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erstaunliches Ergebnis«, sagte Daniel.

      »Isabell ist sehr klug. Ich möchte sie nicht als intellektuell bezeichnen, dazu ist sie zu sensibel. Verstand und Gefühl halten sich bei ihr die Waage. Donna dagegen ist in eine Haut geschlüpft, in die sie nicht hineinpaßt.«

      »Zu dieser Erkenntnis bist du aber erst gestern gekommen.«

      »Ich habe sie nur ein paarmal getroffen. Gestern hatte ich das Gefühl, daß sie sich an Daisy klammert. Wahrscheinlich hat sie Daisy manches anvertraut, was sie vor anderen verbergen wollte. Aber es ist schwer, Donna zu durchschauen.«

      »Wie verdient sie eigentlich ihr Geld?« fragte Daniel.

      »Warum interessierst du dich dafür?« fragte Fee zurück.

      »Da draußen ist alles tadellos im Schuß, das Haus, der Park, die Ställe. Aber wenn genügend Vermögen vorhanden wäre, hätte Donna ihrem Bruder doch wohl aus der Klemme geholfen, um ihren Namen nicht ins Gerede zu bringen. Im Gegenteil, dazu will sie sich dieses Namens nicht bedienen.«

      *

      »Darüber habe ich auch schon nachgedacht, mein Liebster«, sagte Fee. »Donna macht alles, was Geld bringt. Modefotos, Modeschauen, Nebenrollen bei Filmen und im Fernsehen, Synchronisation, wenn eine rauchige Stimme gebraucht wird. Außerdem soll sie Glück beim Spiel haben, und natürlich auch bei Reitturnieren. Die Klatschspalten berichten darüber, falls du wissen möchtest, woher ich es weiß. Sie erwähnte übrigens, daß René Thies der beste Pokerspieler sei, dem sie je begegnet wäre. Ich habe das Gefühl, daß ihr dieser Mann viel bedeutet hat oder noch bedeutet. Und ich hatte auch das Gefühl, daß Isabell der Name René nicht unbekannt war. Jedenfalls war Donna gestern abend kein dunkler Punkt in dem bunten Wirbel. Es war ein hübscher Abend.«

      »Ich sage nichts dagegen. Ich hatte aber nicht den Eindruck, daß eine intime Beziehung zwischen Arne und Isabell besteht.«

      »Man könnte vielleicht sagen: Nomen est omen«, bemerkte Fee lächelnd. »Unsere Isabel war auch schwer durchschaubar.«

      Sie meinte damit Isabel Schoeller, geborene Guntram, die früher eine bekannte Journalistin gewesen war, eine sehr gute Bekannte von Daniel, auf die Fee mächtig eifersüchtig war vor ihrer Heirat. Isabel war jetzt mit dem Arzt Jürgen Schoeller verheiratet, der mit Fees Vater Dr. Cornelius das Sanatorium »Insel der Hoffnung« leitete.

      »Isabel und Isabell sind nicht vergleichbar«, sagte Daniel.

      »Da bin ich anderer Meinung. Sie gehören beide nicht zu der Kategorie Frau, die ihre Gefühle zur Schau tragen. Außerdem bin ich überzeugt, daß Arne und Isabell sich noch gar nicht lange kennen. Was mich nachdenklich stimmt ist die Tatsache, daß Arne sie zur Geburtstagsfeier seiner Mutter mitgebracht hat. Das hätte er nicht getan, wenn er nichts für sie übrig hätte.«

      Daniel schwieg eine Weile. »Meinst du nicht, daß wir da in gewisse Personen zuviel hineingeheimnissen, Fee?« fragte er.

      »Über interessante Menschen kann man nachdenken«, erwiderte sie. »Es waren viele interessante Menschen zugegen. Daisy versteht es, Spreu vom Weizen zu scheiden. Nur dieser Sascha fiel aus dem Rahmen.«

      »Welcher Sascha?« fragte Daniel.

      »Ich kenne ihn. Ein dunkler Typ. Er sagte, daß Donna eine Person sei, die sich interessant zu machen verstehe, und Daisy erwiderte darauf, daß er nur bei ihr abgeblitzt sei.«

      »Du bist der reinste Computer. Du merkst dir alles, Feelein.«

      »Nur dann, wenn ich wirklich interessiert an Menschen bin«, erwiderte Fee lächelnd. »Aber du hältst Donna ja jetzt auch nicht mehr für ein oberflächliches Jet-Set-Geschöpf.«

      »Sie ist krank«, sagte Daniel.

      *

      Am nächsten Tag bekam er noch eine andere Patientin, die ihn genauso beschäftigen sollte. Es war Isabell.

