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des Fensters befanden. Ein Splitter schrammte ihren rechten Arm, ein weiterer ihre Wange. Blut sickerte aus den kleinen Schnittwunden. Stephanie schrie auf, drehte sich zu Paul um und erkannte, dass der Schuss nicht ihr, sondern dem Geliebten galt, der mit weit aufgerissenen Augen zu Boden stürzte und ein roter Fleck sich auf seiner Brust ausbreitete. Während die Frau schluchzend neben Klarner auf die Knie sank. Floh der Schütze über den Rasen und verschwand in der Dunkelheit. Sie bettete den Kopf des bereits toten Geliebten in ihren Schoß und rief aus:

      „Paul! Was hat dieses Monster dir angetan?“ Dicke Tränen liefen über ihre mit Blut verschmierten Wangen.

      Jenseits der dichten Hecke, die Klarners Garten umgab, heulte ein Motor auf und mit quietschenden Reifen entfernte sich ein Wagen. Da raffte Stephanie Riehl sich auf und wankte zum Telefon.

      Der Killer hatte sie geblufft. Markus hatte ihn nicht für ihren, sondern für Pauls Tod bezahlt! Wie im Fieber wählte sie die Nummer der Polizei, die keine zehn Minuten später mit einem Großaufgebot erschien.

      *

      Mitten in dem Blitzlichtgewitter, das sich bald darauf in Klarners Wohnzimmer abspielte, wurde der zuständige Kommissar von einem Kollegen nach draußen gerufen. Als er zurückkam, saß Stephanie Riehl immer noch apathisch im Ledersessel, den Blick starr auf die Stelle gerichtet, wo vor wenigen Minuten noch der Tote gelegen hatte. Kommissar Bohlsen räusperte sich.

      „Meine Leute haben an der Autobahnauffahrt einen Mann festgenommen, auf den Ihre Beschreibung zutrifft, Frau Riehl. Fühlen Sie sich in der Lage, ihn zu identifizieren – jetzt gleich?“

      Wie in Trance blickte sie auf, sagte aber kein Wort. In ihr schien irgendetwas zu arbeiten. Erst die erneut vorgebrachten Worte des Kommissars rissen sie aus ihrer Starre, und sie erhob sich wie durch eine fremde Macht in Bewegung versetzt. Schweigend folgte sie ihm zu dem Polizeifahrzeug, das draußen auf der Straße mit laufendem Motor wartete. Im Fond saß der Killer zwischen zwei Beamten. Stahlfesseln umschlossen seine Handgelenke. Bohlsen leuchtete ihn mit einer Taschenlampe an.

      „Das ist er“, bestätigte Stephanie tonlos.

      Das Gesicht hinter der halb heruntergelassenen Scheibe verzerrte sich. „Sind Sie wahnsinnig? Sie liefern sich damit selbst ans Messer! Glauben Sie etwa, ich werde den Mund halten, weil ich Sie zu hübsch zum Sterben fand?“

      „Sie haben den Mann getötet, den ich liebte.“

      „Den Kerl, der wollte, dass ich Sie ermorde!“, tobte der Verhaftete. „Er faselte, dass Sie zu alt für ihn wären. Er hätte es von Anfang an nur auf Ihre Lebensversicherung und die Teilhaberschaft in Ihrer Firma abgesehen.“

      „Nicht Paul, das glaube ich nicht“, stöhnte Stephanie. „Er hat mich wirklich geliebt.“

      „Wer ist Paul? Der Kerl, den ich erschoss, nannte sich Markus Riehl und behauptete, er wäre Ihr Mann. Ich hab’ nur Ihren Auftrag ausgeführt und sogar eine Anzahlung dafür bekommen …“

       ENDE

      Stirb, McKee!

      von Alfred Bekker

      Der Umfang dieses Ebook entspricht 140 Taschenbuchseiten.

      Er ist der Chef einer wichtigen Ermittlungsbehörde - aber in seiner Vergangenheit scheint es ein dunkles Geheimnis zu geben. Ein wahnsinniger Killer hat es auf ihn abgesehen und präsentiert eine alte, blutige Rechnung.

