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Vorher Schadet Er. Блейк Пирс
Читать онлайн.Название Vorher Schadet Er
Год выпуска 0
isbn 9781094342979
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Зарубежные детективы
Серия Ein Mackenzie White Krimi
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
Als niemand lachte, zog er eine Grimasse und verließ langsam das Zimmer. Kevin, der noch immer auf dem Boden saß, war der einzige, der darauf reagierte, in dem er seinen Kopf streckte, um zu sehen, wo sein Daddy hingegangen war.
„Denkst du, du kommst klar, kleiner Mann?“, fragte Mackenzie und setzte sich neben ihn auf den Boden.
Zur Antwort lächelte er wie immer und sah mit großen, hellen Augen seine Mutter und die zwei älteren Frauen hinter ihr an.
KAPITEL FÜNF
Etwa nach der Hälfte der Flugzeit nach Utah – Mackenzie trank bereits ihre zweite Tasse bitteren Flugzeugkaffees – wurde sie erstmals unruhig. Sie sah aus dem Fenster, wo das frühe Morgenlicht den Horizont erleuchtete und dann zu Ellington.
„Hast du immer noch ein gutes Gefühl dabei?“, fragte sie ihn.
„Ja. Warum? Hast du deine Meinung geändert?“
„Nein. Aber ich kenne meine Mutter. Es ist offensichtlich, dass sie ihr Leben verbessern möchte und ich hoffe, dass die Zeit mit Kevin ihr dabei hilft, diese Veränderungen umzusetzen. Aber ich kenne sie. Ich weiß, wie stur sie sein kann. Ich weiß, wie schnell sie abwehrend wird. Und ich kann nicht anders, als mich zu fragen, ob unsere Mütter die Wohnung in ein Wrestling-Cage-Match verwandeln werden.“
„So lange sie Kevin am Leben lassen, ist das in Ordnung. Übrigens – ich würde auf deine Mom setzen.“
Sie konnte sehen, dass auch er sich ein bisschen sorgte, aber versuchte, der starke Ehemann zu sein, auf den sie sich stützen konnte. Während ihrer Ehe und den vorangegangenen Jahren der Partnerschaft hatte er gelernt, wann er diese Rolle einnehmen musste und wann es besser war, es ihr zu überlassen, stark zu sein. Beide Rollen meisterte er mittlerweile gut und vor allem wusste er, wann er sich wie zu verhalten hatte. Sie seufzte und sah wieder aus dem Fenster, während sie seine Hand hielt.
„Hey Mac? Es ist wirklich in Ordnung. Es wird sogar richtig gut werden. Das alles gehört zum Familie-Sein dazu. Schwiegermütter, Verwandte, alles.“
„Ich weiß. Aber heute ist es meine Mom. Was, wenn meine Schwester morgen vor der Tür steht und plötzlich Tante sein will?“
„Dann wirst du sie lassen müssen. Oder zumindest wirst du ihr die Chance geben müssen, es zu versuchen.“
„Oh, aber du kennst Stephanie nicht…“
„Und deine Mutter habe ich auch erst gestern kennengelernt. Trotzdem sind wir hier in der Luft, während sie und meine Mutter unten auf unseren Sohn aufpassen. Darf ich ehrlich sein?“
„Bitte.“
„Ich glaube, du machst dir Sorgen, weil du dir keine Sorgen machst. Wir sind beide geschockt, wie natürlich sich alles anfühlt. Vielleicht müssen wir uns einfach entspannen und uns auf den Fall konzentrieren. Unsere Mütter haben uns aufgezogen und aus uns ist schließlich auch was geworden.“
„Ist es das wirklich?“, fragte sie schmunzelnd.
„Ich denke schon.“
Mackenzie nippte weiter an ihrem Kaffee und tat dann genau das, was Ellington vorgeschlagen hatte: Sie leitete ihre Gedanken von den überraschenden Wendungen zuhause zurück zu ihrem Fall.
Mit dem Mietwagen fuhren sie fünfundzwanzig Kilometer aus Salt Lake City heraus und schafften es, McGraths Wunsch, gegen Mittag dort zu sein, um eine Stunde zu unterbieten. Die Stadt, wo die Frau ohne Identität ermordet worden war, nannte sich Fellsburg und war sowohl klein als auch niedlich. Es war eine vornehmere Gegend, die aufgrund ihrer Nähe zu Salt Lake City zu florieren schien. Mackenzie vermutete, dass der Großteil der Einwohner täglich in die Stadt pendelte, um dort zu arbeiten und erst abends wieder zurück in eine der vielen Wohngegenden Fellsburgs kehrte.
