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       LIEBE FRAGT NICHT

       Bernd Urlaub

       Impressum

       Liebe fragt nicht

      © 2020 Bernd Urlaub,

      Torweinbergstraße 13

      97291 Thüngersheim

      ISBN:

      978-3-347-09212-9 (Paperback)

      978-3-347-09213-6 (Hardcover)

      978-3-347-09214-3 (e-Book)

      Satz und Titelgestaltung:

      Medienwerkstatt Kralik, Karlstadt

      Diese Erzählung beruht auf wahren Begebenheiten.

      Die Namen der beteiligten Personen wurden

      teilweise geändert.

       LIEBE FRAGT NICHT

       Personen zum Roman

      Hans Geiger:

      Weingutsbesitzer in Thüngersheim

      Emma Geiger:

      Seine Ehefrau

      Franziska Geiger, gen. Franzi.

      Tochter von Hans und Emma

      Armin Geiger:

      Sohn von Hans und Emma.

      Franz Lauk:

      Oberkellner, späterer Bürgermeister,

      Dolmetscher in Hammelburg

      Birgit Schmadtke:

      Wurde in Dortmund ausgebombt und wohnt

      jetzt bei den Geigers im Nebengebäude.

      Gustav Schmadtke:

      Ingenieur. Ist in Peenemünde an der Entwicklung

      der V2 beteiligt. Ehemann von Birgit.

      Werner Schmadtke:

      Ihr Sohn. Mit Franzi befreundet.

      Überzeugter Anhänger Adolf Hitlers.

      Er will unbedingt Offizier bei der Wehrmacht,

      bzw. der Waffen-SS werden.

      Ludwig Schehl:

      Bürgermeister von Thüngersheim

      Rene Macron:

      französischer Fremdarbeiter aus dem Elsass.

      Ist in Franzi verliebt.

      Pjotr Chabulinski:

      Fremdarbeiter aus Polen.

      Ebenfalls dem Weingut Geiger zugeteilt.

      Mariusz Kowalski:

      Ebenfalls polnischer Fremdarbeiter

      und Kamerad von Pjotr

      Fridolin Schell:

      Ortsgruppenleiter der NSDAP

      Adam Schell: Sein Sohn

      Franz Huber:

      Kriminalassistent bei der Würzburger Gestapo.

      Michael Völkl:

      Chef der Würzburger Gestapo

      Dr. Hellmuth:

      Gauleiter der NSDAP für den Gau Mainfranken

      Oskar Hegmann:

      Oberlehrer und Bataillonsführer

      des Thüngersheimer Volkssturms

      Bauer Karl:

      Kompanieführer des Volkssturms,

      sein Stellvertreter.

      Willi Arweiler, Gerhard Johann, Stein, Richard:

      Zugführer des Volkssturms

       Vorwort

      Deutschland im Kriegsjahr 1944-1945. Wie überall im Deutschen Reich hoffen die meisten Menschen darauf, dass der Krieg bald zu Ende geht. Lediglich die eingefleischten Anhänger des NaziRegimes glauben noch an den Endsieg. Auch in der fränkischen Winzergemeinde Thüngersheim, hat man den Glauben an den Führer zum Großteil verloren. Doch noch hat die Partei das Heft fest in der Hand und niemand wagt, gegen das Regime aufzubegehren.

      Ausgerechnet in dieser schwierigen Zeit verliebt sich die Winzertochter Franziska Geiger in den französischen Fremdarbeiter Rene Macron, der ihrem Vater von der Partei als Fremdarbeiter zugeteilt worden ist.

      Eine Beziehung, die nicht sein kann, da sie nicht sein darf.

      Eine Liebesgeschichte voller Dramatik vor dem Hintergrund des letzten Kriegsjahres bahnt sich an. Ein Roman, der nichts beschönigt und nichts verschweigt, der aber auch Platz lässt, für eine versöhnliche Botschaft.

      Kapitel 1

       Führerhauptquartier, Wolfsschanze20. Juli 1944

      Die Bombe detonierte mit einem gewaltigen Knall. Es herrschte Chaos in der Holzbaracke, in der die Lagebesprechung stattgefunden hatte. Verwundete riefen nach den Sanitätern. Alle in der Baracke versammelten Offiziere versuchten, ins Freie zu gelangen. Den Helfern, die sich alsbald einfanden, bot sich ein Bild der Verwüstung. Doch derjenige, dem das Attentat in erster Linie gegolten hatte, war wieder einmal mit einem sprichwörtlichen „blauen Auge” davongekommen.

      Adolf Hitler, Führer des „Großdeutschen Reiches", größter Feldherr aller Zeiten, wie er von Goebbels tituliert wurde, war, abgesehen von einigen Prellungen und geplatzten Trommelfellen unverletzt. Doch für Oberst Claus Schenk von Stauffenberg war Hitler tot. Er hatte die Bombe neben dem Fuß des massiven Eichentisches in einer Aktentasche deponiert. Kurz darauf hatte er, unter dem Vorwand, ein Telefonat führen zu müssen, die Baracke verlassen. Überzeugt, dass sein Plan gelungen war, flog er mit seinem Adjutanten zurück nach Berlin, um Unternehmen „Walküre" zu starten. Doch der Putsch scheiterte. Noch in der Nacht wandte sich Hitler in einer Rundfunkansprache an die Bevölkerung.

      „Deutsche Volksgenossen und Genossinnen Ich weiß nicht, zum wievielten Male nunmehr ein Attentat auf mich geplant und zur Ausführung gekommen ist. Wenn ich heute zu Ihnen spreche, dann geschieht es aus zwei Gründen:

      1. Damit Sie meine Stimme hören und wissen, dass ich selbst unverletzt und gesund bin.

      2. Damit sie aber auch das Nähere erfahren über ein Verbrechen, das in der deutschen Geschichte seinesgleichen sucht.

      Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich unvernünftiger, verbrecherisch - dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet, um mich zu beseitigen und zugleich mit mir den Stab der Wehrmachtsführung auszurotten. Die Bombe, die von dem Obersten Graf von Stauffenberg gelegt wurde, krepierte zwei Metzr an meiner rechten Seite. Sie hat eine Reihe von mir teurer Mitarbeiter sehr schwer verletzt, einer ist gestorben. Ich selbst bin völlig unverletzt bis auf ganz kleine Hautabschürfungen, Prellungen oder Verbrennungen. Ich fasse das als eine Bestätigung des Auftrages der Vorsehung auf, mein Lebensziel weiter zu verfolgen, so wie ich es bisher getan habe. Getreu dem Auftrag, dass ich seit dem Tage, an dem ich die Wilhelmstraße eingezogen bin, nur einen Gedanken hatte, nach bestem Wissen und Gewissen, meine Pflicht zu erfüllen."

      Franz Lauk schaltete den Volksempfänger aus. Er hatte genug gehört. Den Rest konnte er sich denken bzw. schenken. Die Chance, vielleicht eine ehrenvolle Kapitulation zu erreichen, war vertan. Der Krieg und der Terror würden weitergehen. Wahrscheinlich mit noch mehr Härte und Rücksichtslosigkeit als bisher. Abertausende würden ihr Leben lassen müssen.

      Gestapo und SD würden mit deutscher Gründlichkeit mit den Verschwörern kurzen Prozess machen. Aber was konnte man tun? Versuchen zu überleben. Franz Lauk war alles andere als ein überzeugter Nationalsozialist.

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