      Für die Ermittler beginnt ein Wettlauf mit dem Tod...

      Rasanter Action-Krimi von Henry Rohmer (Alfred Bekker)!

      Henry Rohmer ist das Pseudonym des bekannten Fantasy- und Jugendbuch-Autors Alfred Bekker. Daneben schrieb Bekker an zahlreichen Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, John Sinclair und Kommissar X mit.

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress E-Book

      © by Author

      © 2015 der Digitalausgabe by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

       www . AlfredBekker . de

       postmaster @ alfredbekker . de

      1

      Mister McKee erstarrte, als er den roten Punkt über das Grau seines Mantels zucken sah.

      Der Laserpointer eines Zielerfassungsgerätes!

      Mister McKee reagierte blitzschnell. Er warf sich zur Seite, hinter eines der am Straßenrand parkenden Fahrzeuge.

      Sekundenbruchteile später schlug ein Projektil in den Asphalt ein. Ein Schussgeräusch war nicht zu hören. Mister McKee kauerte hinter einem Ford, zog die Dienstwaffe hervor und wartete ab.

      Irgendwo in dieser schmalen, unübersichtlichen Seitenstraße lauerte ein Killer auf ihn.

      Mister McKee umrundete in geduckter Haltung den Ford.

      Aufmerksam streifte sein Blick die Fassaden der Brownstone-Häuser, die Balkone, die Feuertreppen, die Reihe der parkenden Wagen am Straßenrand...

      Der Killer hatte alle Vorteile auf seiner Seite.

      Wieder sah Mister McKee den Laserpunkt tanzen.

      Er duckte sich.

      Kugeln schlugen durch die Bleche des Fords, ließen einen der Reifen platzen und die Scheiben zerspringen. Ein Satz und Mister McKee hatte sich hinter dem dahinter parkenden Van einer Installateurfirma verschanzt.

      Passanten blieben stehen, hier und da war ein Panikschrei zu hören.

      Mister McKee griff in die Innentasche seines Mantels und holte sein Handy hervor. Die Nummer des FBI-Field Office New York war in das Menu einprogrammiert. Ein Knopfdruck und er war verbunden.

      "Hier Special Agent in Charge Jonathan D. McKee", meldete er sich. In knappen Worten gab er seine Position und Lage durch.

      Verstärkung war unterwegs.

      Aber bis die eintraf, würde es noch etwas dauern.

      Mister McKee klappte das Handy ein, steckte es weg und tauchte vorsichtig hinter seiner Deckung hervor. Die Pistole vom Typ SIG Sauer P226 hielt er dabei im beidhändigen Anschlag.

      Ein Schuss zischte haarscharf an Mister McKees Kopf vorbei.

      Sein Blick glitt hoch, entlang an den Hausfassaden.

      Fieberhaft versuchte er zu erkennen, von wo aus man ihn ins Visier genommen hatte.

      Er sah eine Bewegung an einem Fenster im dritten Stock.

      Ein Gewehrlauf wurde zurückgezogen.

      Mister McKee umrundete in geduckter Haltung den Van, lief über die Straße. Einige Passanten beobachteten ihn dabei misstrauisch. Mister McKee holte seinen Dienstausweis hervor, hielt ihn hoch und rief: "Gehen Sie aus der Schusslinie! Da oben ist ein Killer..."

      Mister McKee erreichte die andere Straßenseite. Er hetzte den Bürgersteig entlang. Seine Kondition war zwar nicht mehr so gut wie damals, in Korea, aber für einen Mann seines Alters war er in guter körperlicher Verfassung.

      Aus der Ferne hörte er die Sirenen eines City Police-Fahrzeugs. Er konnte nicht warten, bis die Kollegen am Ort des Geschehens waren. Er wollte den geheimnisvollen Killer stellen, der es auf ihn abgesehen hatte. Mister McKee lief auf den Eingang des Gebäudes zu, in dem er den Killer gesehen hatte.

      Haus Nummer 234.

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