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Paulus an die Korinther dieselbe Mahnung, die ich, wie dir bekannt, auch bei euren Zusammenkünften so oft ausgesprochen habe. Sowohl ich, wie auch andere Geister, die zu euch sprachen, pflegten euch zum Schluß aufzufordern, das Gehörte miteinander zu besprechen und eure Meinung darüber auszutauschen, also, wie Paulus sich ausdrückte, das Gesagte zu 'beurteilen'. Denn es kommt nicht so sehr darauf an, daß ihr möglichst viel auf einmal hört, als vielmehr darauf, daß ihr es richtig verstanden habt. Wenn ihr euch nun über das unterhaltet, was euch von uns Geistern gesagt worden ist, so können wir feststellen, wer es richtig aufgefaßt hat und wer nicht. Denn die Geister sind während eurer Unterhaltung noch anwesend und hören euch zu. Ergibt sich nun aus eurer Aussprache, daß eure Auffassung nicht richtig ist oder daß Meinungsverschiedenheiten herrschen, so treten wir von neuem in die Medien ein und klären euch über das auf, was euch unklar geblieben ist.“

      18„Wer die Zusammenhänge in den Geisterkundgebungen und das Verhältnis der Geister zu den Medien nicht durch eigene Erfahrung kennengelernt hat, wird die von Paulus gegebenen Verhaltungsmaßregeln nicht verstehen. Daher noch eine kurze Erklärung dazu.“

       19 „Ihr könnt euch den Verkehr der guten Geister mit euch nicht menschlich genug vorstellen. Sie sind ja eure besten Freunde und bei euren gottesdienstlichen Versammlungen in großer Anzahl vertreten. Es sind meistens Geister, die früher Menschen waren wie ihr und nun im Jenseits zu Gott sich emporgearbeitet haben. Sie sind euch als Führer, Berater und Beschützer zugeteilt. Sie haben das sehnlichste Verlangen, euch schon in diesem irdischen Leben möglichst weit auf dem Wege zu Gott zu bringen, damit ihr bei eurem Scheiden von dieser Erde in eine möglichst hohe Sphäre der Geisterwelt gelangt.“

      20„Eure Geisterfreunde sind nicht selten als Menschen Angehörige anderer Nationen gewesen und haben deren Sprache gesprochen. Manche können eure Muttersprache nicht sprechen. Denn auch die Geister müssen die irdischen Sprachen erlernen, die ihnen als Menschen unbekannt waren. Aber alle möchten euch doch gerne etwas Gutes sagen und drängen sich um die Medien, um sie zum Sprechen oder Schreiben zu benutzen. Damit das alles nun in Ordnung vor sich geht, ist in jeder Versammlung, die dem guten Geisterverkehr gewidmet ist, ein 'Kontrollgeist' anwesend.“

      21„Dieser hat zu bestimmen, welche Geister zu Wort kommen sollen und wie lange sie sprechen dürfen. Er richtet sich bei Zulassung der einzelnen Geister auch nach den Anordnungen und Bestimmungen, welche die Versammlungsteilnehmer selbst getroffen haben. Setzten sie zum Beispiel fest, daß nicht in einer den Anwesenden unbekannten Sprache gesprochen werden soll, so läßt der Kontrollgeist keinen Geist zu, der sich nicht in der Muttersprache der Versammelten ausdrücken kann. Auch die Medien haben es in ihrer Macht, einem Geistwesen den Eintritt in ihren Körper zu versagen. Denn der 'Trancezustand' tritt nur dann ein, wenn die Medien ihren Willen dem nicht entgegensetzen. Darum sagt Paulus, die prophetischen Geister seien den 'Propheten', das ist den 'Medien', gehorsam.“

      22„Eine Stelle in den Unterweisungen des Apostels Paulus ist teils in sich, teils durch die falsche Übersetzung unklar. Diese Stelle lautet: 'Sooft ihr euch versammelt, hat ein jeder etwas in Bereitschaft: einen Psalm, einen belehrenden Vortrag, eine Offenbarung, eine Zungenrede, eine Auslegung; das alles laßt zur Erbauung der Gemeinde dienen“. „ (1.Kor.14,26)

      23„Zunächst ist die Übersetzung falsch. Sie muß lauten: 'Sooft ihr euch versammelt, erhält ein jeder von euch einen Psalm usw.' Das erhält ein jeder durch die anwesenden Medien. Ein jeder hat es nicht schon in Bereitschaft, wenn er kommt, als ob er es schon mitbrächte, sondern im Laufe der Versammlung tragen die Geister durch die Medien diese verschiedenen Dinge vor: Der eine einen Lobgesang, der andere einen belehrenden Vortrag, ein dritter eine Offenbarung, ein anderer eine Rede in fremder Sprache, wieder ein anderer die Übersetzung der fremden Sprache in die Muttersprache. Jeder der Anwesenden mag aus dem Vielen, was ihm an geistiger Kost geboten wird, das herausnehmen, was für seinen augenblicklichen Seelenzustand am dienlichsten ist.“

