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      Armin und Rosemarie Foxius

       Cornwall

       Immer wieder Cornwall

      Lesebuch zur Vorbereitung und als Begleiter

      für einen Cornwall-Urlaub

      Illustrationen Rosemarie Foxius

      © 2020 Armin und Rosemarie Foxius

      Umschlag: Alexander Foxius

      Verlag: tredition GmbH

      Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN
Paperback:978-3-347-07061-5
Hardcover:978-3-347-07062-2
e-Book:978-3-347-07063-9

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autoren unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

       Vorwort

      Letzte Nacht träumte ich, wir wären wieder in Cornwall. Nicht für zwei, drei Wochen wie zu einem Urlaub. Sondern in der Summe unserer Reisen dorthin, mehrere, viele Monate, zu jeder Jahreszeit.

      Die steilen Klippen, die klatschende Brandung, das Rollen und Rauschen der Kiesel und der anderen Steine, wenn die Wellen sich nur kurz zurückziehen, um umso heftiger wieder anzurennen gegen Fels und Granit.

      Die engine houses, diese leergeräumten Maschinenhallen und Schornsteine, diese weltlichen Kirchen.

      Die verlassenen Minenschächte in den Weiden und Mooren, nur notdürftig gesichert für Wanderer, ihre Hunde, und Kühe und Schafe.

      Die Fischerboote, die gegen alle wirtschaftliche Vernunft immer wieder ausfahren, mal weniger, mal mehr, wie Markt, EU und Konkurrenz es raten.

      Die Touristenströme, die immer internationaler eindringen, sich breitmachen und die Infrastruktur dominieren.

      Die Cornishmen schließlich. Die Reste derer, die immer schon hier waren, warum auch immer geblieben sind, die, die den Absprung nicht geschafft haben, die, die aus künstlerischen, naturverbundenen, eskapistischen Gründen hierhergezogen sind, die also alle jetzt die cornische Population ausmachen.

      Und wir als Gäste. Die so gerne Teil wären, und dies seit über vierzig Jahren.

      Man muss sich im Leben immer wieder entscheiden. Das gilt auch für die Wahl des Urlaubsortes.

      Wir haben uns früh gemeinsam für bestimmte Grundsätze in der Urlaubs- und Feriengestaltung entschieden. Keine Fernreisen und mehrfache bis häufige Wiederkehr an den gleichen Ort. Primat war und ist intensives Kennenlernen und partielle Teilhabe am Alltag der Menschen dort.

      Durch Zufall ist einer mal nach Cornwall gekommen und hat den anderen überzeugt: Warum nicht? Durch die Entscheidung, drei Jahre hintereinander nach Cornwall, und das für jeweils vier Wochen, zu fahren, kam es zu verstärkter Annäherung an Land, Geschichte und Menschenschlag, kam es zu sich entwickelnden Freundschaften und zu wachsender Kenntnis und Einfühlung. Das ist uns mehr wert als die ganz große Neugier, der ganz große Kitzel, die ganz große Gier nach dem völlig Unbekannten.

      Unsere häufigen Urlaubsreisen, alle in Mitteleuropa, plus Italien und die britischen Inseln (also inklusive Irland) ließen uns das Nahe im Fernen suchen, um letztlich das Ferne im Nahen zu finden.

      „Immer wieder Cornwall“ heißt ja nicht „Immer Cornwall“. Unterschiedlich lange zeitliche Abstände zwischen den einzelnen Besuchen, auch Besuche anderer Länder, Gegenden, Städte, Menschen, dies alles schärft die Wahrnehmung, führt zu systematischem Einordnen. Das ist dann nicht dieses Ein- und Versinken in Alltag und Trott wie daheim, diese „Trägheit des Herzens“, wie Jakob Wassermann das mal in anderem Zusammenhang genannt hat.

      Das ist nun unser Vorgehen, unser Modell zur Entschleunigung des Reisens. Wir laden den Leser ein, an dieser Reise teilzunehmen.

       Autofahren in Cornwall: Herausforderung und Lust

      Als Hitchhiker hatten meine Freundin Edith und ich uns im Westen Londons an die A30 gestellt und waren mitgenommen worden. Die Autos, die uns mitnahmen, hatten alle Charakter.

      Es waren Fahrzeuge, die teilweise Holz in der Karosserie verbaut hatten, Autos wie Fachwerkhäuser. Der Kofferraum eines freundlichen Fahrers war voll mit Waren; sein Lebensplan war: ein halbes Jahr arbeiten, Waren erwerben, die man verkaufen konnte, ein halbes Jahr ohne Arbeit leben, herumfahren.