      Damit hatte nun niemand rechnen können. Arne sollte an diesem Tag nach Amsterdam fliegen. Daisy bestand darauf, daß sie vorher noch in ihrem Lokal essen sollten. Das wurde von Isabell ebenso wie von Arne akzeptiert. Nach dem Essen wollte Isabell ihn dann zum Flughafen fahren.

      Das Lokal war gesteckt voll. Was serviert wurde, sah einladend aus.

      »Scampis mag ich eigentlich nicht«, sagte Isabell leise zu Arne.

      »Es ist Mamas Spezialität. Du mußt sie probieren. Solche hast du bestimmt noch nicht gegessen, Isabell«, erwiderte er.

      Die Scampis waren eine Delikatesse. Sie schmeckten so köstlich, daß Isabell sie mit großem Appetit aß. Ihr sonst blasses Gesicht bekam Farbe, dann sogar eine tiefe Röte.

      »Es ist heiß hier«, sagte sie, sich an die Wangen fassend.

      »Es ist überhaupt heiß«, sagte Arne. »Wir haben Hochsommer. Ich bin ganz froh, ein paar Wochen umfächelt von kühlem Meereswind arbeiten zu können.«

      Isabell hatte das Gefühl, als würde ihr Gesicht zusehends anschwellen. Sie sagte das auch zu Arne.

      »Das wird besser, wenn wir zum Flughafen fahren. Da machen wir die Fenster auf, und es ist schön kühl. Entschuldigst du mich ein paar Minuten, Isabell? Ich habe noch etwas mit Mama zu besprechen. Bestell dir noch einen Nachtisch.«

      »Gibt es die Schokosahne?« fragte sie.

      »Sicher. Wenn nicht, wird man sie für dich zubereiten.«

      »Möchtest du keine?« fragte sie.

      »Nein, du Süßschnabel.«

      In seiner Stimme schwang ein Unterton mit, der aufhorchen ließ, aber niemand hörte es, Isabell ausgenommen. Sie lächelte ihm zu.

      Er ging zu Daisy, die in der Küche die Köche dirigierte. »Nur ein paar Minuten, Mama«, sagta Arne. »Könnte man Isabell eine Schokosahne bringen?«

      »Aber gewiß doch«, erwiderte Daisy.

      »Und dann wollte ich dich noch um etwas bitten, Mama. Hast du ein bißchen Zeit?«

      »Fur dich immer, Arne«, erwiderte sie. »Mit solchem Betrieb habe ich heute nicht gerechnet. Tut mir leid, mein Junge.«

      Sie gingen schnell ins Büro. Daisy war echauffiert, was wahrlich selten vorkam.

      »Schade, daß wir nicht länger beisammen sein können«, sagte Daisy.

      »Das können wir nachholen, Mama. Irgendwann werde ich Isabell mal heiraten.«

      »Irgendwann?« fragte Daisy atemlos.

      »Vielleicht bald. Ich möchte dich nur bitten, Sie nicht auszufragen. Ihr Vater ist krank. Er hat eine tolle Maschine entwickelt. Das behältst du aber für dich. Streng geheim. Bring sie nicht in Verlegenheit.«

      »Du solltest mich eigentlich kennen, Arne«, sagte Daisy.

      »Ist ja gut. Ich bin halt im Augenblick schon nicht mehr ganz da. Ich wollte dir auch noch sagen, daß Isabell nicht sehr gesellig ist und du es nicht übelnehmen sollst, wenn sie keine Einladung annimmt. Und außerdem wäre es mir sehr lieb, wenn sie nicht mit Donna zusammenkommen würde.«

      »Ist schon gut.« Daisy wußte, daß Arne nicht viel Worte machte. »Aber eine Frage möchte ich doch stellen, Arne. Liebst du Isabell?«

      »Mehr als alles auf der Welt, Mama, dich ausgenommen.«

      »Dann liebe sie mehr als mich«, sagte Daisy. »Euch gehört die Zukunft.«

      »Meine wundervolle Mama, ich danke dir«, sagte Arne zärtlich. »Ich habe nicht daran geglaubt, daß mir eine Frau begegnen könnte, die ich so liebe wie dich.«

      »Isabell werde ich ja heute abend daheim sehen«, sagte Daisy. »Laß von dir hören, Arne.«

      »Ja, das wollte ich dir auch sagen. Ich rufe vom Flugplatz an, wenn ich angekommen bin, aber dann bekommt ihr keine Nachricht mehr. Isabell weiß es. Aber was sie nicht von sich aus sagt, versuche bitte nicht in Erfahrung zu

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