Ellington folgte den Anweisungen und Unterlagen, die McGrath ihnen per E-Mail zugesandt hatte und fuhr in einen Ortsteil namens Plainsview. Wie die anderen beiden Trabantenstädte, die sie zuvor durchquert hatten, stand auch dort ein zweistöckiges, nullachtfünfzehn Haus samt gepflegtem Vorgarten neben dem anderen. Die Straßenlaternen, die der Sicherheit dienen sollten, standen nur dreißig Meter voneinander entfernt.
Sie mussten nicht weit nach Plainsview hineinfahren. Bereits vier Häuser nach dem Ortseingang stand ein Polizeiwagen an der Straßenseite. Es handelte sich um den Beamten, der das Treffen arrangiert hatte, nachdem Mackenzie ihn vom Flughafen aus angerufen hatte, um ihre Ankunft anzukündigen. Er stieg bereits aus dem Streifenwagen aus, als Ellington hinter ihm parkte.
Die drei trafen sich zwischen den Autos und stellten sich vor. Dienstmarke und Anstecknadel an seiner Brust wiesen ihn als Sheriff Burke aus.
„Hallo“, sagte Burke. „Danke für Ihr Kommen. Ich bin Sheriff Declan Burke.“
Mackenzie und Ellington nannten ihre Namen und schüttelten ihm die Hand. Mackenzie schätzte Burke auf etwa fünfzig. Er trug einen dicken Bart, der mal wieder gestutzt werden könnte. Sein Gesicht wirkte hart und er versteckte seine Augen hinter einer Fliegersonnenbrille, obwohl der Morgen nicht übermäßig hell war.
„Wurde die Leiche hier gefunden?“, fragte Mackenzie.
„Genau. Dort drüben.“ Burke deutete nach rechts.
„Laut Bericht hatte sie nichts außer einem Führerschein bei sich, ist das korrekt?“
„Ja und ein Paar Sandalen. Sie waren nass, nachdem es an dem Tag leicht geregnet hatte. Zuerst nahm ich an, dass ihr die Schuhe beim Zusammenstoß mit dem Auto von den Füßen gerutscht waren. Aber der Gerichtsmediziner wies darauf hin, dass die Schürfwunden und Schnitte an ihren Füßen indizieren, dass sie die Sandalen schon zuvor ausgezogen hat, um möglicherweise schneller rennen zu können.“
„Irgendeine Ahnung, wie weit sie gerannt ist?“, fragte Ellington.
„Noch nicht wirklich“, sagte Burke. „Etwa zweieinhalb Kilometer von hier entfernt ist ein Feld, das Anzeichen darauf liefert, dass es in derselben Nacht durchquert wurde. Aber wildes Gras und Unkraut machen es unmöglich, mit Sicherheit zu sagen, ob es sich um diese Frau gehandelt hat – oder um ein menschliches Wesen im Allgemeinen. Hätte auch ein Reh sein können.“
„Und niemand hier hat etwas gesehen?“, fragte Mackenzie. Sie blickte die leicht abschüssige Straße hinunter zu den hübschen Häusern. Es war schwer, zu glauben, dass niemand etwas beobachtet hatte.
„Meine Männer und ich haben jeden Hausbesitzer auf dieser Straße befragt. Eine Nachteule behauptet, eine alte Limousine ohne Licht in der Nachbarschaft gesehen zu haben. Aber ein Kennzeichen haben wir keins.“
„Was ist mit dem Mädchen?“, meinte Ellington. „Wissen wir überhaupt nichts zu ihrer Identität?“
„Nein. Der Führerschein war gefälscht. Und dazu noch ziemlich überzeugend. Natürlich haben wir ihre Fingerabdrücke genommen und ihr Blut getestet. Aber im System wurden keine Treffer gefunden.“
„Das macht keinen Sinn“, kommentierte Ellington.
„Deshalb haben wir Sie gerufen“, sagte Burke. „Ich nehme an, Sie haben die Fotos der Leiche am Tatort zu Gesicht bekommen?“
„Ja“, antwortete Mackenzie. „Schwarzes Klebeband über ihrem Mund. Der Gerichtsmediziner glaubt, dass es nach ihrem Tod dort angebracht wurde.“
„Korrekt. Wir haben das Klebeband nach Fingerabdrücken untersucht, aber nichts gefunden.“
Mackenzie hatte das Klebeband auf den Fotos am Abend zuvor und auch im Flugzeug lange betrachtet. Vielleicht hatte es einen symbolischen Hintergrund? Wollte der Mörder die Frau darauf hinweisen, auch nach ihrem Tod schweigen zu müssen? Aber warum? Was hatte sie zu sagen?
„Ohne Identität wird es so gut wie unmöglich sein, Freunde oder Familienmitglieder zu informieren“, meinte Ellington.
„Ja. Wir haben nichts. Also übergebe ich den Fall gerne an Sie. Brauchen