      Und dann der Volvo: ein beiger Volvo mit kontinentaler Linkssteuerung. Dieses Auto hatte uns mitgenommen auf unserem Weg Richtung Cornwall. Die Reise endete in Lelant. Das Auto gehörte Don Solomon, der uns in sein Cottage Shalom aufnahm und uns Cornwall mit seinem speziellen Blick und seinem Volvo zeigte.

      Damals – 1970 – noch ohne Führerschein, bin ich zum ersten Mal Auto gefahren. Im Volvo auf der grünen Wiese. Dann Cornwall-Pause.

      1973 haben Armin und ich geheiratet. Die ersten Urlaube in Cornwall haben wir per Bahn, Fähre und Bus verlebt. Die Busse, mit denen man über Land, aber auch in den Ortschaften fuhr, waren und sind meistens Doppeldecker und bereiten einem Schreckmomente, wenn die Äste der Straßenbäume bei der Vorbeifahrt gegen die obere Etage knallen, was man auch heute noch manchmal in London erleben kann.

      Führerschein und ein VW Käfer wurden einige Jahre später erworben; so fuhren wir im Winter 1981 kurz vor Weihnachten mit dem eigenem Auto (einen kleinen Weihnachtsbaum mit Ständer auf dem Rücksitz, Kerzen und Kerzenhalter im Gepäck) nach Cornwall. Im Kofferraum den Klappspaten vom ADAC, denn es war harte Winterzeit angesagt, sowohl für die Fahrt nach Calais wie auch für die Fahrt über das Bodmin-Moor. Die kleinen Dreiecke der Scheinwerfer, die normalerweise dafür sorgen, dass die Fahrbahn richtig beleuchtet wird, waren vorschriftsmäßig abgeklebt, damit wir im Linksverkehr kein entgegenkommendes Fahrzeug blendeten.

      Im Schneetreiben erreichten wir Calais, setzten mit der Fähre über, nach Dover. Dann musste man sich links einfädeln. Von Schnee blieben wir nun verschont.

      An den Linksverkehr, auf den wir uns bis heute mithilfe des „Highway Code“ vorbereiten (Verhalten im Kreisverkehr! Wie, wann einordnen, wie wann blinken) gewöhnt man sich schnell, aber die Anreise zieht sich. Als Autofahrer fährt man auf London zu, muss dann aber sehen, dass man rechtzeitig die Kurve Richtung The West kriegt.

      Man ahnt nicht, wie hügelig dieses England ist. Runter und rauf, rauf und runter; die Strecken, wo es bergauf geht, können sich sehr ziehen, besonders wenn man mit einem VW-Käfer einen Überholvorgang beginnt: Blimey! Oops, noch mal gutgegangen!

      Vor dem Linksverkehr sollte man sich nicht fürchten. Man schwimmt so mit und macht so seine Erfahrungen.

      An einer kleinen Innerortskreuzung kam uns ein offenes dreirädriges Fahrzeug entgegen, das mit vollen und leeren Milchflaschen beladen war. Wir wollten geradeaus fahren, der Milchwagen blinkte rechts. Klarer Fall, wer die Vorfahrt hat: das Fahrzeug, das geradeaus fährt, also wir. Und so fuhren wir.

      Der Milchwagenfahrer bremste scharf, das Fahrzeug schwankte und es schepperte gehörig, die gegen uns gerichteten Flüche konnte man von den Lippen des Fahrers ablesen.

      Es hatte ausgesehen wie eine Kreuzung, war aber keine, sondern ein Miniroundabout. Bei der Miniversion ist auf den Mittelpunkt der Kreuzung ein dicker weißer Punkt gemalt, umgeben von im Uhrzeigersinn gerichteten Pfeilen. Hier gilt die wichtigste Regel für den Kreisverkehr: Das im Kreis befindliche Fahrzeug hat Vorfahrt. Und die hatten wir missachtet.

      Die Regeln für das Befahren der roundabouts sollte man sich vor einer Autofahrt in England einprägen. Es ist nicht viel zu beachten; es betrifft hauptsächlich das richtige Einordnen vor dem Einfahren in den Kreisverkehr und das korrekte und rechtzeitige Blinken. Anders als in Deutschland gibt man schon bei der Einfahrt in den Kreisverkehr durch Blinken bekannt, welche Richtung man einschlagen will. Wie das im Einzelnen aussieht, sollte man sich im Highway Code angucken.

      Ein

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