »Für Euch wird im neuen Gottesreich folglich auch ein wichtiger Platz an meiner Seite sein!« Damit war Fulrad wieder im Spiel, der nun Karls Führungsrolle im neuen Reich ausmalte und die notwendige Heerfolge der Bayern, Alemannen, Sachsen, Friesen und Langobarden.

      Arnulf hatte Zeit, das Mienenspiel der Bayern zu betrachten. Immer wieder blieb sein Blick dabei an einem Kerl hängen, der zwei Plätze rechts von Tassilo saß: ein sehnig wirkender Mann mit bronzefarbenem Gesicht, hohen Wangenknochen und einer bis über die Brauen reichenden Fellmütze. Der Kaghan der Awaren, so war er vom Hofkanzler genannt worden, musterte die Franken vor ihm auf eine selbstbewusste, fast unverschämte Weise. Arnulfs Nackenhaare richteten sich auf, als seine Blicke die des Awarenfürsten kreuzten.

      Dann kam Spannung auf: Tassilo tat mit robustem Selbstbewusstsein sein Interesse an den mainfränkischen Gauen kund. Wer die Stirnfalten des Herrschers kannte, wusste, dass die Zeit der Höflichkeiten abgelaufen war. »Bevor wir über dergleichen sprechen können, Herzog«, sagte Karl laut und vernehmlich, »brauche ich Euren Treueschwur. Hier und jetzt, vor Gott und unseren Edlen!«

      Ein Geraune setzte ein, Leutbergas Lächeln erstarb. Verlegenheit hing wie eine übelriechende Wolke zwischen den Parteien – dann aber stand Fulrad auf. Mit jovialem Lächeln verkündete er, dass es Zeit für eine Unterbrechung sei. Aus flachen Kisten holten Diener die vorbereiteten Leckereien und gingen mit Weinkrügen zwischen den Anwesenden herum. Fast konnte man das Aufseufzen der Herren hören … Arnulf nutzte die Zeit, um ein spektakuläres Geschenk Tassilos zu betrachten, das man am Nordende der Insel abgestellt hatte: einen Löwen, der in einem etwa acht Fuß langen Käfig aus Bambusrohr steckte. Der Geruch der Speisen schien das Tier zu erregen, weit dröhnte sein Gebrüll über den Strom. Arnulf machte endlich seine Augen von dem gewaltigen Tier los und versuchte zu schätzen, wie groß Tassilos Lager auf dem östlichen Ufer war. Eine Vielzahl achteckiger Zelte war nahe dem Wasser emporgewachsen, längst kräuselte sich der Rauch vieler Kochfeuer in die Luft. Eine Horde Awaren in Flatterkaftanen tauchte in diesem Moment ein Stück weiter flussabwärts auf, unterhalb der Zelte. Sie tränkten ihre Gäule im flachen Wasser ohne abzusteigen. Diese Menschen seien mit ihren Tieren verwachsen, sagte man.

      Er spürte ein Pochen hinter dem Ohr.

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