      24„Denn die ganze Gemeinde soll erbaut werden, nicht bloß der eine oder andere der Versammelten. Es wird darum so vielerlei geboten, weil die geistigen Bedürfnisse der Teilnehmer so verschiedenartig sind. Wer vieles bringt, hat für jeden etwas. Der eine, dem etwas besonders Gutes für seine Person oder seine Familie widerfahren ist, wird in einem Lobpreis Gottes, der von einem Geist durch ein Medium vorgetragen wird, den rechten Ausdruck seiner augenblicklichen Stimmung finden. Ein anderer fühlt sich niedergedrückt und wird durch eine tröstliche Belehrung aufgerichtet. Ein anderer hat mit Zweifeln zu kämpfen, ob das, was da vor sich geht, auch tatsächlich die Wirkung der Geisterwelt ist. Er wird von seinen Zweifeln befreit, wenn er ein Medium in einer fremden Sprache reden hört.“

      25„Die Belehrung, die der Apostel den Korinthern über die Art des Geisterverkehrs gibt, hat er nicht aus sich selbst, sondern er handelt im Auftrag des Herrn. Denn er schließt seine Mahnung mit den Worten: 'Wenn sich jemand für einen 'Propheten' oder Geistesbegabten hält, so möge er erkennen, daß das, was ich hier schreibe, ein Gebot des Herrn ist' (1.Kor.14,37). - Und er fügt hinzu: 'So lehre ich in allen Gemeinden der Heiligen. „

       2.6.7 Das Befragen Gottes nach den Berichten der heiligen Schrift

       „So hat der Herr gesprochen, der Heilige Israels und sein Bildner. Über die kommenden Dinge befragt mich!“ (Jes.45,11)

      1„Gott ist die Quelle der Wahrheit. Wer aus dieser Quelle schöpft, wird die Wahrheit erlangen und vor Irrtum bewahrt bleiben. Diese Erkenntnis veranlaßte die Gläubigen der alten Zeit, bei ihrem Suchen nach der Wahrheit mit Gott in Verbindung zu kommen. Es war nicht eine Verbindung auf dem Wege innerer Erleuchtung, die ihnen Gewißheit bringen sollte, sondern sie wählten den Weg der äußeren, mit den menschlichen Sinnen wahrnehmbaren Mitteilung der Wahrheit von Seiten Gottes. Sie befragten Gott durch menschliche Hilfsmittel und erhielten auf dieselbe Weise die Antwort Gottes.“

      2„Das Befragen Gottes war ständiger Brauch des Gottesvolkes. Sie waren sich bewußt, daß die Gott dienende gute Geisterwelt die Vermittlerin des göttlichen Willens und der göttlichen Kundgebungen ist und daß ein Befragen Gottes gleichbedeutend war mit einem Befragen der Geistwesen des Reiches Gottes.“

      3„Ebenso bekannt war ihnen das Geisterreich des Bösen. Daß man auch mit diesem in Verbindung treten konnte, lehrte sie die tägliche Erfahrung.“

      4„Zu allen Zeiten des Alten Bundes und des ersten Christentums haben die gottsuchenden Menschen von dem Befragen Gottes reichlich Gebrauch gemacht. Die Schriften des Alten und des Neuen Testamentes sind voll von Berichten, nach denen die Gottesgläubigen zur Erlangung der Wahrheit 'Gott befragten' und die durch die Geister Gottes übermittelten Antworten entgegennahmen.“

      5„Schlage die Bibel auf und gehe die einzelnen Schriften durch, und du wirst dies bestätigt finden.“

      6„Schon sehr früh wird in der Bibel das 'Befragen Gottes' erwähnt. Von Rebekka, der Frau Isaaks, wird berichtet, daß sie den Herrn befragte, als sie während ihrer Schwangerschaft in Sorge war: „Als sich nun die beiden Kinder in ihrem Schoße stießen, sagte sie: Wenn es so steht, wozu bin ich dann in diesen Zustand gekommen? Und sie ging hin, um den Herrn zu befragen' (1.Mose: 25,22). - Auf welche Weise die 'Befragung Gottes' geschah, wird hier nicht berichtet. Auch nicht, auf welchem Wege sie die Antwort entgegennahm, die ihr zuteil wurde. Aus der einfachen Erzählung geht jedoch hervor, daß damals ein Befragen Gottes nichts Außergewöhnliches war.“

       2.6.8 Das Befragen Gottes zur Zeit des Mose, Josua und David

      1„Nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten kam das Volk täglich zu Mose, damit er in ihren Anliegen 'Gott befrage': 'Als nun der Schwiegervater des Mose sah, was er alles mit dem Volk zu tun hatte, sagte er: 'Was machst du dir da mit dem Volk so viel zu schaffen? Warum sitzest du allein zu Gericht, während das ganze Volk vom Morgen bis zum Abend vor dir steht?' Mose antwortete seinem Schwiegervater: 'Ja, das Volk kommt zu mir, um 'Gott zu befragen'. Sooft sie einen Rechtshandel haben, kommen sie zu mir, damit ich Schiedsrichter zwischen

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